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Toyotas neues Turbo-Kraftwerk: Mehr Power für den TS050

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Toyotas neues Turbo-Kraftwerk: Mehr Power für den TS050

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Toyotas neues Turbo-Kraftwerk: Mehr Power für den TS050

Mit einem ganz neuen Motor startet Toyota in die WEC-Saison 2017: Kurze Entwicklung vor 2016 reichte nicht aus - LMP1-Auto nun effizienter und kraftvoller
Der neue Toyota TS050 Hybrid absolvierte starke Runden in Monza
Der neue Toyota TS050 Hybrid absolvierte starke Runden in Monza
© xpbimages.com

"Der Sieg in Le Mans ist unser ganz großes Ziel!" Mit diesen Worten hat Toyota-Teampräsident Toghio Sato am vergangenen Freitag die Präsentation des neuen TS050 in Monza eröffnet. Die Japaner sind entschlossen, die offene Rechnung in Frankreich endlich zu begleichen. Die Leidensgeschichte an der Sarthe soll ein Ende finden. Toyota hat zur Saison 2017 der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) hohen Aufwand betrieben, um im Wettbewerb gegen Porsche möglichst die Nase vorn zu haben.

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Der TS050, der zur Saison 2016 das Licht der Welt mit neuem V6-Turbo und Batterie-8MJ-Hybridsystem erblickt hatte, wurde in den vergangenen Monaten noch einmal komplett überarbeitet. Kern des neuen Fahrzeuges bildet ein neuer Antriebsstrang, der von den Fachleuten in Japan entwickelt wurde. Vom Motor trennte man sich nach nur einem Jahr wieder, um in die Saison 2017 mit einem komplett neuen Aggregat zu gehen.

"Wir haben jetzt einen ganz neuen 2,4-Liter-V6-Turbo", erklärt Antriebschef Hiratake Murata. Die Grundkonfiguration des Triebwerks ist gleich geblieben, aber es handelt sich dennoch um zwei komplett unterschiedliche Aggregate. "Die Zeit vor der Saison 206 hatte einfach nicht ausgereicht, um den Motor wirklich komplett zu Ende zu entwickeln. Wir hatten schon damals Ideen für Verbesserungen, die wir aber jetzt erst umsetzen konnten", sagt TMG-Boss Rob Leupen.

Gleicher Hubraum, gleiche Konfiguration: Neuer Motor

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"Jetzt soll das Ding gut funktionieren", so der Niederländer, der damit klarstellt, dass man mit dem ersten V6-Turbo nicht ganz zufrieden war. "Auch wenn wir den selben Hubraum haben, ist es ein neuer Block und es sind neue Zylinderköpfe und so weiter. Außerdem haben wir ein neues Getriebe", berichtet Technikchef Pascal Vasselon. Im Zentrum der Entwicklung des neuen Turbomotors stand die Suche nach mehr Effizienz. Unter anderem über veränderte Brennkammern und einen optimierten Verbrennungsprozess.

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Die Frage, ob auch Toyota mit der aus der Formel 1 bekannten Vorkammerzündung arbeitet, kommentiert Rob Leupen nur mit einem schelmischen Grinsen und einem vielsagenden Kopfschütteln. "Wir bekommen mehr PS, eine höhere Effizienz und wir können jetzt auch höhere Drücke fahren", sagt der TMG-Geschäftsführer. "All die Dinge, die wir vor dem vergangenen Jahr nicht mehr implementieren konnten, sind jetzt bei dem neuen Motor vorhanden."

Der neue V6-Turbo im TS050 arbeitet in enger Verbindung mit dem überarbeiteten Hybridsystem. Die Batterien wurden umgestaltet, die Systeme neu aufeinander abgestimmt. Unter anderem kann Toyota ab sofort einen erheblich stärkeren "Qualimodus" einschalten. In diesem Bereich war man Porsche in den zurückliegenden Jahren oftmals deutlich unterlegen. Die Qualitäten des neuen Fahrzeuges wurden beim Prolog in Monza deutlich, als Nicolas Lapierre im Rahmen einer Qualifyingsimulation zur Bestzeit fuhr.

Über 1.000 PS: Mehr Extraleistung für das Qualifying

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"Er hat das gut gemacht. Das ist nämlich gar nicht so einfach, alles auf eine Runde hinzubekommen, wenn der Schub des Antriebs im Qualimodus richtig zulangt", freut sich Pascal Vasselon über die neuen Möglichkeiten mit dem neuen Auto und dem "alten" Fahrer. Bei den zweitägigen Testfahrten auf dem italienischen Traditionskurs fuhren die beiden TS050 schnell und stabil wie die Konkurrenz von Porsche. Kein Wunder, denn der Toyota hatte bei fünf Tests zuvor (inkl. vier 30-Stunden-Tests) fast 35.000 Kilometer absolviert.

Die Japaner waren in ihrer Vorbereitung in Aragon, Le Castellet und Portimao unterwegs gewesen. Anschließend ging es zum Prolog, der erstmals in Monza stattfand. "In Le Mans kann man nicht testen. Und wenn man dort nicht fahren darf, dann ist Monza als Ersatzschauplatz das beste, was man sich wünschen kann", sagt Vasselon. "Das Streckenprofil ist dafür wirklich hervorragend geeignet. Der Rhythmus aus Geraden, Bremszonen und Ecken passt einfach sehr gut, um sich auf Le Mans vorzubereiten."

Am vergangenen Samstag und Sonntag spulten die beiden TS050 in Le-Mans-Spezifikation noch einmal 3.719 Kilometer ab - ohne Probleme am neuen Motor, den veränderten Batterien und der leichteren MGU-K. Grinsende Gesichter im Lager der Japaner. "Wenn wir in den Vorjahren bei den Tests manchmal nicht so gut ausgesehen haben, dann habe ich immer gesagt, es sei nicht wirklich repräsentativ. Jetzt, wo wir beim Prolog richtig gut aussahen, kann ich nicht behaupten, dass es plötzlich repräsentativer sein soll", lacht Vasselon. "Die grundsätzliche Erkenntnis ist aber, dass wir besser aussehen als im Vorjahr."

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