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Neue Autos: Technische Änderungen und die Auswirkungen

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Neue Autos: Technische Änderungen und die Auswirkungen

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Neue Autos: Technische Änderungen und die Auswirkungen

Audi-Motorsportchef Dieter Gass erklärt die technischen Neuerungen an den DTM-Autos der Generation 2017 und welche Auswirkungen dadurch zu erwarten sind
Dieter Gass erklärt die technischen Neuerungen der DTM-Autos 2017
Dieter Gass erklärt die technischen Neuerungen der DTM-Autos 2017
© DTM

Mehr Motorleistung, neue Reifen, neues DRS: Wenn in zwei Wochen auf dem Hockenheimring (5./6. Mai) die neue DTM-Saison eingeläutet wird, warten einige Neuerungen auf die Fans und Zuschauer. Die Hintergründe der technischen Änderungen erklärt Audi-Motorsportchef Dieter Gass im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

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Rund 30 PS mehr Motorleistung stehen den DTM-Piloten auf ihrer Zeitenjagd zur Verfügung. Möglich gemacht wurde die größere Power durch Änderungen am Restriktor. "Als Fahrer wünscht man sich natürlich noch mehr, aber die 30 PS mehr Leistung sind schon spürbar", sagt Gass. "Die Restriktor-Änderung ist für jeden Hersteller gleichermaßen einfach. Und es war ja die Vorgabe und die Zielrichtung, dass es überschaubar ist im Aufwand." Mehr Action, aber geringe Kosten lautete im Vorfeld die Devise.

Die Motoren der drei Marken seien in den vergangenen Jahren vergleichbar gewesen. "Ich hoffe, dass wir durch diese Änderung keine Verschiebung der Performance bekommen haben", sagt der 54-Jährige. Wie die Neuerungen funktionieren, "wird man erst sehen, wenn wir das erste Rennen haben".

Rein äußerlich sind laut Gass nicht alle Änderungen auf den ersten Blick zu erkennen: "Es gibt Änderungen im Diffusorbereich und auch die Seitenbereiche sind einfacher geworden. Von außen ist der Unterschied nicht so groß zu erkennen."

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Neuer Klappflügel schöner als der alte

Neu ist 2017 auch das Drag Reduction System (DRS). "Es gab vergangenes Jahr schon den Ruf von verschiedenen Stellen, dass das DRS nicht stark genug sei. Wobei man darüber geteilter Meinung sein kann", so der ehemalige Formel-1-Chefingenieur. "Ich persönlich habe die Notwendigkeit nicht unbedingt erkennen können. Aber es war generell der Wunsch, der an uns herangetragen worden ist. Und dem sind wir jetzt nachgekommen, dass da ein bisschen mehr über das DRS kommt."

Man darf aber nicht Unterschiede wie "Himmel und Hölle" erwarten, so Gass: "Aber ich finde den neuen Flügel schöner als den alten. Und ich finde es auch eleganter, wenn das DRS klappt. Das hat mich persönlich immer etwas gestört, wenn der ganze Flügel herum geklappt ist."

Die Einführung des neuen Hankook-Reifens bewertet der gebürtige Gießener positiv: "Es ist eine extrem schwierige Aufgabe, einen Reifen zu entwickeln, der auf allen Strecken einen Abbau hat und nirgends komplett in den Keller geht. Aber soweit man das bisher sehen kann, ist es uns sehr gut gelungen."

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Welchen Kompromiss werden die Teams eingehen?

Zwar werden die Räder nicht auf allen Strecken ideal sein, aber "wir haben einen ganz guten Kompromiss" gefunden, so der Sportchef der Ingolstädter. Mit den abgeschafften Reifen-Heizdecken und Boxenstoppfenster wird es 2017 mehr taktischen Spielraum geben. Ab sofort sind die Räder kalt, wenn die Fahrer nach dem Boxenstopp wieder auf die Strecke gehen. Im Kampf um Positionen werden die Fahrer auf den ersten Runden mit Fingerspitzengefühl agieren müssen.

Für mehr Spannung und den einen oder anderen Ausrutscher nach einem Fahrfehler ist also gesorgt. Aus strategischer Sicht wird es aber auch Veränderungen geben. "Es wird dann einen Overcut geben", erklärt er. Wie lange es dauern wird, bis das schwarze Gold die optimale Temperatur hat, ist laut Gass von verschiedenen Faktoren abhängig: "Das hängt natürlich a) von der Strecke, b) vom Auto und c) vom Set-up ab. Ich glaube, da muss man anhand der Umgebungsbedingungen der Strecke sehen, wie es sich verhält."

Bei den Testfahrten habe sich gezeigt, dass es unter den Herstellern dabei Unterschiede gibt. "Ich glaube, da sind alle noch in der Lernkurve", erklärt er. "Es ist auch die Frage, welchen Kompromiss man beim Set-up eingeht. Man kann sein Set-up so machen, dass der Reifen schneller aufheizt und im Prinzip ein Qualifying-Set-up macht." Dadurch sei der Reifen im Zeittraining schneller auf Betriebstemperatur. Doch das hat Nachteile im Rennen, "weil er dann nicht so kontant ist".

Es werde laut Gass interessant zu sehen sein, welchen Kompromiss die Teams eingehen: "Ob man sich auf das Rennen konzentriert oder auf das Ergebnis im Qualifying. Da werden wir sicherlich einiges an Bewegung sehen. Und das sorgt für die entsprechende Action auf der Strecke."

© Motorsport-Total.com