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Rallye Schweden: Auf Schotter schneller als auf Eis?

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Rallye Schweden: Auf Schotter schneller als auf Eis?

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Rallye Schweden: Auf Schotter schneller als auf Eis?

Eine Absage scheint endgültig vom Tisch - Vorjahressieger Sebastien Ogier und seine Teamkollegen rechnen mit jeder Menge Überraschungen
Die Spikereifen bieten auch auf Schotter eine Menge Grip
Die Spikereifen bieten auch auf Schotter eine Menge Grip
© Volkswagen

Sie haben die letzte Nacht durchgearbeitet, und auch in den kommenden Stunden werden sie wieder unterwegs sein. Mit schweren Baumaschinen, sogenannten "Gradern", haben die Veranstalter der Rallye Schweden die während des Trainings ruinierten Wertungsprüfungen wieder in halbwegs ordentlichen Zustand versetzt. Sie haben im nächtlichen Einsatz die Spurrillen beseitigt, die von den auch während des "Recce" verwendeten Spikereifen in den aufgeweichten Schotter gegraben wurden. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung auf Frost, um auf den weitgehend schnee- und eislosen Prüfungen am Samstag und Sonntag wenigstens jeweils einen Durchgang absolvieren zu können.

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An der Kritik der Fahrer hat das wenig geändert. "Die Prüfungen in Norwegen am Freitag sind einwandfrei, die kann man sicher auch zweimal fahren", sagt Vorjahressieger Sebastien Ogier (Volkswagen). "Anders sieht das mit den Wertungsprüfungen von Samstag und Sonntag in Schweden aus. Die zu fahren, wird beinahe unmöglich."

Teamkollege Jari-Matti Latvala erklärt Details. "Die Spikereifen funktionieren auf Schotter grundsätzlich sehr gut. Die Traktion ist sogar besser als mit Schotterreifen. Ich denke, wir werden auf manchen Abschnitten deswegen sogar schneller sein. Zum Problem wird das Ganze allerdings, sobald die Nägel aus den Reifen fliegen. Dann hast du möglicherweise von einer Kurve zur anderen den Wechsel von super zu null Grip, ohne dass du als Fahrer darauf vorbereitet bist."

Dazu kommt die Gefahr, je nach Wetter möglicherweise doch vorhandener Eis- oder Schneeflecken. Weil in Schweden ohne "Safety-Crews" gefahren wird, die alle Wertungsprüfungen kurz vor dem Start noch einmal besichtigen und gegenüber dem Training veränderte Streckenbedingungen notieren, gehen die Teams ohne entsprechende Informationen an den Start. "Ohne Nägel in den Reifen möchte ich nicht von einer vereisten Kurve überrascht werden", meint Latvala.

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Weil die Spike-Reifen wesentlich empfänglicher für Schäden sind als die beinahe schussfesten Schotter-Reifen, hat nicht nur Schweden-Sieger von 2008, 2012 und 2014 seinen Aufschrieb an die ungewöhnlichen Verhältnisse angepasst. "Ich habe viele Steine notiert, über die ich auf keinen Fall drüberfahren will", beschreibt der Finne. Bei gefrorenen Spurrillen ist außerdem die Gefahr gegeben, dass Reifen von der Felge gedrückt werden. Plattfüße werden deshalb voraussichtlich häufiger auftreten als normalerweise bei der Rallye Schweden.

Die FIA hat bereits reagiert, und jedem Team vier zusätzliche Reifen erlaubt. Überhaupt erkennen die Fahrer, bei aller Kritik der Streckenverhältnisse, die Anstrengungen des Veranstalters an, die Rallye unter halbwegs regulären Bedingungen durchzuführen. "Sie hätten auch schon früh das Handtuch werfen können. Stattdessen setzen sie alle Hebel in Bewegung, um das Beste draus zu machen", lobt beispielsweise Andreas Mikkelsen (Volkswagen). Teamkollege Latvala ergänzt: "Es ist für alle Beteiligten und auch die Fans wichtig, dass wir am Freitag die Rallye starten. Alles Weitere wird man dann sehen."

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