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Kunstturnen: Deutschland verpasst wohl Teamfinale bei WM in Stuttgart

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Kunstturnen: Deutschland verpasst wohl Teamfinale bei WM in Stuttgart

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Deutschland vor Aus bei Turn-WM

Bei der Heim-WM in Stuttgart müssen die deutschen Turnerinnen das Teamfinale wohl von der Tribüne verfolgen. Die Olympia-Qualifikation ist da nur ein schwacher Trost.
Pauline Schäfer und ihre Teamkolleginen sind beim Teamfinale zum Zuschauen verdammt
Pauline Schäfer und ihre Teamkolleginen sind beim Teamfinale zum Zuschauen verdammt
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Die Olympiatickets gelöst, aber das "Finale dahoam" so gut wie verpasst: Die deutschen Kunstturnerinnen waren am letzten Qualifikationstag der Frauen bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart emotional zerrissen. Zwar wurde das Minimalziel Tokio 2020 erreicht, aber allzu gern hätte die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) noch einmal gemeinsam die grandiose Stimmung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle genossen.

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In der zehnten von zwölf Vorrunden setzte sich das russische Team hinter China auf Rang zwei und verdrängte die WM-Gastgeberinnen auf Rang acht. Da zu diesem Zeitpunkt nur noch vier weitere Mannschaften ihre Übungen noch nicht absolviert hatten, waren die deutschen Athletinnen nicht mehr vom zwölften Platz zu verdrängen, der den Olympiastart garantiert.

Teamfinale so gut wie verspielt

Aber auch die ersehnte Teilnahme am Teamfinale ist damit ziemlich sicher verspielt, denn bei dieser Medaillenentscheidung gehen nur die besten acht Riegen auf das Turnpodium. Olympiasieger USA mit Rekord-Weltmeisterin Simone Biles hatte noch gar nicht in den Qualifikationswettkampf eingegriffen.

"Das Publikum war nicht einfach nur da, es war für uns da", sagte Elisabeth Seitz geradezu schwärmerisch über die Atmosphäre in der Neckar-Metropole. An der Lokalmatadorin lag es nicht, dass bei den WM-Gastgeberinnen am Ende die Kirsche auf dem Kuchen fehlte. 7500 Zuschauer in der ausverkauften Arena bejubelten jedes noch so simple Übungsteil, das den Deutschen gelang.

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Die Analyse von Cheftrainerin Ulla Koch war indes glasklar: "Wir haben am Freitag den einen oder anderen Fehler zuviel gemacht. Deshalb waren wir zu sehr von den anderen Teams abhängig." So gingen allein am Boden 0,8 Punkte durch mehrfaches Verlassen der Wettkampffläche verloren. 

Schäfer stürzt vom Paradegerät

Damit wird es am Dienstag (14.30 Uhr) nicht zu einem Heimspiel kommen, was DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam angesichts der TV-Liveübertragung nicht so recht schmeckte: "Leider hat das Team die eine oder andere Chance ausgelassen." Der 63-Jährige meinte damit in erster Linie die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer aus Chemnitz, die von ihrem Paradegerät stürzte. Auch WM-Neuling Emelie Petz (Backnang) hatte mit Nervosität zu kämpfen.

Dieses Problem hatte die routinierte Seitz erwartungsgemäß nicht. Die 25-Jährige erreichte souverän zusammen mit der Kölnerin Sarah Voss das Mehrkampf-Finale am Freitag (16.00 Uhr). Auch am Samstag ist die Olympiavierte Seitz an ihrem Spezialgerät, dem Stufenbarren, im Einsatz. In der Medaillenentscheidung möchte sie wie schon 2018 bei der WM in Doha Edelmetall gewinnen, seinerzeit war es Bronze.

Mit einer Enttäuschung endeten die Welttitelkämpfe für Oksana Chusovitina. Die mittlerweile 44 Jahre alte Turn-Veteranin scheiterte bei ihrem Versuch, beim Sprung noch einmal das WM-Finale zu erreichen. Die Usbekin, die von 2006 bis 2012 für den DTB an die Geräte ging, hatte an diesem Gerät 2003 WM-Gold und 2008 Olympia-Silber gewonnen.

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Vor den letzten beiden Vorrunden, unter anderem mit Olympiasieger USA und Rekord-Weltmeisterin Simone Biles, schien die Olympia-Qualifikation für Tokio 2020 für die deutsche Riege indes nicht in Gefahr zu sein. Dafür ist der zwölfte Platz ausreichend.