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DTM: René Rast und seine Angstrecke - der Norisring

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DTM: René Rast und seine Angstrecke - der Norisring

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René Rast und seine Angststrecke

René Rast, aktueller Spitzenreiter der DTM, konnte am Norisring noch nie punkten. Der FC Bayern soll ihm helfen, das bald schon zu ändern.
Rene Rast siegte am Hockenheimring
Rene Rast siegte am Hockenheimring
© Getty Images

Es gibt sie, die "Angststrecken". So wie es im Fußball "Angstgegner" gibt. Also Gegner, gegen die es so gar nicht läuft, gegen die es traditionell nicht klappen will. Ähnlich ist es auch bei Rennfahrern.

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Die haben Strecken, auf denen es immer läuft, wo es perfekt funktioniert. Und eben Kurse, wo gar nichts geht. Wo es wie verhext ist.

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Bei René Rast ist das der Norisring. (Die Hightlights vom Norisring am Sonntag ab 22.30 Uhr im TV und Stream bei SPORT1)

Ja, der Mann, der seit 2017 in der DTM fährt, als Rookie den Titel holte, 2018 Vizemeister wurde, Rekorde einfährt und auch 2019 nach drei Rennwochenenden schon wieder führt, bekommt es auf dem Stadtkurs seltsamerweise nicht so zusammen wie sonst.

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Keine Punkte am Norisring

Der Audi-Pilot hat auf dem Norisring eine für ihn äußerst ungewöhnliche Bilanz: Rast kam in Nürnberg bei vier Starts in der DTM noch nie in die Punkte. Ein zwölfter Platz 2017 ist neben einem Ausfall und den Rängen 14 und 16 sein bisher bestes Ergebnis auf dem Stadtkurs.

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Das ist Rast seit seinem Einstieg in die Tourenwagenserie so noch nicht passiert: Er konnte sonst auf jeder Strecke mindestens einmal punkten. Mehr noch: In 46 Rennen holte er zwölf Siege und 18 Podiumsplätze, schaffte es 31 Mal in die Punkte. 2018 stellte er mit sechs Siegen in Serie eine neue DTM-Bestmarke auf.

Abgesehen von seiner Angststrecke sorgt er immer wieder für neue Superlative. Ein "Ausnahmetalent", wie ihn sein Rosberg-Teamchef Arno Zensen nannte. Wenn man das bei einem 32-Jährigen noch so sagen kann.

Rosberg: "Ein Level über allen anderen"

"Ein Level über allen anderen", schwärmte Ex-Formel-1-Champion Nico Rosberg, Sohn von Rosberg-Teambesitzer Keke: "Er ist wirklich ein ganz, ganz großer Fahrer." Ein Allrounder. (Fast)-Alleskönner.

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Wie schafft es Rast, dieses Level zu erreichen und zu halten?

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Ganz einfach: Erfahrung. Und vor allem harte Arbeit. Als besonders gesegnet mit natürlichem Talent sieht sich Rast selbst nämlich überraschenderweise gar nicht. Er ist keiner, der sich in ein Auto setzt und sofort schnell ist.

Stattdessen wirft er sich mit einer beeindruckenden Akribie in die Thematik rein, setzt sich mit allem auseinander, wälzt an Rennwochenenden schon mal die halbe Nacht Daten. Freiwillige Meetings? Klar, Rast ist immer da.

Das Hauptthema seines Lebens

Die Devise: Daten anschauen, an sich arbeiten, sich reinfuchsen, dranbleiben, mit dem Team auseinandersetzen, Kompromisse eingehen, optimal und intensiv vorbereiten, "und die DTM zum Hauptthema deines Lebens machen", so Rast.

Rast weiter: "Ich konnte in der Vergangenheit schon immer gut mit neuen Situationen umgehen." Einen kleinen Seitenhieb gegen die Konkurrenz kann er sich dann aber doch nicht verkneifen: "Ich setze mich extrem mit allem auseinander, gehe sehr tief ins Detail und bleibe lange auf, um Dinge zu verstehen, und arbeite intensiv, was andere vielleicht nicht tun und den Preis dafür zahlen."

Er hat über 300 Rennen in Serien wie dem GT Masters, der WEC oder dem Porsche Carrera Cup absolviert, zahlreiche Meisterschaften und 24-Stunden-Rennen gewonnen. Er ist erst seit 2017 in der DTM, fuhr aber in seiner Karriere schon alles, was vier Räder hat.

Rast erklärt den Vorteil: "Ich kann die verschiedenen Fahrstile der unterschiedlichen Fahrzeuge immer wieder adaptieren, auch im Rennen." In den GT-Rennen lernte er, Rennen und Gegner zu lesen sowie zu überholen.

Und den Umgang mit den Reifen, der in der DTM 2019 mit den neuen Autos, den leistungsstärkeren Vierzylinder-Turbomotoren mit 610 PS (vorher 500), und dem damit verbundenen höheren Abbau noch essentieller als vorher ist. Den Fahrstil mussten die Piloten deshalb anpassen – für Rast das kleinere Problem.

Spitzenreiter nach sechs von 18 Rennen

Der Lohn: Rast hat vor dem vierten Wochenende am Norisring 93 Punkte auf dem Konto und führt vor BMW-Pilot Philipp Eng (83), seinem Teamkollegen Nico Müller (76) und Marco Wittmann (BMW/68).

In Nürnberg will Rast den Vorsprung ausbauen. Dafür hat er sich ausnahmsweise Hilfe geholt: Rast startet am Norisring und auch 14 Tage später in Assen mit einem Audi RS 5 DTM in den Farben des FC Bayern München und mit dem Logo des Fußball-Rekordmeisters auf dem Dach. Damit wirbt er für den Audi Cup, der am 30. und 31. Juli in der Allianz Arena ausgetragen wird. Rast: "Vielleicht ist ja das Design meines Autos ein gutes Omen."

Damit es auch am Norisring endlich läuft.