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Skidpad-Affäre: Ingenieure oder Fahrer Schuld?

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Skidpad-Affäre: Ingenieure oder Fahrer Schuld?

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Skidpad-Affäre: Ingenieure oder Fahrer Schuld?

Werden die Bodenplatten in der DTM schon vor dem Rennen bis ans Ende des Toleranzfensters abgeschliffen? Der Verdacht besteht, schuldig bekennt sich keiner
Sind solche Ausritte wie bei Gary Paffett schuld - oder doch die Ingenieure?
Sind solche Ausritte wie bei Gary Paffett schuld - oder doch die Ingenieure?
© xpbimages.com

"Skidpad" hat das Potenzial, in der DTM zum Unwort des Jahres zu werden. Die Disqualifikation von Marco Wittmann und Daniel Juncadella in Budapest wirft Fragen auf. Wie kann das Überfahren eines Randsteins oder eine Startkollision dazu führen, dass die Bodenplatte sich über das großzügige Toleranzmaß hinaus abschleift? Klaus Ludwig hat eine Theorie: Die Hersteller würden die Bodenplatten schon im Vorhinein bis weit ins Toleranzmaß hinein abschleifen. Oder liegt es doch an der Fahrweise?

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In der Boxenfunk-Sendung auf 'Sport1' diskutiert er den Fall mit Mattias Ekström und Ulrich Fritz. "Die Zeitdifferenz der ersten 20 Autos sind im Hundertstelbereich. Da schaut man nach jeder kleinsten Möglichkeit, das Auto schneller zu machen", argumentiert der Ex-Meister. "Die Bodenplatte soll acht Millimeter haben, aber es gibt eine Toleranz." Das Toleranzmaß endet endgültig bei sechs Millimetern. Es wurden bei Witmann und Juncadella 5,6 und 5,9 Millimeter Dicke gemessen.

"Ich will niemandem etwas unterstellen, aber wenn ich ein Auto einsetzen würde, würde ich die Platte von Anfang an auf 6,5 Millimeter einstellen. Da habe ich mal eben 1,5 Millimeter weg", so Ludwig weiter. "Und dann ist es natürlich ein Ritt auf der Rasierklinge. Wenn ich dann zu oft über die Randsteine fahre, kann sich natürlich schnell zu viel abschleifen. Und dann bin ich aus dem Fenster raus." 1,5 Millimeter können beim Anpressdruck einen großen Unterschied machen, erst recht Tausendstelkampf in der DTM.

Ekström pflichtet ihm indirekt bei: "Es gehört zum Sport dazu, dass man mal über die Grenze geht. Und das kann auch mal schiefgehen. Am Sonntag war ich im Qualifying eine Tausendstelsekunde vor Marco Wittmann. Und eine Tausendstel nach über einer Minute Fahrzeit - da wird jeder verstehen, dass es wirklich um Nuancen geht."

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Auch Ulrich Fritz beschreibt die DTM als eine "ständige Suche nach dem Limit." Dass aber die Bodenplatte von vorn herein auf ein kritisches Maß abgeschliffen wird, bestreitet er: "Das würde ich für uns definitiv ausschließen. Das ist nicht der Fall. Die Ingenieure versuchen, das Auto ins optimale Fenster zu bringen. Und wenn es da auch nur zur kleinsten Ungereimtheit kommt, dann kann es eben passieren, dass man unter das vom Reglement vorgegebene Maß kommt."

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Ekström wiederum nimmt die Ingenieure zumindest teilweise aus der Schusslinie und gibt den Fahrern eine Mitschuld: "Man muss sagen, dass die Strecke in Budapest von den Randsteinen her völlig neu war. Und wir sind an mehreren Stellen neben der Strecke gefahren. Wenn man neben die Strecke fährt, geht es brutal an die Holzplatte. Wenn man mit allem an die Grenze geht und dann der Fahrer noch neben der Strecke fährt, dann kann es schnell einmal dazu kommen. Selbst wenn die Ingenieure alles richtig machen und der Fahrer über Stock und Stein fährt, dann kann es dazu kommen."

Was letztendlich wirklich der Grund gewesen ist, wird man wohl nie erfahren. Denkbar ist auch eine Kombination von beiden Faktoren. Dass Juncadella in der ersten Runde wild über die Randsteine fuhr, ist bekannt. Ob dabei gleich zwei Millimeter Bodenplatte weggeschliffen wurden, bleibt fraglich. Sicher ist nur: für Hockenheim sind alle Teams, Hersteller und Fahrer mit einem Mal für diesen Punkt sensibilisiert.

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