Ferrari-Star Sebastian Vettel hat sich bei der Machtdemonstration des Vize-Weltmeisters Nico Rosberg immerhin ein Fleißkärtchen verdient.
Rosberg dominiert die Konkurrenz
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Während Rosberg bei den abschließenden Testfahrten in Barcelona zur neuen Formel-1-Saison am Freitag erstmals die offenbar wieder ungeheure Überlegenheit des Mercedes andeutete, sammelte der viermalige Weltmeister vor allem Kilometer.
"Das war ein ordentlicher Tag für uns, wir stehen ganz gut da", sagte Vettel: "Ich fühle mich sehr wohl im Auto, aber natürlich wollen wir noch schneller werden und uns weiter verbessern."
Am Ende spulte Vettel mit 143 so viele Runden wie kein anderer Fahrer ab und testete vor allem aerodynamische Updates, fuhr in 1:25,339 Minuten aber nur die viertbeste Zeit.
Rosberg schockt Konkurrenz
Rosberg schockte dagegen die Konkurrenz und setzte mit 1:22,792 Minuten neue Maßstäbe - es war die schnellste Runde in diesem Testwinter in Barcelona. Grund: An Rosbergs Silberpfeil waren erstmals weiche Reifen montiert.
Rosberg übte sich trotz der "Hammerzeit" (O-Ton Vettel) in Zurückhaltung. "Wir sind recht zuversichtlich, dass wir ein gutes Auto haben. Aber wir bleiben auch wachsam, weil wir die Rundenzeiten der Gegner auch nicht übel finden", sagte er: "Es gibt keinen Grund zur Euphorie, wir müssen konzentriert weiterarbeiten."
Zweiter wurde am Freitag Valtteri Bottas (Finnland) im Williams mit über einer Sekunde Rückstand (1:23,995), auf Rang drei landete Sauber-Pilot Felipe Nasr (1:24,071/Brasilien). Der Saisonauftakt in der Formel 1 steigt am 15. März in Australien, die Teams bestreiten noch bis Sonntag die letzten Tests.
Mercedes scheint überlegen
Grundsätzlich ist es schwer, die Zeiten der Fahrer zu vergleichen, weil verschiedene Reifenmischungen verwendet werden und zudem unklar ist, mit wie viel Benzin im Tank die Teams fahren. Doch es deutet alles daraufhin, dass der Mercedes dem Rest des Feldes wie im Vorjahr wieder deutlich überlegen ist. In der abgelaufenen Saison gewannen Rosberg und sein Teamkollege und Weltmeister Lewis Hamilton (30, England) 16 von 19 Rennen.
Auch Nico Hülkenberg ist endlich die ersten Kilometer mit dem neuen Force India gefahren.
Der 27-Jährige steuerte den VJM08 in Barcelona um 12.19 Uhr aus der Box, fuhr sich aber noch auf der ersten Runde einen Platten ein. Danach lief der Wagen aber problemlos.
Alonso gibt Entwarnung
Wegen finanzieller Probleme bei dem Team des schillernden indischen Milliardärs Vijay Mallya hatte sich die Fertigstellung des neuen Wagens für die Saison 2015 zuletzt immer weiter verschoben. Force India arbeitete zunächst vor allem an der Standfestigkeit.
Unterdessen hat Fernando Alonso nach seinem mysteriösen Test-Unfall leichte Entwarnung gegeben. "Wie ihr sehen könnt, bin ich völlig in Ordnung", sagte der McLaren-Pilot aus Spanien in einer Videobotschaft, in der sich der 33-Jährige erstmals zu seinem gesundheitlichen Zustand äußert. Zudem deutete Alonso seinen Start beim Saisonauftakt an. "Wir sehen uns schon bald wieder an der Rennstrecke", sagte er.
Ärzte bremsen Alonso
Alonso hatte am Mittwoch nach drei Nächten im Krankenhaus das Hospital General de Cataluna in Barcelona wieder verlassen, nachdem er am vergangenen Sonntag bei Testfahrten einen Crash erlitten hatte. Über die Ursache kursieren zahlreiche Spekulationen, McLaren selber machte den böigen Wind verantwortlich.
Alonso will nun so schnell wie möglich wieder zurück in sein Auto. "Ich hätte jetzt schon gerne wieder getestet in Barcelona, aber die Empfehlung der Ärzte lautet, dass ich noch ein wenig warten soll", sagte Alonso: "Also werde ich mich dieses Wochenende noch ausruhen und euch dann in der kommenden Woche über meine Fortschritte auf dem Laufenden halten."