Der Ärger über die Strafe gegen Max Verstappen wegen seines Überholmanövers gegen Kimi Räikkönen beim Großen Preis der USA geht weiter.
Wegen Strafe: Kritik an FIA wächst
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Niki Lauda griff den Automobilverband FIA an, weil die Stewards trotz anderer Absprachen wieder schnell zu Strafen greifen. "Sechs Monate ging es gut, aber diese Entscheidung ist die schlechteste, die ich je gesehen habe", sagte die Formel-1-Legende.
Der 68-Jährige bezieht sich auf ein Treffen zwischen FIA-Präsident Jean Todt, Renndirektor Charlie Whiting und den Teams, bei dem sich geeinigt wurde, dass die Kommissare nur eingreifen, wenn es gefährlich wird. Die Stewards waren bei dem Treffen auch dabei.
Lauda kritisiert Stewards
Bei Verstappens Überholmanöver hielten sich die Aufpasser laut Lauda aber nicht an diese Abmachung: "Sie greifen wegen nichts ein. Es war ein normales Überholmanöver." Mika Salo, einer der Stewards, widersprach dieser Ansicht auf Instagram und verteidigte die Strafe.
"Manchmal muss man harte Entscheidungen treffen. Verstappen hat sich einen Vorteil verschafft, als er die Strecke um mindestens einen halben Meter verlassen und Räikkönen dabei überholt hat. Die Regeln sind in solchen Situationen eindeutig und Verstappen erhielt eine Fünf-Sekunden-Strafe", schrieb Salo.
Doch die beiden Männer sind unterschiedlicher Ansichten. Lauda polterte: "Die weiße Linie ist keine Grenze. Das haben wir alle beschlossen. Und jetzt gibt es diese Entscheidung. Es ist komplett falsch."
Horner fordert Profi-Rennkommissare
Neben dem Mercedes-Aufsichtsratsboss schlug sich auch Ex-Weltmeister Nico Rosberg auf die Seite von Verstappen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die inkonsequente Regelauslegung: Auch Valtteri Bottas hatte bei einem Zweikampf die Begrenzung verlassen, war aber nicht bestraft worden. Das kritisierte auch Red-Bull-Chef Christian Horner: "Die Regeln müssen konstant sein. Man kann sie bei verschiedenen Fällen nicht unterschiedlich auslegen."
Horner ging sogar noch weiter und forderte professionellere Strukturen. "Was wir brauchen, sind verlässliche Entscheidungen und professionelles Schiedsrichtertum", wird der Brite von der Bild zitiert.
Hamilton wünscht sich mehr Duelle
Eine lockere Bestrafung würde auch zu mehr Zweikämpfen und Überholmanövern führen, so die Hoffnung vieler Fahrer. Das würde auch Lewis Hamilton freuen, der nach dem Rennen von seinen Zweikämpfen mit Sebastian Vettel und später Verstappen schwärmte.
Der WM-Führende beklagte in Austin den Mangel an direkten Duellen. "Wir fahren 100 Rennen und haben sie nur bei ein paar Gelegenheiten", sagte Hamilton.
"Da muss die Formel 1 etwas verbessern und für mehr Rennen mit vielen Überholmanövern sorgen. Es muss einen Weg geben, Möglichkeiten wie die vom Sonntag überall zu schaffen - denn dafür lebe ich", sagte Hamilton weiter, ohne aber zu nennen, ob er damit die Bestrafungen meinte.