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Freiburger Doping-Kommission vor Auflösung - Mitglieder drohen mit Rücktritt

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Freiburger Doping-Kommission vor Auflösung - Mitglieder drohen mit Rücktritt

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Freiburger Doping-Kommission vor Aus

Official German Anti-Doping Laboratory
Official German Anti-Doping Laboratory
© Getty Images

Die Kommission zur Aufklärung der Freiburger Doping-Vergangenheit steht vor der Auflösung.

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Sämtliche sechs Mitglieder der Gruppe drohen geschlossen mit Rücktritt. Wie die Badische Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichten, hat die Evaluierungskommission in einem Schreiben an ihren Auftraggeber, die Albert-Ludwigs-Universität, ihren Rücktritt für den kommenden Montag angekündigt.

Die Wissenschaftler protestieren gegen die angebliche Einschränkung ihrer Unabhängigkeit durch den Rektor der Universität, Hans-Jochen Schiewer. Die Universitätsleitung hat bereits auf das Ultimatum der Gruppe geantwortet und mitgeteilt, dass sie die von der Kommission gestellte Forderung nach mehr Handlungsfreiheit nicht erfüllen kann. Damit spitzt sich der seit Jahren währende Streit zwischen beiden Seiten zu.

"Universitätsleitung geht nicht auf unsere Wünsche ein"

"Ich bin erst ein Jahr mit dabei, aber auch mir geht schon die Geduld mit der Uni-Leitung verloren. Ich kann vor allem die Verständnislosigkeit der Kollegin und Kollegen verstehen, die schon länger dabei sind", sagte Kommissionsmitglied Fritz Sörgel dem SID. Einen konkreten Auslöser des Ultimatums habe es nicht gegeben, sagte Sörgel: "Die Universitätsleitung geht fortgesetzt nicht auf unsere Wünsche ein und beantwortet Fragen nicht."

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Die Universität veröffentlichte am Freitagabend einen Brief Schriewers an die Kommission, in dem er "im Sinne unseres gemeinsamen Ziels an einer fundierten, unabhängigen und wissenschaftsgeleiteten Aufklärung zur Freiburger Sportmedizin an Ihre Bereitschaft zu einer konstruktiven und sachorientierten Zusammenarbeit" appellierte.

Schriewer betonte, dass er sich nicht in der Lage sehe, eine Zustimmung zur Änderung der Geschäftsordnung zu befürworten. "Angesichts der großen Bedeutung, die eine umfängliche Aufklärung der Vorgänge in der damaligen Sportmedizin für die Universität hat, biete ich Ihnen aber an, Ihre Anliegen dem Senat auf seiner nächsten Sitzung am 23. März 2016 vorzutragen, damit er darüber beraten kann", schrieb Schriewer.

Er behauptete, dass die Kommission seine Einladung zu einem Gespräch am Freitag nicht angenommen habe und schlug als nächsten Schlichtungstermin den 17. März vor.

Gremium beklagt massive Behinderungen

Die Kommission war vor neun Jahren mit dem Ziel ins Leben gerufen worden, die Geschichte der skandalumwitterten Freiburger Sportmedizin unter ihren ehemaligen Professoren Joseph Keul und Armin Klümper zu untersuchen. Die Kommission besteht aus sechs führenden Anti-Doping-Experten dreier Länder: Letizia Paoli (Belgien) - die Leiterin hatte bereits mehrfach mit Rücktritt gedroht -, Hans Hoppeler (Schweiz), Perikles Simon (Mainz), Gerhard Treutlein (Heidelberg), Hellmut Mahler (Düsseldorf) und Fritz Sörgel (Nürnberg).

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Das Gremium hatte unter Leitung der Kriminologin Paoli von der Universität Leuwen in Belgien wiederholt massive Behinderungen durch die Uni Freiburg beklagt. Diese hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.