Der erste Marathon-Tag für Ferrari hat bei Sebastian Vettel Hoffnung auf einen starken Schlussspurt in der Saisonvorbereitung geweckt.
Vettel wird zum Kilometerfresser
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Gut zwei Wochen vor dem Start in Melbourne (20. März) drehte Vettel am Mittwoch stolze 151 Runden, so lange war die Scuderia an den bisherigen fünf Testtagen in Barcelona jeweils nicht annähernd auf der Strecke gewesen.
"Wir hatten vergangene Woche und am Dienstag einige Dinge, die uns ausgebremst haben", sagte Vettel: "Heute lief es sehr gut, wir konnten viele Runden fahren. Was die Kilometer angeht, hinken wir aber noch ein bisschen hinter Mercedes zurück."
Mercedes wieder das Maß der Dinge
Die Silberpfeile waren auch am Mittwoch das Maß der Dinge, das Weltmeister-Team teilte den Tag wieder unter seinen Piloten auf. Nico Rosberg war diesmal am Nachmittag zuständig, absolvierte eine Rennsimulation und insgesamt 91 Umläufe. Der Vizeweltmeister verzichtete dabei anders als am Vortag auf die Jagd nach einer schnellen Runde.
Diese Aufgabe fiel am Mittwoch Weltmeister Lewis Hamilton (England/73 Runden) zu, der den Vormittag übernommen hatte. Mit seiner Bestzeit von 1:23,622 blieb er aber sechs Zehntel über der Zeit, die Rosberg mit ähnlichen Einstellungen am Dienstag gelungen war.
"Darüber müssen wir aber nicht sprechen, es gibt keine Punkte für Testfahrten", sagte der Engländer anschließend und machte keinen Hehl aus seiner überschaubaren Lust auf die langen Tage auf dem Circuit de Catalunya: "Ich habe eigentlich genug vom Testen, ich wäre mal bereit für die Rennen."
Vettel überzeugt auf Mediumreifen
Die Zeiten waren wie meist bei den Tests in Barcelona nicht direkt zu vergleichen. Vettel war bei seiner Ausdauerfahrt mit den härteren und damit langsameren Mediumreifen unterwegs.
Seine Bestzeit von 1:24,611 Minuten war die bislang stärkste Ferrari-Zeit auf den Mediumwalzen, lag aber noch hinter dem entsprechenden Bestwert der Silberpfeile.
Auf eine Deutung der Ergebnisse wollte er sich aber nicht einlassen. "Früher ging es nur darum, wie viel Benzin der andere wohl an Bord hatte, heute gibt es noch zehn andere Faktoren", sagte der 28-Jährige: "Wir sind da ein bisschen blind, es ist ein Rätselraten." Rookie Pascal Wehrlein kam zudem im Manor auf 77 Runden, auf Soft-Reifen lag seine Bestzeit bei 1:27,064.