Home>Sportmix>

Doping: Ehemaliger Chefermittler kritisiert WADA scharf

Sportmix>

Doping: Ehemaliger Chefermittler kritisiert WADA scharf

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Ex-Chefermittler kritisiert WADA

Wegen der Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA lässt Jack Robertson kein gutes Haar an der WADA. Saubere Sportler würden damit verraten.
Welt-Anti-Doping-Agentur hat ihren Sitz in Montreal
Welt-Anti-Doping-Agentur hat ihren Sitz in Montreal
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Der ehemalige WADA-Chefermittler Jack Robertson hat seinen früheren Arbeitgeber wegen der Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA scharf kritisiert.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Die derzeitige Regierung der Welt-Anti-Doping-Agentur hat bei ihrer Mission, den Welt-Anti-Doping-Code zu schützen, verhängnisvoll versagt und dabei saubere Sportler verraten", schrieb Robertson in einem Gastbeitrag für den britischen TV-Senderverbund ITV.

Die Entscheidung, die RUSADA wieder aufzunehmen, habe den Ruf der WADA "für immer befleckt". Die einzige Existenzgrundlage der WADA bestehe darin, so Robertson, die Rechte sauberer Athleten auf fairen Wettbewerb zu wahren. Dies sei jedoch "zu einem zweitrangigen Anliegen geworden, wenn es überhaupt noch ein Anliegen ist". 

Diese jüngste Entscheidung sei "eine Fortsetzung der russischen Bevorzugung" durch die WADA und das Internationale Olympische Komitee. "Was genau hat Russland getan, um diese Nachsicht zu verdienen?", schrieb Robertson: "Russland hat niemals Schuld anerkannt, sich nie entschuldigt, ständig gelogen, Beweise vorenthalten und vernichtet, Whistleblower bedroht, Gegenvorwürfe erhoben, seine Athleten nicht getestet, sich in die WADA-Computerdatenbank gehackt, sensible Athletendaten veröffentlicht und seine Athleten weiter gedopt."

{ "placeholderType": "MREC" }

"Wie üblich" habe die WADA im Zuge der Wiedereingliederung der RUSADA "den Anschein erweckt", den Fall einer unabhängigen Expertenkommission zu übergeben, "die nie wirklich unabhängig war, und vorhersehbar die Wiederaufnahme Russlands empfahl", schrieb Robertson. Die WADA sei der Fuchs geworden, der den Hühnerstall bewache. Der US-Amerikaner Robertson war bis Januar 2016 Chefermittler der WADA, sein Nachfolger ist der Deutsche Günter Younger.

Mitte September hatte die WADA auf Empfehlung des vorgeblich unabhängigen Compliance-Prüfungsausschusses CRC die RUSADA wieder aufgenommen. Zwei wichtige Vorgaben an die Russen, die Anerkennung des McLaren-Reports sowie der uneingeschränkte Zugang zum Moskauer Anti-Doping-Labor, hatte die WADA zuvor aufgeweicht.