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Champion Rast über Müller: "So etwas darf ihm nicht passieren"

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Champion Rast über Müller: "So etwas darf ihm nicht passieren"

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Champion Rast über Müller: "So etwas darf ihm nicht passieren"

Während Rene Rast findet, dass Fehler wie bei Nico Müller in entscheidenden Momenten nicht passieren dürfen, erklärt dieser sein schwächstes Wochenende 2019

© Audi AG

Es war das entscheidende Wochenende für Nico Müller - und dennoch legte der Abt-Audi-Pilot am Samstag einen Frühstart hin, der die Chance auf Punkte vereitelte, und am Sonntag verpatzte er mit Platz 14 das Qualifying komplett. Die Tatsache, dass er am vorletzten Saisonwochenende nur neun Punkte holte, brach ihm im Titelkampf gegen Rene Rast das Genick.

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War es der Druck, der Müller das Leben schwer machte? "So ein Frühstart darf in so einer Situation nicht passieren", sagt Champion Rast. "Und das gilt auch für das Qualifying am Morgen. In so einer entscheidenden Situation müsse man stattdessen "cool bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Das hat uns dieses Jahr und auch im vergangenen Jahr sehr stark gemacht, dass wir immer da sind, wenn es drauf ankommt."

Während Rast vor allem in den Qualifyings eine Bank war, sei Müller laut dem Meister in den Rennen "immer da gewesen, aber in entscheidenden Momenten vielleicht auch fehlerbehaftet". Dazu kommt, dass der Druck für den Abt-Audi-Piloten laut Rast "höher war, da ich schon einen Titel geholt habe und vergangenes Jahr Vizemeister war. Er ist seit sechs oder sieben Jahren in der DTM und hatte die Möglichkeit, seinen ersten Titel zu holen."

Müller stellt klar: Fehler waren keine Nervenfrage

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Das sieht Müller allerdings anders. Auf die Frage, ob er den Druck gespürt habe, sagt der 27-jährige Schweizer: "Nein, eigentlich war es genau so wie immer. Wir hatten nichts zu verlieren. Jeder hat erwartet, dass Rene das Ding gewinnt. Die Zahlen sprechen für ihn. Wenn man schaut, wie oft er aus der ersten Reihe gestartet ist und das Ding dann kontrollieren konnte, dann wäre alles andere eine Überraschung gewesen, auch wenn man versucht, diese Überraschung zu schaffen."

Die Umstände, wie man den Titel verloren hat, tun Müller allerdings "weh", gibt er zu. "Es war ja nicht so, dass wir einfach zu langsam waren und am Ende einfach ein paar Pünktchen gefehlt hätten. Wir haben gestern einen Fehler gemacht, oder ich habe einen Fehler gemacht, der ganz viele Punkte gekostet hat", spielt er auf den Frühstart an und nimmt die Niederlage auf seine Kappe.

"Das war es, was uns das Genick gebrochen hat, denn da war noch alles drin", stellt Müller klar. "Im Qualifying hätten wir uns natürlich in eine andere Ausgangslage bringen müssen, aber da gab es eigentlich nur noch den letzten Funken Hoffnung. Das war eher schon ein Träumen, dass das wirklich noch machbar ist."

So analysiert Müller sein schwächstes Saisonwochenende

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Doch wie sieht Müllers Fehleranalyse aus? "Wir sind am Samstag lange zusammengesessen und haben uns die Daten angeschaut", spielt Müller auf den Frühstart an. "Wir wollten wissen: Haben wir irgendwas ein bisschen anders gemacht als sonst? Habe ich irgendwo gezuckt, wo man sonst nicht zuckt, wenn man weniger nervös ist? Aber das war wirklich nicht so", bestätigt er, dass die Nerven keine Rolle gespielt haben.

"Es war die längste rote Ampel seit zweieinhalb Jahren, haben meine Techniker gemeint. Und das im Zusammenspiel mit ein bisschen mehr Vorspannung als sonst, weil du halt wirklich einen guten Start erwischen willst, und einer Kupplung, die irgendwann heiß wird, hat dann zu diesem Ergebnis geführt", erklärt er.

Müller übt nach Frühstart Selbstkritik

"Am Ende war ich der einzige, der das verhindern hätte können, indem ich vielleicht weniger Preload gewählt hätte und auf einen ganz sicheren Start gehofft hätte. Aber wenn du weißt, du kannst mit einem guten Start in Führung gehen und die Meisterschaft vielleicht noch drehen ..."

Seinem Teamkollegen Robin Frijns sei genau das gleiche passiert, doch anstatt auf ein Ausgehen der Ampel zu hoffen, habe dieser die Kupplung durchgetreten und den Motor abgewürgt. "Im Nachhinein würde ich die Bremse nicht loslassen und vielleicht riskieren, das Auto abzuwürgen", sagt Müller.

Darum lief Müllers Qualifying komplett schief

Dass er im Qualifying am Sonntag nur auf Platz 14 kam, führt Müller zu 50 Prozent auf sich selbst und zu 50 Prozent auf die Technik zurück. Der Sensordefekt habe nicht "extrem Leistung gekostet hat, aber wenn dieser Sensor auf den Reservesensor umstellt, dann hast du Motoraussetzer", gibt Müller Einblicke.

Aber auch die Änderungen, die man vor dem Qualifying am Auto gemacht habe, seien nicht optimal gewesen: "Ich habe eine andere Balance erwartet und war extrem überrascht, wie sich das Auto gefahren hat. Ich habe dann auch die Runde nicht ganz zusammengebracht." Dazu komme, dass die Abstände äußerst gering waren.

"Mit vier Zehntel Rückstand auf die Pole war ich 14., das war extrem krass. Und meine theoretisch beste Runde wäre um zwei Zehntel schneller gewesen. Dann wäre ich auf Platz sieben gestanden", analysiert er. "Aber wenn du dieses Zusammenspiel aus nicht optimaler Balance und einem technischen Problem hast, dann bist du schnell einmal vier Zehntel hinten. Das hat uns heute mehr Plätze gekostet als sonst. Das war schon frustrierend."

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