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Müller wehrt sich gegen Typen-Kritik: "Kein Fahrer wie der andere"

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Müller wehrt sich gegen Typen-Kritik: "Kein Fahrer wie der andere"

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Müller wehrt sich gegen Typen-Kritik: "Kein Fahrer wie der andere"

Mit Mattias Ekström hat die DTM auch einen echten Charakterfahrer verloren - Sind die übrigen Kollegen zu glatt, um Spannung zu erzeugen?

Dass Mattias Ekström beim Saisonauftakt in Hockenheim (5./6. Mai) ein Abschiedsrennen bekommt, liegt auch daran, dass er sich in 17 Jahren DTM äußerst beliebt gemacht hat. Das hat der Schwede aber nicht etwa damit erreicht, dass er zu allem immer lieb und freundlich war - im Gegenteil: Auf der Strecke konnte er zuweilen stark polarisieren. Er war das Muster eines Charakterfahrers - eine Eigenschaft, der man im Fahrerlager nicht häufig begegnet.

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Was zeichnet so einen herausstechenden DTM-Piloten aus? Eine harte Kampflinie auf der Strecke, auch mal ein hartes Wort vor den Mikrofonen, oder ein hartes Handzeichen in der Boxengasse? "Ich werde diesmal versuchen, meinen Mittelfinger unter Kontrolle zu halten, damit mir so ein Ausrutscher wie in Zandvoort nicht noch einmal passiert", kündigt Timo Glock zur Enttäuschung der Zuschauer bereits an.

Dabei könnte Glock noch jemand sein, dem Ekströms Rolle passen würde. Denn auch der BMW-Fahrer lässt das berühmte Blatt vor dem Mund gerne einmal stecken und packt die Tatsachen auf den Tisch. Dass Audi im vergangenen Jahr mit Ekström und Nico Müller einbremsendes Teamwork demonstriert hat, passte ihm genauso wenig, wie wenn er sich von Mercedes im Qualifying vorsätzlich behindert fühlte.

Warum also will er sich gerade jetzt zurückhalten? "Das war immerhin schon sehr wegführend für den Rest der Saison", erklärt er bei der Launchfeier von Sat.1, dass er das Schicksal nicht noch einmal herausfordern will. Denn bis Zandvoort gehörte er immerhin selbst zu den Titelkandidaten.

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Aber auch Glock ist klar: "Das sind eigentlich die Emotionen, die man als Rennfahrer zeigt und die auch dazugehören. Wir wollen ja nicht 18 feingeschliffenen Rennfahrer, die alle das Gleiche sagen. Der Sport lebt von Emotionen - wie wenn ein Tennisspieler seinen Schläger kaputthaut."

"Wir wollen doch montags darüber diskutierten: Wieso hat der Müller dem Glock am Samstag einen reingedrückt und wer war schuld am Unfall", so Glock weiter. "So ist es ja auch im Fußball. Das ist einfach zu verstehen und am Montag unterhalten sich alle, warum es den Elfmeter gab. Genau das ist es, was wir wollen."

Und wie steht ein zurückhaltender Schweizer wir Müller dazu? Der Audi-Pilot, der 2017 nur auf der Strecke provoziert hat, hatte die Auseinandersetzung mit Glock nicht öffentlich befeuert. "Timo hat mit mir die eine oder andere Situation gehabt, bei der wir das hinter verschlossenen Türen gezeigt haben - in der Öffentlichkeit ist das manchmal ein bisschen heikel", räumt er ein. "Aber wenn es einen guten Wettbewerb gibt, dass trägt das auch zu einer guten Show bei."

Der 26-Jährige weist die Kritik am braven Fahrer-Stereotyp jedenfalls zurück: "Ich bin jetzt schon ein paar Jahre dabei und habe die Jungs ein bisschen kennengelernt. Da kann ich nur bestätigen: Jeder ist sein ganz eigener Typ. Ich könnte keinem mit dem anderen in eine Schublade stecken. Wir haben da wirklich viele verscheiden Kerle am Start und wir stehen auch dazu, wer wir sind. Ich denke, es ist willkommen, wenn wir das auch in der Öffentlichkeit zeigen."

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Übrigens: Mit Timo Scheider hat sich Sat.1 einen Experten für die neuen Übertragungsrechte an Bord geholt, der noch bis vor zwei Jahren die DTM als Charakterfahrer aufmischte und nun vorhat, die Finger auch mal in die Wunde zu legen.

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