Chris Meeke hat sich beim vergangenen Event der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in Portugal seinen zweiten Sieg auf der großen WM-Bühne geholt. Der Teilzeitpilot aus dem Lager von Citroen hatte dabei vergleichsweise leichtes Spiel. Meeke hatte aufgrund seiner Positionierung in der WM eine dankbare Startposition und konnte sich daher locker einen erheblichen Vorsprung auf den amtierenden Champion Sebastien Ogier (Volkswagen) herausfahren.
Jost Capito: Prominente Gaststarter werten die WRC ab
© xpbimages.com
"Solche Dinge werten die gesamte Meisterschaft ab, denn die Öffentlichkeit hat keine Ahnung, warum der WM-Führende keine Chance hat", sagt Volkswagen-Rennleiter Jost Capito gegenüber 'Autosport'. Wenn Gaststarter vom Kaliber eines Meeke oder Sebastien Loeb ein kurzes Gastspiel geben, dann "gewinnen die natürlich", so der Deutsche. Am heutigen Dienstag wird sich die Rallye-Kommission der FIA mit dem Thema beschäftigen.
Citroen wechselt die Fahrzeugbesetzungen durch und verschafft sich somit stets Vorteile. Die Gaststarter dürfen auf besseren Pisten fahren, weil die WM-Dauerstarter zuerst auf die Wertungsprüfungen geschickt werden. "Wenn einer kommt und nur an einzelnen Events teilnimmt, dann soll er die Strecke eröffnen. Das ist die bessere und faire Lösung", so Capito. "Lasst den Jungs, die um den Titel kämpfen, doch die Chance auf Siege."
"In Portugal sind wir angekommen und wussten, dass Kris Meeke gewinnen wird, wenn sich nicht durch einen Fehler seinerseits die Chance für andere Fahrer ergibt", sagt der Volkswagem-Motorsportchef. "Es war nun die dritte Rallye in Folge, die Sebastien gar nicht gewinnen konnte. Und nun fahren wir nach Sardininen und wissen jetzt schon, dass er auch dort nicht gewinnen wird - egal, wie gut er fährt." Citroen-Rennleiter Yves Matton reagiert: "Wo ist das Problem? Wenn Seb hinter Meeke Zweiter wird, holt er mehr Punkte als die Gegner in der WM. Schaut die WM-Wertung an: Da gibt es doch keinen Grund für Beschwerden."
© Motorsport-Total.com