Mick Fanning ist ein Jahr nach seinem Überlebenskampf gegen einen Hai triumphal an den Ort des Dramas zurückgekehrt. Bei den J-Bay Open, einem der bedeutsamsten Wettbewerbe der World Surf League vor der Küste Südafrikas, holte sich der Australier den Sieg.
Hai-Bezwinger siegt bei Rückkehr
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Im Finale setzte er sich der 35-Jährige knapp mit 17,70 zu 17,13 Punkten gegen den zwölf Jahre jüngeren Hawaiianer John John Florence durch und bekam via Twitter Gratulationen unter anderem von UFC-Boss Dana White.
"Alleine die Rückkehr war eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle", meinte der Sieger sichtlich berührt, "aber ich bin begeistert, was falsch gelaufen ist richtigzustellen. Nur darum ging es mir. Nun können wir weitermachen."
Im Halbfinale hatte Fanning ausgerechnet seinen Freund Julian Wilson ausgeschaltet, der im Finale 2015 mit ihm zum Helden aufgestiegen war.
Damals war Fanning vor Jeffreys Bay hinterrücks von einem Hai attackiert worden, dem er nach einem rund eine halbe Minute dauernden Gerangel entkommen war - es war der erste Zwischenfall dieser Art, der von TV-Kameras festgehalten worden war.
"Ich versuchte, im Wasser hochzuspringen", beschrieb Fanning hinterher die unglaublichen Szenen, "habe geschrien und ihn getreten. Ich habe nur die Rückenflosse gesehen."
Wilson war seinem Landsmann zu Hilfe geschwommen - gegen dessen Willen. "Ich habe Julian signalisiert, dass er zum Strand paddeln soll. Aber er hat sich nicht beirren lassen und ist mir zur Hilfe geeilt", hatte Fanning damals erzählt und Wilson zur Legende erhoben.
Die WSL hatte das Finale 2015 aus Sicherheitsgründen nicht fortsetzen wollen. Es war sogar noch ein zweiter Hai in der Nähe der Surfer gesichtet worden.
Die beiden Australier hatten sich daraufhin geeinigt, sich den Sieg und die Prämie von rund 100.000 Dollar zu teilen. Diesmal steht Fanning alleine als Triumphator da - zum vierten Mal bei den J-Bay Open. "Es war wirklich etwas Besonderes zu gewinnen."
Finalist Florence kann sich damit trösten, auf Platz 2 der Saisonwertung geklettert zu sein und den Rückstand auf Spitzenreiter Matt Wilkinson auf 2350 Punkte verkürzt zu haben.