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Kolumne: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

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Kolumne: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

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Kolumne: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Warum Redakteurin Julia Spacek findet, dass bei Audi und Mattias Ekström am Tag nach dem DTM-Auftaktwochenende Katerstimmung herrscht

Liebe Leser,

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was war das für ein DTM-Rennen! Seite an Seite kämpften Timo Glock und Gary Paffett rundenlang um den Sieg. Am gestrigen Sonntag sahen wir wohl eines der besten DTM-Rennen überhaupt. Angesichts dessen tue ich mich ehrlich gesagt ein wenig schwer, den Verlierer des Wochenendes zu benennen. Denn eines ist für mich klar: Eine bessere Werbung als das gestrige Rennen gibt es für die DTM nicht!

Der gestrige Tag war auch aus einem anderen Grund ein ganz besonderer: DTM-Urgestein Mattias Ekström absolvierte sein letztes Rennen. Der Schwede sagt: "Adjö!" und konzentriert sich nunmehr voll und ganz auf sein eigenes Team in der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX).

Vor und nach dem Rennen wurde viel Trubel um den scheidenden zweimaligen DTM-Champion gemacht. Zurecht, wie ich finde. Denn der "alte Schwede" war 17 Jahre lang ein Teil der deutschen Tourenwagenserie. Doch seine Abschiedsvorstellung ging im Krimi um den Sieg komplett unter. Auch mit den Platzierungen wird der Audi-Mann alles andere als zufrieden sein. Doch er wird vermutlich nicht der einzige im Team der Audianer gewesen sein, der letzte Nacht nicht besonders gut geschlafen hat.

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Fehlende Vorbereitung und weniger Aerodynamik der Knackpunkt

Startplatz 17 am Samstag und sogar nur der 19. und damit letzte Platz am Sonntag - mehr war für Ekström einfach nicht drin. In den Rennen ein ähnliches Bild: Rang 16 und 17. Und dabei waren seine Erwartungen doch viel höher. Einmal wollte er nochmal auf dem Podium stehen und sich gebührend von seinen Fans verabschieden. Doch daraus wurde leider nichts. Gegönnt hätte es man ihm.

Im Vorfeld der Saison konnte "Eki" keinen einzigen Testkilometer absolvieren. Vor dem Hintergrund, dass sich die Rennautos über den Winter durch die Reduzierung der Aerodynamik und des Abtriebs geändert haben, wären einige Testrunden sicherlich hilfreich gewesen, um sich an das neue Fahrzeug zu gewöhnen und in der Abschiedsvorstellung besser abzuschneiden. So absolvierte Ekström erst im Freien Training am Freitagabend seine ersten Meter im neuen Audi RS5 DTM.

Bei Audi war man am Sonntag nach dem Rennen ratlos, wie es Mike Rockenfeller nach von Startplatz neun auf das Podium geschafft hat und warum Rene Rast von Rang zwei auf sieben zurückgefallen ist. "Wir wissen noch nicht woran es lag", sagt der amtierende DTM-Champion zu 'Motorsport-Total.com'.

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Unterschiedliche Set-ups könnten ein Grund für die Unterschiede im Abschneiden der Audi-Piloten gewesen sein. Denn nach dem Debakel vom Samstag veränderten die Ingolstädter die Fahrzeugeinstellungen, um zu sehen, welcher Weg der richtige ist.

Im ersten Rennen des Jahres 2018 kam Rast als bester Audi-Fahrer auf Platz neun ins Ziel gefolgt von Loic Duval auf Rang zehn.

Nico Müller (13.), Mike Rockenfeller (14.), Mattias Ekström (17.), Robin Frijns (18.) und Jamie Green (19.) landeten abgeschlagen am Ende des Feldes. Angesichts des Gesamtergebnisses der Audianer erscheint Ekströms Platzierung - ohne Testvorbereitung - gar nicht mehr so ungewöhnlich.

Wenn der Vorteil plötzlich weg ist ...

Bei Audi rechnete man im Vorfeld damit, dass der Vorteil aus den vergangenen Jahren im Hinblick auf die gute Aerodynamik am RS5 DTM weg sein wird. Die Ingolstädter erwarteten auch, hinter der Konkurrenz aus München und Stuttgart zu liegen. Doch dass der Abstand so groß sein würde, damit konnte niemand rechnen.

Im ersten Qualifying war Rast 0,516 Sekunden langsamer als der Pole-Setter Gary Paffett. "In anderen Serien ist eine halbe Sekunde nichts, in der DTM ist es angesichts der engen Abstände eine Welt", betonen die Sportchefs immer wieder.

Und der Blick auf die Zeitentabelle gibt ihnen Recht. Im zweiten Qualifying lag der Samstagssieger Gary Paffett mit 0,502 Rückstand auf den Schnellsten Timo Glock auf Platz zehn. Im Rennen dann kämpfte sich der Mercedes-Mann bis an die Spitze nach vorne und lieferte sich, wie bereits oben erwähnt, einen heißen Kampf mit Glock um den Sieg - mit dem besseren Ende für den BMW-Fahrer.

"Das Fenster ist noch enger geworden. Und wenn etwas minimal nicht passt, dann bist du raus. Ich denke, das werden wir in diesem Jahr noch öfter sehen", meint Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz.

Und wenn er recht behält, dann könnte es in den verbleibenden 18 DTM-Rennen noch ähnliche Situationen und Schicksale geben, wie es Audi in Hockenheim am eigenen Leib zu spüren bekam.

Schade, dass es am vergangenen Wochenende ausgerechnet Mattias Ekström traf. Denn der Mann, der so viel für die DTM getan hat und für viele ein wahrer Held ist, hätte einen besseren Ausstand verdient. In diesem Sinne: "Adjö Mattias!"

IhreJulia Spacek

© Motorsport-Total.com