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Spannendes Finish: "Wittmann war heute der Schnellste"

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Spannendes Finish: "Wittmann war heute der Schnellste"

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Spannendes Finish: "Wittmann war heute der Schnellste"

Die Analyse des Sieg-Duells auf dem Lausitzring: Wie Gary Paffett den Grundstein für seinen Erfolg gelegt und warum Marco Wittmann seine Strategie umgestellt hat

1,4 Sekunden haben Gary Paffett letztendlich gereicht, um das Sonntagsrennen auf dem Lausitzring zu gewinnen. Aber der HWA-Mercedes-Fahrer, der in der Anfangsphase schon wie der sichere Sieger aussah, musste im Finish mächtig zittern. Der Grund dafür war Marco Wittmann (RMG-BMW). "Marco", sagt Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes), der letztendlich Dritter wurde, "war heute der Schnellste."

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"Ich habe wirklich gehofft, dass ich da noch rankomme, und ich habe dann auch gesehen, dass Gary irgendwann ein bisschen nervös wurde, hier und da einen Fehler hatte", analysiert Wittmann. "Ich habe gepusht wie verrückt, um irgendwie in das DRS-Fenster reinzukommen, aber am Ende hat's nicht ganz gereicht. Er war genauso schnell."

Ein paar Runden vor Schluss sah es so aus, als könne Wittmann in der letzten Runde vielleicht ins DRS-Fenster fahren. Das gelang ihm aber nicht mehr. Ein kleiner Fahrfehler machte die letzten Hoffnungen zunichte. Schon im Boxenfunk-Interview nach der Zieldurchfahrt sagte Paffett gegenüber 'Sat.1': "Nach dem Boxenstopp war ich happy mit dem Vorsprung. Aber Marco war so schnell! In den letzten 15 Runden musste ich mich gewaltig strecken, um vorne zu bleiben."

"Der Puls war nicht so hoch wie in Hockenheim, aber am Ende schon ziemlich hoch! Es war ziemlich schwierig, in Führung zu bleiben. Verdammt, war der schnell! Wirklich schnell. Es war ein schwieriges, heißes Rennen, das Auto ist viel gerutscht. Nicht einfach", atmet der 37-jährige Routinier nach seinem zweiten Saisonsieg auf.

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"Heute wurde alles am Start und in den ersten paar Runden entschieden", sagt er. Der Grundstein für den Erfolg: dass er profitierte, als Wehrlein von Polesetter Philipp Eng (RBM-BMW) nach außen gedrängt wurde und an seinem Mercedes-Markenkollegen vorbeigehen konnte. Eng war dann wenig später Kanonenfutter.

Von da an lief es für Paffett "genau nach Plan. Wir wussten, dass wir ein gutes Rennauto haben. Wir mussten am Start aggressiv sein, um früh in Führung zu gehen. Das ist uns gelungen. Ich kam in Runde 3 oder 4 an Philipp vorbei und konnte mich sofort absetzen. In der Phase um die Boxenstopps habe ich mächtig Druck gemacht, um einen Vorsprung aufzubauen. Bis dahin lief alles nach Plan."

Paffett: Raus aus der Komfortzone!

"Dann begann Marco aufzuholen - und das stand gar nicht in meinem Drehbuch! Ich musste den Modus wechseln: nicht mehr Reifen schonen und Tempo verwalten, sondern zwölf Runden lang Vollgas! Dabei unterliefen mir ein paar Fehler. Er holte vielleicht ein, zwei Zehntel pro Runde auf. Am Ende hat es gereicht, aber es war beim besten Willen nicht einfach."

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Wie hoch das Niveau war, auf dem sich das Fernduell zwischen Paffett und Wittmann abspielte, beweist der Blick auf das Rennergebnis. Wehrlein auf Platz drei hatte nach 34 Runden 8,6 Sekunden Rückstand. "Wenn man mal auf die anderen schaut, sind wir denen ziemlich davongefahren. Das zeigt, wie sehr wir beide gepusht haben", sagt Paffett.

Wittmann teilt die Rennanalyse seines Gegners weitgehend: "Ich habe einfach am Anfang des Rennens zu viel Zeit verloren, bis ich an Philipp vorbeigekommen bin. Da haben die Mercedes und vor allem Gary diesen Vorsprung herausgefahren." Besonders ärgerlich, dass es ein Markenkollege war, der die Chance auf den Sieg gekostet hat.

Die Strategie sei "letzten Endes sehr gut" gewesen, obwohl sie anders geplant war: "Eigentlich wäre unser Plan gewesen, in der gleichen Runde wie Pascal zu stoppen. Ich habe mich dann aber kurzfristig umentschieden, als ich gesehen habe, dass er abbiegt. Durch den Boxenstopp und durch die Runde länger konnte ich ihn überholen."

"Dann habe ich mich echt wohl gefühlt im Auto, hatte eine gute Pace und habe versucht, den Gap nach vorne zu schließen. Was mir auch gelungen ist", berichtet Wittmann. "Wir beide haben extrem am Limit gearbeitet, wir beide haben extrem gepusht. Er war hie und da mal ein bisschen neben der Strecke, und als ich zwei, drei Runden mal extrem gepusht habe, sind mir auch die Hinterreifen ein bisschen in die Knie gegangen. Das war das Maximum heute."

Wittmann nimmt in der Meisterschaft Fahrt auf

"Ich bin super zufrieden mit Platz zwei, von vier kommend. Endlich ein Podium in dieser Saison - vor allem am Lausitzring, wo ich bisher noch nie ein Podium hatte", strahlt der Deutsche. "Unser Saisonstart war eher sehr wacklig. Bis gestern hatte ich nur acht Punkte. Da will man natürlich mehr. Das Podium heute hat gutgetan."

"Die letzten drei Rennen ist nicht wirklich viel zusammengekommen. Vielleicht hatten wir auch das Glück nicht ganz auf unserer Seite", sagt Wittmann. Der Lausitzring soll die Trendwende sein: In der Fahrerwertung liegt er nun an achter Stelle, mit 26 Punkten. Auf Spitzenreiter Timo Glock (RMG-BMW) fehlen immer noch 46 Punkte. Eine Menge Holz, um seiner Titelsequenz 2014 und 2016 auch ein 2018 hinzuzufügen.

"Meine ersten drei Rennen waren sehr durchwachsen. In Hockenheim hatte ich vielleicht nicht die Pace. Gestern war das Glück nicht ganz auf unserer Seite. Heute zurück auf dem Podium zu sein, tut gut und fühlt sich fast an wie ein Sieg. Darauf kann man aufbauen", sagt er.

Ganz anders die Ausgangslage von Paffett, der an zweiter Stelle der Meisterschaft liegt und nur einen Punkt Rückstand auf Glock hat. Den 22. Sieg seiner DTM-Karriere bezeichnet er als "fantastisches Rennen". Und: "Zwei von vier Rennen zu gewinnen, ist unglaublich!"

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