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Formel 1, Spielberg: Sebastian Vettel und Ferrari - wie geht's weiter?

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Formel 1, Spielberg: Sebastian Vettel und Ferrari - wie geht's weiter?

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Schumacher mit Ansage an Vettel

Sebastian Vettel enttäuscht in Spielberg auf ganzer Linie - und wirft bei Ferrari viele Fragen auf. Bei SPORT1 suchen Ecclestone und Schumacher nach Erklärungen.
"Arrividerci, Ferrari": Sebastian Vettel verlässt die Scuderia nach fünf Jahren zum Saisonende. 
Eine Zeit, von der sich die Beteiligten mehr versprochen hatten, als sie letztlich erfüllten konnte.
Ralf Bach
Ralf Bach

Der Teamkollege auf Platz zwei, er selbst Zehnter, ein Dreher im Duell mit McLaren-Pilot Carlos Sainz – ausgerechnet also seinem Nachfolger bei Ferrari 2021.

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Für Sebastian Vettel war es ein Wochenende voll mit Pleiten, Pech und Pannen. Trotzig weigerte er sich dennoch, die Schuld für das Desaster allein auf seine Kappe zu nehmen: "Ich habe das Heck des Autos verloren. Es war das ganze Rennen schwer, das Auto auf der Strecke zu halten. Wir müssen jetzt analysieren warum." (Rennkalender 2020 der Formel 1)

Warum auch immer, fest steht: Der Ex-Weltmeister steht nach dem ersten Rennen der Formel-1-Saison in Spielberg mehr denn je unter Beobachtung und Druck.

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Nach seinen Klartext-Aussagen zur Art und Weise der Trennung von Ferrari, die seinen Noch-Arbeitgeber bis ins Mark trafen, fragen sich Insider und Fans zugleich: Wie geht der viermalige Weltmeister mit der Situation um, nicht mehr erwünscht zu sein? Ist er überhaupt  noch motiviert? Leidet seine Leistung?

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Ricciardo kann Vettel verstehen

Ex-Teamkollege Daniel Ricciardo kann die Lage von Vettel deshalb so gut verstehen, weil er in einer ähnlichen Situation ist. Auch der Australier muss noch eine Saison mit einem Team zusammenarbeiten, das er 2021 verlassen wird.

Mit dem Unterschied, dass er Renault auf eigenen Wunsch hin verlässt, um bei McLaren anzuheuern. "Es ist", lächelt der allseits beliebte Dauergrinser, "als ob du noch in der gleichen Wohnung mit deiner Ex wohnst."

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Ecclestone riet Vettel dazu, auszupacken

Vertraute von Vettel nehmen den Fans dennoch die Sorge um ihr Idol.

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"Ich habe in letzter Zeit viel mit Sebastian gesprochen. Ich habe ihm geraten, dass die Wahrheit über die Trennung von Ferrari auf den Tisch kommen muss", verriet Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone SPORT1: "Für ihn war das wichtig. Sebastian ist ein extrem talentierter Fahrer mit starkem Willen, aber sehr sensibel, wenn er mit Ungerechtigkeiten leben muss. Davon hat er sich jetzt befreit."

Spielte der ganze Ärger eine Rolle beim fatale Dreher in Spielberg? "Der Fahrfehler hatte damit nichts zu tun", meint Ecclestone: "So etwas kann immer passieren. Auch Lewis Hamilton hatte in Österreich nicht sein bestes Wochenende."

Vettel wollte Wahrheit aufdecken

Für Vettel selbst war es ohnehin wichtig, in Bezug auf die Trennung von Ferrari die wirklichen Gegebenheiten aufzudecken. "Ich musste die Wahrheit sagen. Es ist mir egal, was andere darüber denken", stellte er im Gespräch mit SPORT1 klar.

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Helmut Marko bringt, genau wie Ecclestone, Verständnis für Vettel auf. "Mir wäre schon viel früher der Kragen geplatzt. Dass Sebastian so lange gewartet hat, die Wahrheit zu sagen, zeigt doch nur, welch großer Teamplayer er eigentlich ist", ist sich der Red Bull-Motorsportchef sicher.

Dass die Leistung seines früheren Schützlings deshalb langfristig leiden werden, glaubt Marko nicht. "Er wird genauso motiviert sein wie immer. Sein Ziel ist, den Teamkollegen zu schlagen. Vielleicht war er nach dem Klartext vom Donnerstag ja sogar ein bisschen übermotiviert und wollte mit dem schwer zu fahrenden Auto zu viel."

Schumacher: Vettel sollte sich entschuldigen

Dazu passt: Vettel sah eine Lücke, die nicht existierte. Und brachte sich so selbst in Bedrängnis.

"Seb sollte sich bei den Mechanikern für seinen Fehler entschuldigen, die Arschbacken zusammenkneifen und einfach weiter Gas geben. Man muss nicht in jedes Missgeschick mentale Probleme reininterpretieren", meinte Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher im Gespräch mit SPORT1.

Sebastian Vettel brachte sich mit seinem Verbremser selbst in Not
Sebastian Vettel brachte sich mit seinem Verbremser selbst in Not

Vettel traut Ferrari wohl nicht mehr

Unproblematisch sind die Geschehnisse vom ersten Rennwochenende dennoch nicht. Es lauert vor allem eine Gefahr: Vettel traut seinem eigenen Team offenbar nicht mehr. Jedenfalls gehen seine Sätze nach dem Pleitenrennen in genau diese Richtung.

"Das Auto hat sich von Freitag zu heute völlig verändert", konstatierte der Heppenheimer. Den Grund müsse man erst noch suchen.

Ferrari-Teamchef Binotto äußert Kritik

Doch so wenig sich Vettel von seinem Boliden angetan zeigte, so wenig angetan war Teamchef Mattia Binotto von der Leistung des Deutschen.

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"Es war heute sicher nicht sein tollstes Rennen. Ich denke, er hat sich mit dem Auto und der Balance des Autos nicht wohl gefühlt. Was den Dreher angeht, war das keine tolle Aktion von ihm. Dessen ist er sich bewusst. Ich denke, es ist schade, denn heute wäre es wichtig gewesen, Punkte zu erzielen, insbesondere wenn das unseren direkten Konkurrenten nicht gelingt", zeigte sich der Italiener enttäuscht.

Marko mit Rat an Vettel

Doch wie geht es nun weiter für Vettel?

Ex-Boss Marko hat für den 33-Jährigen einen gut gemeinten Ratschlag parat. "Sebastian muss jetzt einen kühlen Kopf bewahren und genau analysieren, was da wirklich passiert ist. Er muss ehrlich zu sich selbst sein und den Kopf frei kriegen. Ab Montag sollte er, genau wie wir das tun, den Mund abwischen, das Wochenende vergessen und an das nächste Rennen denken, das zum Glück schon nächste Woche stattfindet.“

Und auch sein langjähriger Vertrauter Bernie Ecclestone bleibt in Bezug auf das nächste Rennwochenende positiv: "Seb hat jetzt ein paar Tage Zeit, um sich zu resetten. Ich glaube, er wird am nächsten Wochenende befreit auffahren und zeigen, was in ihm steckt."