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Formel 1: Deshalb verlor Vettel beim Spanien-GP gegen Hamilton

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Formel 1: Deshalb verlor Vettel beim Spanien-GP gegen Hamilton

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Vettel zahlt für Ferraris Fehler

Der Kampf um den Sieg in Barcelona wird nicht nur zwischen Vettel und Hamilton entschieden. Ausschlaggebend sind die Fehler am Ferrari-Kommandostand.
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© Imago
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Als Lewis Hamilton sich noch einmal näherte und riesengroß im Rückspiegel des Ferrari auftauchte, hatte Sebastian Vettel keine Chance mehr.

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Mit großem Energie-Überschuss raste der Mercedes-Pilot in Runde 44 am Deutschen vorbei und eroberte damit die Führung zurück.

Es war der letzte Akt in einem packenden Fight der beiden besten Formel-1-Fahrer auf dem Circuit de Catalunya. Vettel konnte anschließend nicht mehr kontern, und Hamilton fuhr dem Sieg beim Spanien-GP entgegen.

Vettel, der in der WM-Wertung jetzt nur noch sechs Punkte vor Hamilton liegt, hatte alles gegeben und musste sich doch mit Platz zwei zufrieden geben. Dabei hatte zunächst viel für den dritten Saisonsieg des Heppenheimers gesprochen, der sich kurz nach dem Start an die Spitze setzte und diese danach sukzessive ausbaute. (DATENCENTER: Das Ergebnis von Barcelona)

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Vettel kommt früh an die Box

Ihm selbst war kein Vorwurf zu machen. Vielmehr waren es unglückliche Entscheidungen seines Teams, die ihn den Sieg in Barcelona kosteten. (DATENCENTER: Das Ergebnis von Barcelona)

Spanish F1 Grand Prix
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Cathy Hummels
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Die Bilder des Rennens in Barcelona

"Wir sind früh reingekommen. Vielleicht hätten wir noch ein bisschen warten können", kommentierte Vettel seinen frühen Boxenstopp in der 14. Runde. Die Idee dahinter: Ein Undercut von Mercedes sollte verhindert werden, Vettel sollte vor Hamilton von den frischeren Reifen profitieren.

Doch die Silberpfeile konterten, indem sie Valtteri Bottas lange auf der Strecke ließen und den Finnen praktisch als "Bremsklotz" gegen den heranstürmenden Vettel einsetzten.

Bottas bremst Vettel

Erst nach vier Runden und viel Zeitverlust konnte Vettel mit einem gewagten, aber gekonnten Manöver am Finnen vorbeiziehen. In der Zwischenzeit machte Hamilton - mittlerweile auch auf neuen Reifen unterwegs - auf den Ferrari-Star wertvollen Boden gut.

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Vettel ärgerte sich zwar über diese Taktik des Konkurrenten, wirklich verwundert hatte sie ihn aber nicht: "Natürlich haben sie den (Bottas, Anm. d. Red.) so ein bisschen als Bremsklotz draußen gelassen. Der Kampf mit ihm hat glaube ich drei, vier Sekunden gekostet."

Noch mehr Zeit aber verlor der 29-Jährige bei der zweiten Stopp-Serie, und daran war sein Team nicht schuldlos.

Im Gegensatz zu Mercedes verpasste es der rote Kommandostand, während einer Virtual-Safety-Car-Phase seinen Fahrer stoppen zu lassen. In der Phase, in der die Piloten auf der Strecke das Tempo drosseln müssen, verliert man an der Box weniger Zeit als im normalen Renngeschehen.

"Ich weiß nicht, wieso ich acht Sekunden Vorsprung hatte und sie verloren habe, als ich aus der Box rausgefahren bin", wunderte sich der viermalige Weltmeister noch kurz nach dem Rennen. Seine Crew wird es ihm erklärt haben.

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Duell mit Haken und Ösen

Vettel verlor in dieser Phase so viel Zeit, dass er nach seinem Stopp seine Führung mit Haken und Ösen gegen den herannahenden Hamilton verteidigen musste.

Ging es in dieser Szene noch gut, so war er sechs Runden später gegen Hamiltons entscheidende Attacke machtlos. "Ich hatte keine Chance, keine Chance", funkte er nur kurze Zeit später an die Box.

Eine Hoffnung hatte Vettel aber noch: Hätten die weichen Pneus bei Hamilton schneller abgebaut als seine Medium-Reifen, wäre er womöglich noch einmal am Briten vorbeigekommen. Statt aber langsamer zu werden, konnte Hamilton das Tempo noch über 30 Runden lang hoch halten - und Vettel hatte keine Chance mehr auf einen Konter.

Verloren aber hat nicht er, sondern sein Team. Das gab zumindest indirekt auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene zu, der versprach: "Beim nächsten Mal werden wir versuchen, besser zu sein."