Home>Motorsport>Formel 1>

Kohl-Kolume zum Großen Preis von Mexiko

Formel 1>

Kohl-Kolume zum Großen Preis von Mexiko

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Mexiko ist ein Gewinn für die Formel 1

kohl_mexiko.jpg
© SPORT1

Am Tag der Toten feiert die Formel 1 ihre Wiederauferstehung in Mexiko. Sowohl die Fahrer als auch SPORT1-Kolumnist Peter Kohl sind begeistert. Sportlich läuft es nicht bei allen rund. Kohls Tops und Flops des Großen Preises im Autodromo Hermanos Rodriguez:

{ "placeholderType": "MREC" }

TOP

MEXIKO-COMEBACK: Riesenstimmung, tolle Fans, ausverkauftes Haus, eine Strecke mit vielen Herausforderungen, das Durchfahren des Baseball-Stadions mit Gänsehaut-Feeling, ein rutschiger Asphalt, der alle an die Grenzen bringt: Das Autodromo Hermanos Rodriguez ist ein Gewinn für die Formel 1. Auch wenn das Rennen nicht so viel hergab, es hat einfach Spaß gemacht dabei zu sein!

Nico ROSBERG: Er hat einfach alles richtig gemacht an diesem Wochenende und verdient gewonnen. Balsam für die geschundene Seele und wichtig für die Motivation, es 2016 wieder zu versuchen. Mexiko wird ihm ewig in Erinnerung bleiben. Vor allem, wie frenetisch ihn die Fans gefeiert haben - das hat Rockstar-Feeling bei ihm ausgelöst. Jetzt muss er in den verbleibenden Rennen den Angus Young auf der Piste geben, dann rockt er das Saisonfinale nochmal richtig

Valtteri BOTTAS/WILLIAMS: Applaus für den Finnen, der trotz harten Knalls bei der Kollision mit Kimi die Ruhe bewahrt und nach Montreal zum 2. Mal in dieser Saison aufs Podium fährt. Nach etlichen Pannen gelingt Williams auch ein sensationeller taktischer Schachzug: Bottas wird nach dem Safety-Car mit Medium-Reifen rausgeschickt, während alle anderen die Softs aufgefasst haben. Nach der langsamen Fahrt hinter dem Saftey-Car kommen die Mediums sofort auf Temperatur, Bottas krallt sich deshalb Ricciardo und fährt auf den Bronzerang. Well done!

{ "placeholderType": "MREC" }

Teaminterne DUELLE: Von den Kameras unbeachtet liefern sich die Schlusslichter von Manor einen packenden Zweikampf, den Alexander Rossi (Foto) knapp vor Will Stevens gewinnt. Auch die Lotus-Burschen schenken sich gegenseitig kräftig ein, mit einem klaren Sieger Grosjean. Der musste auf das 1. Freie Trainings verzichten, weil einmal mehr Jolyon Palmer in seinem Auto saß. Im 2. Freien Training war früh Schluss aufgrund eines technischen Gebrechens. Trotz dieses Handicaps macht er deutlich weniger Fehler als Teamkollege Maldonado und holt verdient den letzten Punkt in diesem Rennen.

Daniil KWJAT/RED BULL: Vielleicht das beste Rennen in der noch jungen Karriere des Russen. Nachdem er zuletzt in Austin das Auto noch permanent überfahren hat und crashte, zeigt er in Mexiko eine absolut reife Leistung. Der Renault-Motor ist ein Handicap, das er nicht ausgleichen kann. Gilt übrigens auch für Ricciardo. Bemerkenswert allerdings, wie stark Red Bull sich dank gut funktionierender Aero insgesamt über das gesamte Wochenende zeigt, obwohl auf der langen Geraden gut 20 km/h im Top-Speed-Bereich zu Mercedes fehlen. Das zeigt, dass das Chassis voll konkurrenzfähig ist

FORCE INDIA/HÜLKENBERG: Beide Autos in den Top-Ten, Hülkenberg nach Pleiten-, Pech- und Pannenserie mal wieder vor seinem Teamkollegen. Ein gelungenes Wochenende, dazu zeichnen sich mit Aston Martin und Johnny Walker zwei Premiumprodukt-Hersteller als Sponsoren für 2016 ab. Es geht voran!

RENNKOMMISSARE: Endlich mal Kerle, die Racing Racing sein lassen. Keine Strafen für die Zwischenfälle mit Vettel und Ricciardo, sowie Räikkönen und Bottas. In meinen Augen genau die richtigen Entscheidungen! That's Racing!

{ "placeholderType": "MREC" }

SO LALA

KIMI -  Für den Brand im Heck und das kaputte Getriebe im 2. Teil des Qualifyings kann er nichts. Dank guter Strategie und Bock auf Rennfahren hat er sich schnell nach vorne gearbeitet ins vordere Drittel des Feldes. Die Attacke gegen Bottas war aber unnötig in dieser Härte, er hatte in der Kurve auf der Außenlinie genug Platz, um Bottas innen überleben zu lassen. Der Weltmeister von 2007 hätte wissen müssen, dass Bottas mit seinem Williams innen ist, auch wenn er ihn nicht gesehen hat. So wirft er ein Rennen weg, das noch richtig gut hätte werden können für ihn und für Ferrari

TORO ROSSO: Eine Top-Leistung der beiden jungen Wilden am Lenkrad, die beide durch Überhitzungsprobleme eingebremst werden. Die haben alle anderen auch am Freitag und Samstag gehabt, bis Sonntag aber irgendwie weitestgehend in den Griff bekommen. Die Truppe aus Faenza nicht. Schade. Was drin gewesen wäre, zeigt die Tatsache, dass man trotzdem einen Punkt auf Lotus in der Konstrukteurs-Wertung aufgeholt hat

FLOP

MCLAREN-HONDA: An Buttons Auto werden gleich zwei neue Motoren an diesem Wochenende verbaut, samt sämtlicher Umgebungsteile, trotzdem kann er nicht am Qualifying teilnehmen wegen Motorproblemen! Eine Farce! Im Rennen fehlen dann auf der langen Geraden 40 bis 50 km/h im Top-Speed-Bereich zu Mercedes und Williams. Eine Lachnummer sonders Gleichen. Dass man Applaus verdient für das Rausschicken von Alonso in die erste Rennrunde, obwohl man Sonntagmorgen schon wusste, dass der Motor nicht arbeitet, und man die Fans nicht gänzlich enttäuschen will ist da eine Petitesse am Rande

Sebastian VETTEL: Die Ausgangslage mit Startplatz 3 war gut, der Start eher miserabel, deshalb kommt es auch zur Kollision mit Ricciardo – eindeutig sein Fehler übrigens, wie er nach dem Rennen auch zugibt. Nach dem Zwangsstopp lässt er aufhorchen mit einer schnellsten Runde nach der anderen um sich per Dreher und Ausritt die Reifen zu ruinieren und wieder alles wegzuwerfen. Der Abflug in die Streckenbegrenzung - der erste unfallbedingte Ausfall seit dem Türkei-GP 2010, als er mit Teamkollege Webber kollidierte, ist die Quintessenz eines verkorksten Sonntags. Damit hat er Platz 2 in der Gesamtwertung verschenkt

SAUBER: Ein Katastrophen-Rennsonntag für die Truppe aus Hinwil. Von Beginn an müssen beide Fahrer die Bremsen schonen, weil die sofort überhitzen. Die anderen haben das in den Griff bekommen, bei Nasr (Foto) fällt gegen Ende sogar das Bremspedal komplett durch und er muss aufgeben

Das Rennen war sicher nicht das spannendste des Jahres, aber Mexiko hat sich aufgrund des ganzen Drumherums und der fantastischen Atmosphäre dank der Fans gelohnt! Eine prima Vorlage für die Brasilianer! Die müssen jetzt zeigen, dass Sao Paulo als Samba-Festival da locker mithalten kann.

Ich freue mich drauf, in knapp zwei Wochen geht's los mit den Freien Trainings live auf SPORT1.