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Markenschwund folgen Unkenrufe

Marussia meldet Insolvenz an, Force India malt ein düsteres Bild. Bernie Ecclestones Vision könnte eine Eigendymnaik entwickeln.

Von Stefan Schnürle

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Das Aus von Marussia und Caterham beim Großen Preis der USA (ab Fr., 16 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) könnte ein Blick auf die Zukunft der Formel 1 sein - zumindest wenn man Force India glaubt.

"Lediglich fünf Teams haben ein Mitspracherecht in der Formel 1, und wir werden weitere Teams verlieren, wenn es so weitergeht", prophezeit Robert Fearnley, stellvertretender Teamchef von Force India.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schlägt daher vor, dass demnächst nur acht Teams mit drei statt zwei Autos fahren. Wie Ecclestone offen zugibt, ist das für ihn mehr als nur eine aus der Not geborene Idee: "Ich denke, wir sollten es sowieso machen."

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Gefahr für Sauber und Lotus

Zweifellos macht ein nachhaltig tragfähiges Zukunftskonzept zu erstellen Sinn, doch Ecclestones Idee weist einige Schwächen auf.

Zwar würde sich die Sehnsucht nach Caterham und Marussia, die nun sogar einen Insolvenzantrag gestellt haben, im Formel-1-Zirkus in Grenzen halten. Doch sollten tatsächlich alle Teams in Zukunft mit drei Autos an den Start gehen, sinken die Chancen auf Punkte auch für Force India, Sauber und Lotus fast gegen Null.

Dabei sind die Punkteprämien besonders für die kleinen Teams überlebenswichtig, da sie bereits jetzt finanziell zu kämpfen habe. Lotus warnte seine Mitarbeiter zuletzt zum Beispiel nicht zum ersten Mal, dass die Gehälter etwas später kommen werden.

"Werden weitere Teams verlieren"

Letztendlich blieben bei Ecclestones Idee wohl nur noch Mercedes, Ferrari, McLaren und Red Bull - solange Boss Dietrich Mateschitz Lust hat - übrig. Falls Ecclestone dann weiterhin auf mindestens 20 Autos in der Startaufstellung besteht, müssten ähnlich wie in der DTM sechs Autos pro Team starten. Dort sind Vierfachsiege eines Rennstalls keine Seltenheit.

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Aber selbst bei nur drei Autos muss man angesichts der drückenden Überlegenheit von Mercedes in diesem und Red Bull im letzten Jahr befürchten, dass ein Podium öfter nur aus Fahrern eines Rennstalls besteht. Spannung sieht anders aus.

Der Sport braucht Außenseiter

Denn erst durch Sensationen und Abwechslung entwickeln Sportarten ihre ganze Faszination.

So bekommt die Fußball-Bundesliga erst durch Teams, wie Paderborn, Augsburg und Mainz, ihren besonderen Reiz. Oder will beim Fußball jemand FC Bayern 2 gegen Borussia Dortmund 2 sehen?

Ähnliches gilt für die kleinen Teams in der Formel 1, die immer wieder Favoriten auf ihrer Aufholjagd aufhalten oder bei Zweikämpfen durch ihr Überrunden für zusätzliche Spannung sorgen. Ohne die Hinterbänkler hätte es das legendäre Überholmanöver von Mika Häkkinen gegen Michael Schumacher in Spa 2000 in dieser Form nie gegeben.

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Sonderwertung für drittes Auto

Auch für die großen Teams wäre die Änderung auf den ersten Blick nicht rentabel. Mercedes-Teamchef Toto Wolff rechnet mit Extrakosten von 25 Millionen Euro für den Einsatz eines dritten Autos. Das wäre durch Sponsorengelder normalerweise nicht aufzufangen.

Deshalb gibt es die Überlegung das dritte Auto mit einer speziellen Lackierung separat zu vermarkten oder prominente Gaststarter antreten zu lassen, die dann gesondert gewertet werden. Zu einer höheren Verständlichkeit der Regeln führt das sicherlich nicht.

Während sich Mercedes zurückhaltend zu der Idee mit drei Autos äußert, waren die Reaktionen bei Ferrari bisher positiv. So hatte sich der ehemalige Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo mehrmals dafür stark gemacht, mit drei Ferraris starten zu dürfen. Noch ist aber unbekannt, ob der neue Präsident Sergio Marchionne diese Auffassung teilt.

100 Millionen weniger Prämien

Finanziell davon profitieren würden vor allem die Inhaber der kommerziellen Rechte der Formel 1, da der Geldtopf nur noch durch acht Teams geteilt werden müsste.

So hat sich der Formel-1-Rechteinhaber CVC ausgerechnet, dass bei nur acht Rennställen etwa 100 Millionen Dollar weniger an Prämienausschüttung fällig wären ? dazu kämen auch noch die gesunkenen Frachtkosten.

Für CVC wäre das vor dem geplanten Formel-1-Börsengang ein großer Gewinn. Deren Vertreter ist übrigens Ecclestone.