Jean Todt, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, hat mit unsensiblen Äußerungen zu der verheerenden Serie von Attentaten in Paris für Aufregung in Frankreich gesorgt.
Paris: Todt sorgt für Unverständnis
© Getty Images
Auf die Frage nach einer Gedenkminute für die Opfer im Rahmen des Großen Preises der Formel 1 in Brasilien wies der Franzose auf eine ohnehin geplante Aktion hin, zudem zog Todt keine 24 Stunden nach den Morden von Paris einen ausführlichen Vergleich zu Unfällen im Straßenverkehr.
"Wir hatten bereits etwas zum Anlass des Tages der Erinnerung für die Opfer im Straßenverkehr geplant", sagte der 69-Jährige am Samstag im Gespräch mit französischen Journalisten und führte aus: "Jeden Tag sterben 3500 Menschen auf den Straßen. Das sind dreißig Mal so viele Tote wie gestern in Paris. Und 50 Millionen Menschen werden im Jahr verletzt. Wir haben diese Schweigeminute beschlossen, natürlich können wir nicht ignorieren, was in Paris passiert ist."
Die Schweigeminute vor dem Rennen am Sonntag sei daher nun für alle Opfer gedacht.
Zuvor hatte Todt, zu dessen Kernthemen als FIA-Präsident seit Jahren eine Kampagne zur Sicherheit auf den Straßen gehört, noch vom "Horror" gesprochen, der sich am Freitagabend an mehreren Stellen in Paris abgespielt hatte.
"Die FIA verurteilt die Ereignisse in Paris auf das Schärfste", sagte Todt: "Wir können so ein Drama nur leidend mitansehen, all der Opfer gedenken und hoffen, dass es niemals wieder passiert."
Bei den Anschlägen in der französischen Hauptstadt waren am Freitagabend mehr als 120 Menschen ums Leben gekommen.