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WEC Austin 2017: Porsche besiegt starke Toyotas

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WEC Austin 2017: Porsche besiegt starke Toyotas

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WEC Austin 2017: Porsche besiegt starke Toyotas

Bernhard/Hartley/Bamber machen mit dem Sieg im WEC-Rennen von Austin nächsten Schritt zum Titel - Toyota wieder dran - Ferrari gewinnt GTE-Pro-Kampf
Porsche holt sich beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Austin den nächsten Doppelsieg und baute seine Führung im Gesamtklassement somit weiter aus.

Timo Bernhard, Brendon Hartley und Earl Bamber haben den nächsten Schritt zum Gewinn des Fahrertitels in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2017 gemacht. Das Porsche-Trio im 919 Hybrid mit der Startnummer 2 gewann das 6-Stunden-Rennen von Austin und feierte somit den vierten WEC-Sieg in Serie. Auf Platz zwei lief das Schwesterauto mit Neel Jani, Andre Lotterer und Nick Tandy ein. Toyota brachte seine beiden Fahrzeuge auf die Ränge drei und vier.

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Im Gegensatz zum vergangenen Rennen in Mexiko gab es diesmal einen spannenden Kampf der beiden LMP1-Hersteller. Hatte sich in den Trainings eine erneute Dominanz von Porsche angedeutet, so sah die Welt am Renntag anders aus. Unter anderem aufgrund des wolkigen Himmels in den ersten beiden Rennstunden und den damit verbundenen geringeren Streckentemperaturen konnte Toyota bestens mithalten. Die beiden Werke begegneten sich endlich wieder auf Augenhöhe.

"Das war richtig schönes Racing heute und ich bin sicher, dass die nächsten Rennen sehr eng werden", erklärt Rennsieger Brendon Hartley. Die erfolgreiche Crew um den Neuseeländer hatte viel Arbeit vor sich, um am Ende den größten Pokal zu gewinnen. Beim Start setzte sich Neel Jani im Porsche #1 an der Spitze ab, während Timo Bernhard im ersten Umlauf das Opfer von konsequenten Toyota-Attacken wurde. Der Deutsche fiel auf Platz vier zurück - schlechte Voraussetzungen zum Beginn des Rennens.

Toyota überrumpelt Timo Bernhard beim Start

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"Ich bin da von den Toyotas überrascht worden in der ersten Runde. Ich musste offenbar mehr Sprit sparen als die anderen beiden", sagt Bernhard. Sein Porsche verlor in der Folge regelrecht den Anschluss. Während die beiden TS050 von Jani kaum abgeschüttelt werden konnten, hatte Bernhard nach dem ersten Stint fast zehn Sekunden Rückstand. "Ich hing zunächst fest, kam nicht vorbei. Im Verkehr hatte ich dann auch noch Pech, als ich zweimal vier Sekunden verloren habe. So kam es zu dem Rückstand."

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Toyota zog unterdessen alle Register und wollte die Chance auf einen Rennsieg mit beiden Händen packen. Die Japaner verzichteten beim ersten Stopp auf einen Reifenwechsel und bugsierten sich damit in Führung. Über zwei Drittel der Renndistanz lag man jederzeit in Reichweite der Porsches. Dieses enge Duell mündete zwischenzeitlich in einen packenden Zweikampf zwischen Andre Lotterer und Jose-Maria Lopez. "Das hat Laune gemacht. Wir haben mit Boost gespielt und richtig nett attackiert", sagt der Deutsche.

Im weiteren Verlauf des Rennens konnte Toyota bei zunehmenden Streckentemperaturen das Porsche-Tempo vor allem im Vergleich der Stints auf frischen Reifen nicht ganz halten. "Wir sind volle Attacke gefahren. Es hat hat leider ein ganz bisschen gefehlt. Aber insgesamt freuen wir uns, dass wir hier überraschend gut mitgehalten haben. Das macht uns zuversichtlich im Hinblick auf das kommende Rennen in Fuji", meint Sebastien Buemi.

Alpine kann es doch noch: Erster Saisonsieg

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Weil sich die Porsches in der "falschen" Reihenfolge an der Spitze befanden, wurde rund 70 Minuten vor dem Ende der erwartete Platztausch vollzogen, um den in der WM führenden Wagen mit der Nummer 2 - wie schon am Nürburgring - an die Spitze zu ziehen. Doch beim vorletzten Stopp tankte man die Autos nicht ganz voll, um den Vorsprung auf Toyota zu halten. Plötzlich fuhr Nick Tandy wieder vorn. Erst sechs Minuten vor dem Ende "wartete" der Brite auf Earl Bamber, um diesen vorbeiziehen zu lassen.

"So will man eigentlich nicht gewinnen, aber so läuft es halt", erklärt Brendon Hartley. "Die Nummer 1 hätte diesen Sieg verdient gehabt", meinen Timo Bernhard und Earl Bamber unisono. Die Sieger brachten ihr Auto schließlich mit einem Vorsprung von 0,276 Sekunden über die Linie. Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima und Davidson-Ersatzmann Stephane Sarrazin kamen 20 Sekunden später ins Ziel. Das Schwesterauto mit Kobayashi/Conway/Lopez hatte 45 Sekunden Rückstand.

In der LMP2-Klasse konnte Alpine die Seuche der vergangenen Monate endlich abschütteln. Nicolas Lapierre, Gustavo Menezes und der am heutigen Samstag bestens aufgelegte Andre Negrao hatten sich bis kurz vor dem Ende eine souveräne Führung auf die beiden Rebellion-Orecas erarbeitet, doch es wurde noch einmal spannend. Der Alpine wurde von der Rennleitung zur Box gebeten, weil die Heckbeleuchtung nicht funktionierte. In Windeseile tauschte man die Heckpartie und rettete sich vor Beche/Heinemeier Hansson/Piquet und Prost/Senna/Canal ins Ziel.

GTE: Ferrari knapp vor Porsche, Ford ohne jede Chance

In der GTE-Pro-Kategorie zündete Ferrari ein regelrechtes Feuerwerk, während Ford vor heimischer Kulisse komplett chancenlos war. James Calado und Alessandro Pier Guidi konnten sich trotz eines Reifenschadens kurz vor dem Ende noch mit 5,6 Sekunden Vorsprung den Sieg sichern. Auf Platz zwei boten Kevin Estre und Michael Christensen eine starke Leistung im Porsche 911 RSR #92, auf dem dritten Rang holten Sam Bird und Davide Rigon wichtige WM-Punkte. Der zweite Porsche (Lietz/Makowiecki) wurde aufgrund von Strafen auf Platz sechs hinter den beiden Aston Martins zurückgeworfen.

Für Ford war der Auftritt in Austin ein regelrechtes Debakel. Die Amerikaner konnten das Tempo trotz verbesserter Einstufung nicht mitgehen. Der Ford GT nahm die Pneus in der großen Hitze zu sehr ran, zudem fehlte es der Flunder auf den Geraden an Tempo. Die Autos wurden schon früh im Rennen überholt und verloren den Anschluss. Strafen aufgrund von Fehlern bei Boxenstopps taten ihr Übriges: Beide Ford GTs auf den letzten beiden Plätzen der GTE-Pro-Klasse.

In der Amateurkategorie hat Proton (Ried/Cairoli/Dienst) seine Führung in der Meisterschaft verloren. Nach zuletzt zwei Klassensiegen in Serie musste man nun wieder dem Aston Martin von Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Mathias Lauda die Spitze überlassen. Mehr noch: Aufgrund eines defekten Antriebswelle musste das Team den 911er kurz vor dem Ende abstellen. Der Proton-Porsche wurde dennoch auf Klassenrang vier gewertet.

In der Fahrer-Weltmeisterschaft der WEC haben Bernhard/Bamber/Hartley ihre Führung durch den vierten Sieg in Folge weiter ausgebaut. Das Trio hat 51 Punkte Vorsprung auf die beiden Toyota-Fahrer Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima. An den drei noch ausstehenden WM-Wochenenden in Fuji, Schanghai und Bahrain sind noch insgesamt 78 Zähler zu holen. In der Herstellerwertung liegt Porsche 73,5 Punkte vor der Konkurrenz aus Japan.

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