Sebastian Vettel feierte seinen zweiten Sieg in Serie. Weltmeister Lewis Hamilton landete nach der Aufholjagd noch auf dem Podest. Doch der Fahrer des Rennens war Pierre Gasly. Pierre wer?
F1-Rookie eifert Schumacher nach
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Der bislang weitestgehend unbekannte Toro-Rosso-Pilot überzeugte bereits im Qualifying mit Rang sechs und fuhr beim Großen Preis von Bahrain das beste Rennen seiner noch jungen Karriere.
"Unglaublich! Sechster im Qualifying, jetzt Vierter im Rennen. Da bin ich fast sprachlos", so der Franzose nach seinem sensationellen vierten Platz. (Die Stimmen zum Rennen)
In seinem siebten Grand Prix deutete der 22-Jährige sein großes Potenzial an und musste sich nur den beiden Top-Piloten von Mercedes und Vettel im Ferrari geschlagen geben. Hinter sich ließ der Franzose unter anderem Ex-Weltmeister Fernando Alonso und die viel höher eingeschätzten Piloten Nico Hülkenberg, Carlos Sainz Jr., Esteban Ocon und Sergio Perez.
Lob von höchster Stelle
Kein Wunder, dass Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost voll des Lobes war: "Er hat unheimlich gute Arbeit geleistet. Schon im Qualifying war er perfekt unterwegs. Heute hat er alles richtig gemacht, einfach hervorragend."
Für das Schwester-Team der "Roten Bullen" war der vierte Platz Gold wert. Entsprechend wurde auch der Erfolg ausgiebig gefeiert.
Selbst Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz meldete sich laut Motorsport-total.com gleich nach dem Rennen per Telefon bei Gasly und gratulierte ihm zu seinem Husarenritt.
Toro Rosso, das seit dieser Saison mit Honda-Motoren unterwegs ist, kann die zwölf Punkte in der Herstellerwertung gut gebrauchen und sprang dadurch mit einem Satz an Haas, Sauber, Force India und Williams vorbei auf Rang sechs. (SERVICE: Die Teamwertung)
Gasly fieberte mit Schumi mit
Ähnlich rasant verlief auch Gaslys Karriere. Er begann als Sechsjähriger mit dem Kartsport: Schuld daran war Michael Schumacher, dessen Siege er stets am Fernseher verfolgte, aber auch seine Familie.
"Mein Großvater ist schon mit Gokarts Rennen gefahren, da war ich noch nicht einmal auf der Welt", erzählte Gasly auf redbull.com. Sein Vater und zwei seiner drei Brüder versuchten sich ebenfalls im Motorsport, doch nur er schaffte es bis in die Weltspitze.
Von 2011 bis 2015 fuhr er in diversen Formel-Klassen, bis er 2016 den Gesamtsieg in der GP2 errang. Nachdem der 22-Jährige zwei Jahre Testfahrer für Red Bull war, feierte er in der vergangenen Saison schließlich sein Formel-1-Debüt in Malaysia.
Erst vertrat Gasly für zwei Rennen Daniil Kwjat, dann übernahm er das Cockpit von Sainz Jr., der drei Rennen vor Saisonende zu Renault gewechselt war. Jetzt ist der Franzose Stammfahrer bei Toro Rosso und richtig in der Formel 1 angekommen.
Und nach dem vierten Platz von Bahrain ist er nun ganz gewiss kein Unbekannter mehr. (SERVICE: Die Fahrerwertung)
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