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Rallye Monte Carlo: Reifen können alles entscheiden

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Rallye Monte Carlo: Reifen können alles entscheiden

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Rallye Monte Carlo: Reifen können alles entscheiden

Die Reifenwahl spielt bei der Rallye Monte Carlo eine wichtige Rolle - Michelin-Techniker Hugues Pierron erklärt die knifflige Herausforderung
Die Reifenwahl kann bei der "Monte" über Sieg oder Niederlage entscheiden
© Volkswagen

Trockenheit oder Regen? Schnee oder blankes Eis? Pfützen oder überfrierende Nässe? Diese Fragen sollten bei der Rallye Monte Carlo geklärt werden, bevor es an die Reifenwahl geht. Doch genau das ist der Knackpunkt der "Monte": Das Wetter und die Streckenverhältnisse sind alles andere als leicht einzuschätzen - nicht selten, dass allein auf einer Wertungsprüfung von allem etwas dabei ist. Auf der Sonnenseite eines Berges herrscht Trockenheit, eine Kurve später, auf der Schattenseite, hat sich womöglich spiegelglattes Eis gebildet.

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Wohl dem, der sich auf eine gute Besatzung seines "Route Note Cars" verlassen kann. Die Eisspione fahren die Strecke vor dem Start der Wertungsprüfung ab und geben die gesammelten Informationen an den Beifahrer durch, der seinen Aufschrieb entsprechend ergänzt. In Sachen Reifen stehen den Rallye-WM-Piloten maximal 20 weiche und 24 superweiche Asphaltreifen zur Verfügung, zwölf Winterreifen ohne und 24 mit Spikes.

Aus diesem 80-Reifen-Kontingent dürfen während der Rallye maximal 39 Pneus gewählt werden. Und zwar jeder zu seiner Zeit: Neben den vier montierten Rädern befinden sich maximal noch zwei Ersatzräder im Kofferraum.

Drei Fragen an Michelin-Techniker Hugues Pierron

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Frage: "Was macht die 'Monte' aus Sicht eines Reifenherstellers zu einer besonderen Rallye?"Hugues Pierron: "Die 'Monte' ist unglaublich komplex. Man muss für bis zu drei komplett unterschiedliche Wertungsprüfungen die besten Reifen auswählen. Man kann nie die perfekten Reifen für alle drei Wertungsprüfungen auswählen. Das ist schlichtweg nicht möglich. Gefragt ist der perfekte Kompromiss. Dafür haben wir unsere Leute, die uns zum Beispiel genau sagen, dass es bei Kilometer eins Schnee gibt, ab Kilometer sechs die Strecke abtrocknet und es von Kilometer 20 bis zum Ziel stellenweise Glatteis gibt. Zusammen mit dem Fahrer treffen wir dann die Reifenwahl."

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Frage: "Was für Aufgaben hat der Michelin-Techniker während einer Rallye?"Pierron: "Während einer Rallye stehe ich als Berater zur Verfügung und stehe im Austausch mit den Fahrern, Beifahrern und ihren Ingenieuren. Entscheidet sich ein Fahrer beispielsweise für zu weiche Reifen, dann sage ich: 'Weißt du nicht mehr bei den Tests im Dezember, da hast du bei zu trockener Strecke die Reifen zerstört'. Außerdem bin ich für den korrekten Luftdruck zuständig."

Frage: "Welche Rückmeldungen bekommt Michelin während oder nach einer Rallye von den Fahrern?"Pierron: "Meistens brauchen wir einen bis drei Kilometer, um die Reifen auf Temperatur zu bringen. Wenn der Reifen die richtige Temperatur erreicht hat, sehen die Fahrer wie der Reifen arbeitet. Die Fahrer bekommen ihr Feedback vom Reifen, ich bekomme das Feedback der Fahrer. Die Volkswagen-Fahrer beschreiben mir ganz genau, was ihnen fehlt. Das erleichtert mir meine Arbeit enorm."

"Bei der 'Monte' muss ich mich auf eine Reifenwahl in letzter Sekunde einstellen. Im vergangenen Jahr gab es so eine Situation mit Sebastien Ogier. Laut Vorhersage sollte es an diesem Tag nicht schneien. Alle Meteorologen waren sich sicher. Pünktlich zur Wertungsprüfung begann es aber doch zu schneien. Dann fragten mich alle, warum ich diese Reifen ausgewählt habe. Dabei habe ich mich nur nach den Informationen unserer Wetterleute gerichtet. Wenn man das Wetter bei der 'Monte' kennt und einschätzen kann, ist das ein riesiger Vorteil."

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