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Kundenteam: DTM-Einstieg 2019 nur dann, wenn Rahmenbedingungen passen

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Kundenteam: DTM-Einstieg 2019 nur dann, wenn Rahmenbedingungen passen

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Kundenteam: DTM-Einstieg 2019 nur dann, wenn Rahmenbedingungen passen

Das belgische WRT-Team ist an einem DTM-Einstieg 2019 als Kundenteam interessiert, will aber kein Lückenfüller sein: "Wir wollen ein Wörtchen mitreden können"
Ab 2019 sollen in der DTM auch Kundenteams von Audi und BMW antreten
Ab 2019 sollen in der DTM auch Kundenteams von Audi und BMW antreten
© Audi

In der DTM-Saison 2019 sollen neben den Werksteams von Audi und BMW auch Kundenteams starten. Hinter den Kulissen arbeiten die Hersteller und die DTM-Dachorganisation ITR mit Gerhard Berger an der Spitze auf Hochtouren daran, Interessenten für die DTM zu gewinnen und die Serie auf stabile Beine zu stellen. Zwei Teams haben bereits öffentlich Interesse an einem DTM-Einstieg 2019 bekundet.

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Eines davon ist das belgische W Racing Team (WRT). Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erklärt Teamchef Vincent Vosse, dass noch keine endgültige Entscheidung pro DTM gefallen sei, die Chancen aber gut stehen würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass WRT im nächsten Jahr in der DTM starten wird, liegt laut Vosse bei "mehr als 50 Prozent".

"Ich kann noch nichts bestätigen, die Gespräche laufen noch. Ich kann aber bestätigen, dass WRT interessiert an der DTM ist", sagt der Belgier, der früher selbst als Rennfahrer aktiv war. Die DTM "war schon immer ganz oben auf der Liste der Rennserien, die man verfolgen sollte, wenn man an Tourenwagen oder GT-Autos interessiert ist".

Entscheidung soll bald fallen

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Wenn man sich für ein DTM-Programm entscheiden sollte, müssten die Planungen schon bald beginnen. "Ich denke, spätestens in den nächsten zwei Wochen muss es eine Entscheidung geben. Eine DTM-Saison lässt sich nicht in nur zwei Monaten organisieren, deshalb haben wir nicht mehr allzu viel Zeit. Die Entscheidung wird in den nächsten zwei Wochen fallen. Stand heute ist noch nichts unter Dach und Fach", sagt Vosse.

Aber vorher gibt es noch einige Dinge, die zu klären sind. Denn ein Punkt ist für den WRT-Teamchef ausschlaggebend, in welche Richtung die Entscheidung geht. "Wir möchten nicht nur aus dem Grund in die Serie kommen, weil die Serie es braucht. Wir möchten in die Serie kommen, weil wir das Gefühl haben, dass wir dort willkommen sind und ein Wörtchen mitreden können", sagt er.

"In den kommenden Tagen wird es weitere Meetings geben und ich werde dann sehen, wie die Serie auf uns zukommt. Wenn ich das Gefühl vermittelt bekomme, dass wir nur da sind, um das Starterfeld zu vergrößern, dann werde ich alles abbrechen, ganz sicher. Ich muss den Eindruck haben, dass die Serie, die ITR, Privatteams dabei haben wollen, das müssen nicht zwangsläufig wir und können auch andere Teams sein."

Dabei sein ist nicht alles ...

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Der Belgier möchte "sichergehen, dass es nicht nur darum geht, einfach nur viele Autos im Feld zu haben, so wie es in der Vergangenheit war. Vor zehn Jahren gab es schon Mal Privatteams in der DTM, aber auf keine gute Art und Weise. Ich möchte einfach sicher sein, dass sich das, was vor zehn Jahren passiert ist, nicht wiederholt".

Was meint er damit? Zwischen 2006 und 2009 ging das Team Futurecom-TME von Colin Kolles in der DTM an den Start und setzte Kundenautos von Audi ein. Doch die Fahrzeuge waren nicht auf dem Standard der Werksteams, sondern bereits zwei Jahre alt. Das Kolles-Team kämpfte mit stumpfen Waffen gegen die Nicht-Jahreswagen-Mannschaften und hatte keine Chance, mit unterlegenem Material um die vorderen Plätze mitzufahren.

Ein ähnliches Szenario möchte Vosse bei der Wiedereinführung der Kundenteams in der deutschen Tourenwagenserie vermeiden. Er weiß, dass es schwierig wird, schon im ersten DTM-Jahr zu gewinnen, aber: "Wir brauchen das Werkzeug, um dazu in der Lage zu sein. Es ist gut möglich, dass du keinen Erfolg haben wirst. Aber wenn du von Anfang an weißt, dass du gar nicht die Mittel dafür zur Verfügung hast, um erfolgreich zu sein, dann macht es keinen Sinn - und für Fahrer und Partner nicht interessant."

Sowohl Audi als auch BMW haben bereits erklärt, dass man den Kundenteams das gleiche Material zur Verfügung stellen wird, wie den eigenen Werksteams. Die Kundenteams wiederum müssen darauf vertrauen, dass sich die Hersteller auch daran halten, sofern dies nicht anderweitig festgehalten ist, beispielsweise im Reglement.

Für den WRT-Teamchef ist noch ein anderer Punkt von großer Bedeutung. "Was meiner Meinung nach sehr wichtig ist, dass die ITR versteht, dass wir als Team die Möglichkeit haben, auf lange Sicht - in den nächsten drei Jahren - teilnehmen können. Wir wissen, dass wir nicht schon im ersten Jahr gewinnen werden. Wir waren bei den GTs in einer ähnlichen Situation: Wir kamen aus dem Nichts und haben unser Team komplett neu aufgebaut, das war eine große Herausforderung. Im WTCR war es das gleiche, und auch da sind wir erfolgreich."

Dabei sein ist für die belgische Mannschaft eben nicht alles. "Für mich ist sehr wichtig, dass wir als etwas Gutes für die Meisterschaft angesehen werden und nicht nur, weil sie mehr Autos brauchen. Wir repräsentieren Audi bereits in der GT3- und WTCR-Kategorie, und der nächste Schritt könnte die DTM sein. Wir möchten aber sicherstellen, dass wir damit keinen Fehler machen. Deshalb ist noch nichts entschieden", erklärt Vosse.

Eine Vorstellung, wie er das DTM-Projekt finanzieren könnte, hat er bereits. Doch er möchte noch nicht näher darauf eingehen. Auch die Fahrerfrage sei noch nicht endgültig beantwortet. Vosse will "erst den Deal klarmachen und dann nach Fahrern schauen. Sie sind ein Teil des Ganzen, aber es ist nicht das größte Problem".

Zu den Mercedes-Piloten, die nach dem DTM-Finale in Hockenheim und dem Ausstieg der Stuttgarter auf dem Markt sind, hat der WRT-Verantwortliche bisher noch keinen Kontakt aufgenommen. "Das bedeutet nicht, dass ich nicht interessiert bin", stellt er klar. "Es würde davon abhängen, wie das Programm aufgebaut wird", ob das Projekt über Bezahlfahrer finanziert werden soll oder über Sponsoren.

© Motorsport-Total.com