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Sebastian Vettel und Ross Brawn bald zusammen bei Ferrari?

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Sebastian Vettel und Ross Brawn bald zusammen bei Ferrari?

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Historische Mission mit Hindernissen

Ferrari baut für Sebastian Vettel um, vertraut dem Marlboro-Mann und kämpft offenbar um Ross Brawn. Doch der erste Test platzt.

Ferrari ist am Boden.

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Die Bilanz für die just zu Ende gegangene Saison ist ernüchternd. Erstmals seit 1993 gab es keinen einzigen Sieg.

Eigentlich soll mit dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel alles besser werden. Darauf hoffen Ferrariboss Sergio Marchionne und dessen neuer Teamchef, Maurizio Arrivabene.

Doch Vettel wird einen fähigen Chefingenieur brauchen. Es gilt die Riesenlücke zur Konkurrenz zu schließen. Nach Vorstellungen von Marchionne kann das nur ein Mann leisten: Ross Brawn.

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Vettel indes kann es kaum erwarten und scheut nicht mal den offenen Konflikt mit seinem Noch-Arbeitgeber.

Ein Spezialist

Arrivabene ist ein Spezialist. Zumindest auf seinem Gebiet: Werbung und Marketing.

Er war zuletzt Vize-Präsident beim Tabak- Konzern Philip Morris und vertrat die Sponsoren in der Formel- 1-Kommission.

"In dieser historischen Stunde für Ferrari und die Formel 1 benötigen wir jemanden, der nicht nur Ferrari vollständig versteht, sondern auch die Mechanismen und Bedürfnisse dieses Sports", begründete Ferrariboss Marchionne die Berufung von Arrivabene.

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Soweit, so gut. Doch auf der Strecke kommt es auf mehr drauf an. Technische Feinheiten, die über Zehntel, Hundertstel, Tausendstel und damit über Erfolg oder Niederlage entscheiden.

Kommt der Wundertüftler?

Doch, wer nur soll den lahmen Ferrari wieder in Schuss bringen? Ein Chefingenieur mit Knowhow muss her. Am besten der einstige Wundertüftler Brawn.

Er habe ihm gegenüber in einer SMS die Gerüchte um Ferrari dementiert, meinte zwar Sky-Experte Martin Brundle. Doch nach Informationen der "Bild am Sonntag" buhlt Ferrari beharrlich um den 60-Jährigen.

Schon einmal haben es die Italiener mit Brawn und einem deutschen Piloten versucht. 18 Jahre ist das her.

Erst kam der damalige Weltmeister Michael Schumacher, dann mit dem Briten der Mann, der Ferrari im Jahr 2000 endlich wieder ein Weltmeisterauto hinstellen sollte. Nie war die Scuderia erfolgreicher.

Vettel darf nicht testen

Zwischen 1999 und 2004 gewann der Rennstall sechs Mal in Folge die Konstrukteursweltmeisterschaft, Schumacher sicherte sich fünf Mal hintereinander die Fahrerwertung.

Die Rückkehr zu alten Ansprüchen gleicht einer "Mammutaufgabe", meint Vettel. Die neue Nummer eins bringt nach einer Saison zum Vergessen die nötige Motivation mit.

"Für nächstes Jahr geht es in eine ganz neue Richtung, da freue ich mich drauf", sagte der 27-Jährige. Eigentlich würde er am liebsten sofort loslegen. Doch Red Bull Racing hatte sein Veto eingelegt. Das brachte den viermaligen Weltmeister auf die Palme.

"Ich hatte ursprünglich die Erlaubnis, aber jetzt geht es doch nicht. Ich weiß nicht, was passiert ist. Irgendetwas hat sich geändert. Vielleicht sind die Techniker ein bisschen in Panik geraten", sagte Vettel der "Bild".

Irreparable Fehler

"Wenn Sebastian nur ein paar Tage nach dem letzten Rennen in einem Ferrari sitzt, hat er einen direkten Vergleich. Da ist der Hintern-Faktor noch frisch. Warum sollen wir einem Gegner einen Vorteil verschaffen?", meinte wiederum Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko im Gespräch mit der Zeitung.

Vettel suchte sich einen anderen Weg, war am Dienstagmorgen in der Ferraribox zu Gast, um sich mit den künftigen Kollegen auszutauschen.

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Statt seiner testen der Finne Kimi Räikkönen und der 19 Jahre alte italienische Nachwuchspilot Raffaele Maricello auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi. Die Zeit drängt bereits, da ist die alte Saison gerade erst vorüber.

Der technische Rückstand ist eklatant. Bereits im Sommer berichtete der Rennstall von irreparablen Fehlern im Triebwerk.

16 km/h langsamer

Auf den Geraden war der F14T nicht konkurrenzfähig. Mit 307,3 km/h lag Ferrari zum Beispiel im österreichischen Spielberg nur auf Rang 15 in der Top-Speed-Tabelle. Zum Vergleich: Die Williams wurden mit 321,4 km/h gemessen, die Mercedes mit 318,3 km/h.

Die Scuderia hatte sich vor der Saison verzettelt: Turbine, MGU-H und Verdichter wurden kurz hintereinander gestaffelt. Mercedes indes trennte die drei Komponenten. Das brachte thermische Vorteile, Platzgewinn, einen niedrigeren Schwerpunkt - und damit ein Mehr an Leistung.

Auch der Turbolader der Ferrari gilt als zu klein. Der Motor kann nicht genügend Strom abspeisen. Die Rechnung ist simpel: weniger Strom gleich weniger Leistung gleich weniger PS.

Ein Mann für Details

Es sind furchtbar komplizierte technische Feinheiten. Brawn wird ein Faible für solche Details nachgesagt. Marchionne hat schon mal vorgelegt und seit Oktober 60 neue Techniker eingestellt.

Salopp gesprochen stellt er den ganzen Laden auf den Kopf. Dass der bisherige Teamchef Marco Mattiacci nach nur fünf Monaten Arrivabene weichen musste, werten viele Experten als Signal. Der 43-Jährige wiederum warnte seine Nachfolger schon mal vor.

"Sebastian ist - ebenso wie allen im Team - bewusst, dass es ein weiter Weg ist. Der Abstand nach vorn ist verdammt groß, also ist ein erheblicher Sprung nötig", sagte Mattiacci. "Daher erwarte ich, dass auch 2015 eine eher schwierige Saison werden wird."