In der Saison 2017 wird Toyota als Hersteller in die Rallye-WM zurückkehren. Das Projekt leitet Ex-Weltmeister Tommi Mäkinen, der seine Basis im finnischen Puuppola hat. In den vergangenen Monaten wurde es ruhig und es kamen viele Gerüchte auf, wie es um die Entwicklung des Autos und der Mannschaft steht. "Ich verstehe, dass dieses Projekt schwierig zu sein scheint, da wir nur relativ wenig Zeit haben, um alles vorzubereiten", äußert sich Mäkinen. "Wir arbeiten sehr hart daran, ein strukturiertes und professionelles Team aufzustellen. Die Effizienz der Mitarbeiter hat es uns erlaubt, den ursprünglichen Zeitplan einzuhalten."

Dem Toyota-Projekt schlossen sich mittlerweile viele namhafte Persönlichkeiten an. So wird Jarmo Lehtinen, der ehemalige Co-Pilot von Mikko Hirvonen, als Sportdirektor fungieren. Michael Zotos, Mäkinens Ingenieur während seiner Zeit bei Subaru, ist Technischer Direktor. Simon Carrier, der bei M-Sport das Design-Team beim Bau des Ford Focus RS geleitet hat, ist Chefdesigner. Tom Fowler, Hirvonens ehemaliger Ingenieur bei Ford, leitet das Ingenieursteam. Mikko Ruoho ist Chef der Elektronikabteilung.

Nun stellt sich die Frage, wie der derzeitige Entwicklungsstand des Autos ist? "Momentan designen wir das Auto", gibt Mäkinen Auskunft. "Unsere Ingenieure und Designer haben gemeinsam mit Zulieferern unermüdlich daran gearbeitet, um den Zeitplan einzuhalten und ein potenzielles Siegerauto zu bauen. Der Aufbau des Yaris WRC wird demnächst beginnen." Viele Fragezeichen drehten sich in den vergangenen Wochen um das Yaris-Projekt von TMG in Köln, die von der Toyota-Zentrale nicht mit dem WRC-Einsatz beauftragt wurden.

Mäkinen stellt aber klar, dass es eine enge Zusammenarbeit mit TMG gibt: "Ja, TMG ist ein Schlüsselpartner für uns. Sie sind verantwortlich für das Design und die Produktion des Motors. Es wird ein exklusiver Toyota-Motor. Dadurch arbeiten wir sehr eng zusammen, damit der Yaris WRC ein beeindruckendes Auto wird." Die Basis des Rallye-Teams wird sich in Finnland befinden, während Toyota offiziell als japanischer Hersteller in die WM eingeschrieben wird.

Neuer Standort wird für 2017 gesucht

Kritik, dass Finnland aus logistischer Sicht nicht der optimale Standort ist, wischt der viermalige Rallye-Weltmeister vom Tisch: "Unsere Kollegen aus Japan besuchen regelmäßig Finnland, um sicherzugehen, dass die Kommunikation effektiv ist. Wir sind glücklich, dass wir dieses Projekt in einem Land betreiben, in dem der Rallye-Sport als nationaler Sport angesehen ist. Es ist auch ein idealer Ort für die Entwicklung, denn es gibt viele Testmöglichkeiten. Trotzdem sehen wir uns nach Möglichkeiten für einen geeigneten Standpunkt für das Werksteam für 2017 um."

Die ersten Testfahrten mit dem in Finnland gebauten Yaris WRC sind für Frühling 2016 geplant. In weiterer Folge ist ein ausgedehntes Testprogramm vorgesehen. Offen ist noch die Fahrerbesetzung. "Wir befinden uns mit verschiedenen Fahrern in Gesprächen für 2017", sagt Mäkinen, der sich ähnlich wie Volkswagen und Hyundai einen Einsatz von drei Autos vorstellen kann. "Wir hoffen, dass wir mindestens mit zwei, wenn nicht sogar drei Fahrzeugen in der WM antreten wollen."

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