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Formel 1, Portugal: Red Bull sauer wegen Tracklimits - Zoff mit Mercedes

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Formel 1, Portugal: Red Bull sauer wegen Tracklimits - Zoff mit Mercedes

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Wie eine Regel den F1-Kampf anheizt

Die Tracklimit-Regel kostet Max Verstappen im Red Bull einen Sieg, eine schnellste Rennrunde und eine Pole Position. Der Kampf mit Mercedes wird weiter angeheizt.
Lewis Hamilton trumpft im WM-Kampf auf und hält sich Max Verstappen vom Hals. Sebastian Vettel kann seine Ausgangsposition nicht nutzen, seine Flaute geht weiter.
Michael Zeitler
Michael Zeitler
Ralf Bach
Ralf Bach

Beim Fußball würde es jetzt heißen: Mercedes gegen Red Bull 2:1. Zwei Formel-1-Rennen der Saison 2021 gewann Mercedes, eines Red Bull. Zwischen Weltmeister Lewis Hamilton und Herausforderer Max Verstappen beträgt der Unterschied acht WM-Zähler (69:61).

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Das sind die nüchternen Fakten. Doch der Kampf um die Weltmeisterschaft in der Königsklasse des Motorsports bemisst sich nicht bloß an Zahlen. Dahinter verbergen sich Emotionen, verbale Gefechte und Psychospielchen. (Die Fahrerwertung der Formel 1)

"Das Wochenende ist gut gelaufen", resümiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff in seiner Presserunde. "Den Doktor (Helmut Marko; d. Red.) haben wir geärgert, das war richtig gut." (Das Renn-Ergebnis aus Portimao)

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Red Bull ist nach der Niederlage in Portugal angezählt. Zwar gibt sich Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko durchaus zufrieden, wenn er sagt: "Wir waren auf den Medium-Reifen schneller, aber da hat Max leider den Fehler gemacht. Auf dem harten Reifen war unsere Pace etwas langsamer. Das hier war eine Mercedes-Strecke und wir waren konkurrenzfähig. Es hat nicht für den Sieg gereicht, aber die Entwicklung stimmt."

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Allein: Red Bull zeigt Nerven. Nach dem Qualifying warf Marko Mercedes vor, nicht fair zu spielen und McLaren als Bremsklotz zu missbrauchen. Wolff bezeichnete den Grazer daraufhin als "Mr. Grumpy" (Mr. Mürrisch; d. Red.) und stellte fest: "Helmut Marko ist unsere stärkste Waffe bei Red Bull." Denn es helfe dem Team nicht, wenn man ständig "Weltverschwörungen sehe", so Wolff.

Marko wegen Tracklimits sauer

Markos Wut richtete sich anschließend auch gegen die Rennkommissare. "Das mit diesen Tracklimits ist wirklich lästig. Mittlerweile haben wir deshalb einen Sieg verloren, eine schnellste Runde und eine Pole Position. Aller guten Dinge sind drei. Ich hoffe, jetzt ist damit mal Schluss. Das muss sich ändern. Wir brauchen eine Begrenzung mit Kerbs, Kiesbetten oder so. Wenn man die dann überfährt, gibt es automatisch eine Bestrafung."

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Worauf der 78-Jährige anspielt: Beim Auftaktrennen in Bahrain hat Verstappen Hamilton in Kurve vier außerhalb der Streckenlinie überholt und musste daher die Position wieder an Hamilton zurückgeben.

Im Qualifying am Samstag war Verstappen schneller als Mercedes, seine Rundenzeit wurde aber gestrichen, weil er wieder nicht innerhalb der Streckenlinie blieb. Dasselbe am Sonntag, als seine schnellste Rennrunde aus dem gleichen Grund gecancelt wurde – was ihn einen WM-Punkt kostet.

Rosberg sieht Schuld bei Verstappen

Marko kritisiert vor allem die wechselhafte Regelauslegung. "Norris hat Perez überholt, ist mit allen vier Rädern drüber gewesen – und da hat es nichts gegeben. Also ist es nicht konstant, und das ist kein Racing, wenn so mit den Regeln herumjongliert wird."

Nico Rosberg, 2016 Weltmeister mit Mercedes und jetzt Experte bei Sky, lässt das nicht gelten. "Den Unterschied hat heute der Fahrer gemacht. Max hatte das schnellere Auto, was wir auch gestern im Qualifying gesehen haben. Max hat einfach mehr Fehler gemacht. Das kann man sich nicht erlauben, wenn man gegen Lewis Weltmeister werden will. Da muss alles passen, sonst hat man keine Chance. Es sind kleine Fehler, aber die addieren sich. Max muss noch was finden und diese Fehler vermeiden", kritisiert er Verstappen.

ISTANBUL, TURKEY - NOVEMBER 15: Race winner Lewis Hamilton of Great Britain and Mercedes GP celebrates winning a 7th F1 World Drivers Championship on the podium during the F1 Grand Prix of Turkey at Intercity Istanbul Park on November 15, 2020 in Istanbul, Turkey. (Photo by Tolga Bozoglu - Pool/Getty Images)
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Die Karriere von Formel-1-Superstar Lewis Hamilton

Was Rosberg indes vergisst: Dass Hamilton mit dem Mercedes immer noch eine Waffe im Rücken hat, gegen die sich der Honda befeuerte Verstappen wehren muss. Und manchmal deshalb mehr riskiert. (Rennkalender der Formel 1 2021)

Kampf zwischen Mercedes und Red Bull

Für Rosberg ist der Drops allerdings noch nicht gelutscht. Er erwartet einen knallharten WM-Kampf. "Da ist so viel Druck drauf und wir wissen ja, dass Red Bull und Mercedes nicht die größten Freunde sind. Das fängt schon bei den Teamchefs an. Toto und Helmut können sich gar nicht leiden. Und bei den Fahrern sieht es ähnlich aus. Da werden wir noch viel Spaß dran haben", ist er sich sicher.

Immerhin weiß der ehemalige Mercedes-Weltmeister nur zu gut, was es heißt, gegen einen Lewis Hamilton zu fahren. Was er allerdings nicht beurteilen kann: Wie es ist, gegen Mercedes zu kämpfen.