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Rallye Deutschland: Sebastian Ogier zurück in der Siegerstraße

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Rallye Deutschland: Sebastian Ogier zurück in der Siegerstraße

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Rallye Deutschland: Sebastian Ogier zurück in der Siegerstraße

Sebastien Ogier wiederholt bei der Rallye Deutschland den Sieg aus dem Vorjahr - Schwerer Unfall überschattet die Rallye
Sebastien Ogier feierte den ersten Sieg seit gut einem halben Jahr
Sebastien Ogier feierte den ersten Sieg seit gut einem halben Jahr
© Volkswagen

Sebastien Ogier (Volkswagen) hat die Rallye Deutschland, neunter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2016, gewonnen und damit seinen Sieg aus dem Vorjahr wiederholt. Nach 18 Wertungsprüfungen hatte der amtierende Weltmeister in Ziel einen Vorsprung von 20,3 auf Dani Sordo (Hyundai). Mit nur 0,1 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen fuhr Thierry Neuville auf Platz drei. Für Ogier war es der erste Sieg seit der Rallye Schweden im Februar und der dritte in dieser Saison.

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Nachdem Ogier bei den Schotterrallyes der vergangenen Monate aufgrund seiner Startposition eins im Kampf um den Sieg meist chancenlos war, mischte er bei der ersten Asphalt-Rallye des Jahres von Beginn an vorne mit. In der ersten Hälfte der Rallye lieferte ihm sein Teamkollegen Mikkelsen aber einen harten Kampf und behauptete bis zur neunten WP die Führung. Doch bei den beiden Durchgängen der über 40 Kilometer langen Wertungsprüfung "Panzerplatte lang" spielte Ogier seine ganze Klasse aus und nahm seinem Rivalen jeweils über 13 Sekunden ab.

Den komfortablen Vorsprung von über 30 Sekunden musste Ogier am Schlusstag nur noch verwalten. Dabei spielte ihm in die Karten, dass mit der WP "Dhrontal 2" am Sonntag eine von ohnehin nur vier geplanten Wertungsprüfungen wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen werden musste. Es hatten sich Zuschauer in verbotenen Bereichen aufgehalten.

Ogier widmet den Sieg seinem scheidenden Boss

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Auf der Powerstage ließ Ogier dann nichts mehr anbrennen und rettete gut 20 Sekunden Vorsprung auf Sordo ins Ziel. "Das fühlt sich gut an, das habe ich vermisst", sagt Ogier nach seinem ersten Sieg seit gut einem halben Jahr. "Hier habe ich meine Chance genutzt, das ist auch für die Meisterschaft ein gutes Ergebnis. Es war ein spannender Kampf mit Andreas, Thierry und Dani. Wir mussten alles geben, um sie zu schlagen."

Der Sieg in Deutschland war auch ein perfektes Abschiedsgeschenk für den scheidenden Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito. "Diesen Sieg widme ich Jost. Ich hatte ihm gesagt, dass ich es für ihn versuchen werde", sagt Ogier. Capito war in Deutschland zum letzten Mal bei einer Rallye für Volkswagen im Einsatz und wird Anfang September zum Formel-1-Team McLaren wechseln, wo er den Posten des Geschäftsführers einnimmt.

Hochspannend verlief am Schlusstag der Kampf um die weiteren Plätze auf dem Podium. Mikkelsen war als Zweiter in den Sonntag gestartet, riskierte aber zu viel und fiel nach einigen Fahrfehlern hinter Sordo und Neuville noch auf Platz vier zurück. Nach zu Beginn starken Leistungen ein Ergebnis, mit dem der Norweger nicht ganz zufrieden sein dürfte.

Spannendes Duell der Hynudai-Piloten

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Regelrecht dramatisch wurde bei der Powerstage noch einmal der Kampf der beiden Hyundai-Piloten Sordo und Neuville, die beide schon die Rallye Deutschland gewonnen haben. Neuville fuhr bei der Powerstage die Bestzeit und hätte neben den drei Zusatzpunkten fast noch Platz zwei erobert. Doch nach über drei Stunden Fahrzeit lag Sordo mit dem kleinstmöglichen Vorsprung von 0,1 Sekunden vor seinem Teamkollegen.

"Das ist ein gutes Ergebnis, nur ist es für uns schade, dass wir Platz zwei um eine Zehntelsekunde verpasst haben", ärgert sich Neuville bei aller Freude über den knappen Ausgang. "Es war aber ein toller Kampf und ist stark vom Team, mit zwei Autos auf dem Podium zu stehen. Insgesamt war es ein gutes Wochenende, das Spaß gemacht hat."

Überschattet wurde die Rallye Deutschland am Samstag von einem schweren Unfall von Citroen-Pilot Stephane Lefebvre. Der Franzose hatte beim ersten Durchgang der WP "Panzerplatte lang" zunächst einige Hinkelsteine gestreift hatte und war dann bei hohem Tempo frontal gegen einen Baum geprallt. Bei dem Einschlag wurde der Motor aus dem Citroen DS3 WRC gerissen und der Vorderwagen komplett zerstört.

Lefebvre und Beifahrer Moreau bei Unfall verletzt

Beifahrer Gabin Moreau wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Der Franzose zog sich Frakturen an beiden Beinen, der linken Hand und einem Rückenwirbel zu und wurde noch am Samstag operiert. Nähere Informationen zum Zustand von Lefebvre lagen am Sonntagmittag noch nicht vor, allerdings befand auch er sich noch in einem Krankenhaus. Auf TV-Bildern war jedoch zu sehen, dass er nach dem Unfall gestützt von einem Kollegen aus dem Auto aussteigen konnte.

Fünfter wurde Hayden Paddon (Hyundai), der ebenso wie der sechstplatzierte Mads Östberg (Ford) alles andere als ein Asphalt-Spezialist ist. Beide waren nie in der Lage, in den Kampf um die vorderen Ränge einzugreifen. Östbergs Teamkollege Eric Camilli musste seine Ambitionen auf ein gutes Ergebnis schon bei der ersten Wertungsprüfung nach einem Abflug begraben. Ott Tänak (Ford) fiel am Samstagnachmittag aufgrund einer defekten Lichtmaschine aus und verpasste die Top 10.

Eine unglückliche Rallye erlebte einmal mehr Jari-Matti Latvala (Volkswagen). Bereits bei der ersten Wertungsprüfung am Freitag war der Finne mit einem Getriebeschaden ausgeschieden. Latvala ging am Samstag zwar wieder unter Rallye2-Reglement an den Start, hatte jedoch keine Chance mehr, die Punkteränge zu erreichen und musste sich mit zwei Punkten aus der Powerstage begnügen.

Skoda-Festspiele in der WRC2

Die WRC2-Wertung wurde bei der Rallye Deutschland zu einem Skoda-Festspiel. Die Fabia R5 des tschechischen Autobauers dominierten die "zweite Liga" der WRC. Nachdem am Freitag zunächst Lokalmatador Armin Kremer das Feld angeführt hatte, übernahem am Samstag Werkspilot Esapekka Lappi das Kommando und fuhr zu einem letztlich ungefährdeten Sieg.

Im Ziel hatte er 1:07.4 Minuten Vorsprung vor seinem Werksfahrerkollegen Jan Kopecky. Kremer kam auf Rang drei der Klasse ins Ziel. Die Top 3 der WRC2 sammelte als Gesamt-Siebter, -Achter beziehungsweise -Zehnter ebenso Punkte für die WM-Gesamtwertung wie der achtplatzierte Pontus Tidemand, der ebenfalls mit einem Skoda Fabia R5 angetreten, aber nicht in der WRC2-Wertung eingeschrieben war.

In der Meisterschaftswertung baut Ogier seine Führung durch den Sieg in Deutschland weiter aus. Mit 169 Punkten hat er nun 59 Zähler Vorsprung auf Mikkelsen (110). Neuville und Paddon kommen jeweils auf 94 Punkte. In der Herstellerwertung führt weiterhin Volkswagen mit 256 Punkten vor Hyundai mit 201 Zählern.

Fortgesetzt wird die Rallye-WM 2016 nach der Absage der Rallye China erst in über einem Monat. Vom 29.09. bis 02.10. findet mit der Rallye Frankreich auf Korsika der zweite Asphalt-Lauf in dieser Saison statt.

© Motorsport-Total.com