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DTM Zandvoort 2017: Neuer Asphalt bereitet Kopfzerbrechen

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DTM Zandvoort 2017: Neuer Asphalt bereitet Kopfzerbrechen

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DTM Zandvoort 2017: Neuer Asphalt bereitet Kopfzerbrechen

Die DTM 2017 startet in zweite Saisonhälfte: Audi und Mattias Ekström kommen als Tabellenführer nach Zandvoort - Welchen Einfluss hat der neue Asphalt?
Audi, BMW oder Mercedes: Wer hat in Zandvoort die Nase vorn?
Audi, BMW oder Mercedes: Wer hat in Zandvoort die Nase vorn?
© xpbimages.com

Die Sommerpause ist vorbei: Start frei für die zweite Hälfte der DTM-Saison 2017. Am Wochenende (19./20. August) gastiert die DTM an der niederländischen Nordseeküste in Zandvoort. Die sechste Veranstaltung des Jahres ist gleichzeitig die erste seit der Bekanntgabe des Mercedes-Ausstiegs Ende 2018.

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Halbzeit-Meister Mattias Ekström (Audi) liegt mit 113 Meisterschaftspunkten nur knapp vor seinem Audi-Kollegen Renen Rast (112) und Mercedes-Fahrer Lucas Auer (99). Als bester BMW-Pilot rangiert Maxime Martin (78) auf Platz fünf in der DTM-Fahrerwertung. Auch in der Herstellerwertung liegen die Ingolstädter (421 Punkte) in Führung. Auf Platz zwei folgt Mercedes (341) vor BMW (308). Ob Audi auch nach den Saisonläufen elf und zwölf noch die beiden Wertungen anführt, wird sich zeigen.

Die Marke mit den vier Ringen war auf dem Dünenkurs stets gut unterwegs. Doch die 4,307 Kilometer lange Strecke wurde in diesem Jahr neu asphaltiert und die drei Hersteller betreten Neuland hinsichtlich des Reifenverschleißes. Ob der neue Streckenbelag den weichen Hankook-Reifen zugutekommt oder ob sie dadurch noch stärker abbauen, wird sich erst zeigen, wenn die 18 DTM-Autos im Freien Training am Freitag ihre erste Runden drehen.

Was bringt der neue Asphalt?

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Dennoch könnte das Reifen-Management der Pneus der Schlüssel zum Erfolg sein. Bleibt abzuwarten, ob die Teams sich für aggressive Reifen-Strategien mit frühem Boxenstopp entscheiden oder doch auf Nummer sichergehen. Problematisch für Fahrer und Reifen könnte der Sand, der durch die Meeresbrise von den Dünen auf die Strecke geweht wird, werden und für einen rutschigen Untergrund sorgen.

"Durch die Nähe zur Küste kann sich das Wetter ständig ändern und durch den Wind wird Sand von den Dünen auf den Kurs geweht. Die Streckenbedingungen können jeden Tag anders sein", weiß Rene Rast. Auch BMW-Pilot Timo Glock macht sich Gedanken über den neuen Streckenbelag. "Der Asphalt kann eine sehr große Rolle spielen", sagt der Ex-Formel-1-Fahrer. "Wir wissen nicht, ob die Strecke dadurch schneller oder langsamer geworden ist. Ich bin sehr gespannt."

Der neue Asphalt kann Fluch oder Segen sein, meint Glock: "Vor ein paar Jahren hat sich Mercedes in Valencia mit dem neuen Belag schwergetan. Dann hatte, glaube ich, Audi am Red-Bull-Ring einige Probleme mit dem neuen Belag. Es kann dem einen oder anderen Hersteller ein bisschen in die Karten spielen." Er hofft, dass es in Zandvoort, "uns in die Karten spielt", denn der Dünenkurs "liegt mir".

Zandvoort wie "eine kleine Nordschleife"

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Auch Maro Engel weiß nicht, wie sich sein DTM-Auto auf dem neuen Streckenbelag verhalten wird. Hinzukommt, dass sein Mercedes im Vergleich zur Konkurrenz von Audi und BMW aufgrund der Performance-Gewichte am schwersten ist. "Wir haben das schwerste Auto im Feld und müssen diesen Nachteil kompensieren. Wir müssen schnell ein optimales Set-up finden und uns im Qualifying gut präsentieren", sagt der frisch verheiratete Mercedes-Fahrer. "Das Qualifying ist hier wichtiger, als auf anderen Rennstrecken."

Dennoch freut er sich auf die Veranstaltung in Zandvoort. "Es ist eine tolle Strecke, fast schon eine kleine Nordschleife", erklärt der Wahl-Monegasse. "Es ist eine Naturstrecke mit wenig Auslaufzonen. Um das Thema Track Limits müssen wir uns also keine Gedanken machen. Und so wie es aussieht, wird das Wetter auch ein Wörtchen mitreden." Für das Rennwochenende sind kleine Regenschauer vorhergesagt, die für Spannung sorgen und das Renngeschehen ordentlich durcheinanderbringen können.

"Die Kurven sieben und acht sind sehr anspruchsvoll", ergänzt Glock. "Jede Runde, die du da durchfährst, triffst du die Kurve etwas anders. Durch die Bodenwellen und die Kompression ist das Auto ständig in Bewegung."

Wo ist bloß der erste Gang?

"Die schnellen Kurven sind die Spezialität dieser Strecke", sagt Rast, "und jeder kleine Fehler wird sofort bestraft."

Im vergangenen Jahr setzten sich Robert Wickens (Samstag) und Jamie Green (Sonntag) gegen die Konkurrenz durch und standen in der Mitte des Siegerpodests. Mit bisher vier Siegen führt der aktuelle Tabellenführer Ekström auch die Zandvoort-Bestenliste an. Mercedes-Mann Gary Paffett liegt mit drei Siegen nur knapp hinter dem Schweden und könnte ihn am Wochenende ein- oder überholen. Bei den Herstellern liegt Audi mit insgesamt acht Rennsiegen auf dem Dünenkurs vor Mercedes (7) und BMW (3).

Im Vorjahr kam Audi-Mann Rast ganz unverhofft zu seinem DTM-Debüt. Der Gesamtzweite in der Meisterschaft erhielt am Samstagabend die Information, dass er nächsten Tag den verletzten Adrian Tambay ersetzen muss. In der Nacht fuhr er nach Zandvoort, um am Sonntag ohne Vorbereitung ins Renncockpit zu klettern. "Damals konnte ich nicht einmal den ersten Gang einlegen", erinnert er sich an seinen Sprung ins kalte DTM-Wasser. In diesem Jahr kommt der Rosberg-Pilot deutlich besser vorbereitet in die Niederlande und hat vor dem Rennwochenende eine Einheit am Rennsimulator absolviert.

Mercedes auf Abschiedstour

Auch wenn er in der Meisterschaft nur einen Punkt hinter seinem Audi-Kollegen Ekström liegt, denkt Rast noch nicht an den Titel. "Ich habe noch nicht so weit gedacht, denn es sind noch vier Rennwochenenden übrig. Es kann noch viel passieren und ich schaue einfach Rennen für Rennen", so Rast.

Viele Augen werden in Zandvoort auf die Stuttgarter gerichtet sein, deren Abschiedstour in der DTM im Hinblick auf das Ende des DTM-Engagements nach der Saison 2018 auf dem Kurs nahe der niederländischen Metropole Amsterdam beginnt. "Obwohl die Nachricht für die Mannschaft natürlich alles andere als erfreulich war, ist das ganze Team unglaublich motiviert", weiß Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz.

"Mein Ziel ist es, unter die Top-18 zu kommen", sagt Lucas Auer vor dem Rennwochenende in Zandvoort. Bei 18 Fahrern im Feld dürfte dies auch zu schaffen sein, falls er im Rennen nicht frühzeitig ausscheidet. Ob der Tiroler nach seinem Test mit Force India noch im Formel-1-Rausch ist oder sich einfach nur einen Scherz erlaubt hat, bleibt dahingestellt. Im vergangenen Jahr belegte der 22-Jährige in Zandvoort die Ränge zwölf und neun.

Nichts Neues bei den Performance-Gewichten

"Man kann in diesem Jahr keine wirklichen Prognosen treffen, das hat die DTM in der bisherigen Saison gezeigt", sagt BMW-Pilot Maxime Martin und ergänzt: "Ich hoffe, dass es für mich dort besser läuft als zuletzt in Moskau."

In Sachen Performance-Gewichte hat sich in der rund vierwöchigen Sommerpause nicht viel getan. Am morgigen Donnerstag, also nur einen Tag vor offiziellem Beginn der Veranstaltung in Zandvoort, tagt die DTM-Kommission in München, um über die umstrittenen Erfolgsgewichte zu beraten. Ob es eine erneute Änderung der Gewichts-Regelung oder jene sogar ganz abgeschafft wird, so wie es alle 18 DTM-Fahrer und DTM-Oberhaupt Gerhard Berger fordern, bleibt abzuwarten.

Nach aktuellem Stand, und mit dem Ergebnis des zweiten Wertungslaufs in Moskau als Grundlage, wird Mercedes, zumindest im Samstagsrennen, mit einem Gewichts-Handicap zurechtkommen müssen. Die sechs Fahrzeuge der Stuttgarter sind mit einem Gesamtgewicht von 1.127,5 Kilogramm schwerer als die Konkurrenten Audi (1.122,5) und BMW (1.117,5).

Max Verstappen besucht die DTM

Ein prominenter Gast wird am Sonntag erwartet: Der Formel-1-Pilot Max Verstappen wird die DTM besuchen. Der Niederländer wird sich vor dem Rennen dem heimischen Publikum präsentieren und später den Pokal an den Sieger überreichen. "An der Strecke sind immer viele holländische Fans, die für eine gute Stimmung sorgen. Und wenn Verstappen kommt, werden es wahrscheinlich noch mehr und die Begeisterung noch größer sein", sagt Engel.

Die Rennen in Zandvoort starten am Samstag um 14:48 Uhr und am Sonntag um 15:18 Uhr. Im Livestream von 'Motorsport-Total.com' werden alle Trainingseinheiten, Qualifyings und Rennen live und kostenlos übertragen. Hier geht's zum Livestream!

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