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M-Sport: Stallregie zugunsten Ogier nicht ausgeschlossen

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M-Sport: Stallregie zugunsten Ogier nicht ausgeschlossen

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M-Sport: Stallregie zugunsten Ogier nicht ausgeschlossen

Mit dem Portugal-Sieg zog Sebastien Ogier das WM-Momentum wieder auf seine Seite - M-Sport-Boss Malcolm Wilson würde für den WM-Titel auch Stallregie einsetzen
Zwei Siege konnte Sebastien Ogier in diesem Jahr erringen
Zwei Siege konnte Sebastien Ogier in diesem Jahr erringen
© xpbimages.com

Mit dem Sieg bei der Rallye Portugal konnte sich Sebastien Ogier in der Weltmeisterschaft wieder etwas Luft verschaffen. Spannend bleibt es dennoch, denn der Franzose hat lediglich 22 Punkte Vorsprung auf Hyundai-Ass Thierry Neuville. Ein Ausfall von Ogier und ein Sieg von Neuville würde die Reihenfolge umdrehen. Dennoch war der zweite Saisonsieg in Portugal richtungsweisend für Ogier, denn er fühlt sich im Ford Fiesta WRC immer wohler.

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Seine Performance war im Vergleich zur Argentinien-Rallye davor ein großer Fortschritt. In Südamerika fuhr Ogier mit einer andern Differenzial-Einstellung als Ott Tänak und Elfyn Evans und fand nicht das richtige Gefühl. "Wir haben beim Vorbereitungstest viel an der Balance des Autos gearbeitet", analysiert Teamchef Malcolm Wilson bei 'Autosport' die Fortschritte beim Auto mit der Startnummer 1. "Ich gebe zu, dass Argentinien für Seb schwierig war. Aber er hat gezeigt, dass er das Blatt wenden kann."

Ogier nimmt sich bei den Interviews auch kein Blatt vor den Mund und spricht offen aus, wenn er mit dem Auto nicht zufrieden ist und er mehr Arbeit vom Team fordert. M-Sport hat im Vergleich zu den Herstellerteams deutlich geringere Ressourcen zur Verfügung. Das wusste Ogier aber von Beginn an. "Er weiß, was wir für dieses Jahr vorbereitet haben und er steht absolut dazu. Unsere Partnerschaft funktioniert perfekt." Portugal war für Wilson die "wahre Demonstration, wozu das Paket in der Lage ist".

Bei den Vorbereitungstests arbeiteten die M-Sport-Ingenieure hauptsächlich an der Balance der Vorderachse. "Unsere Änderungen vermitteln ihm ein natürlicheres Gefühl für das Auto. Und wir wissen alle, was passiert, wenn man sich locker ist und wohlfühlt." Das zeigte sich vor allem im Laufe der ersten Etappe, als Ogier als Erster fahren musste und somit auf Schotter benachteiligt war. Trotzdem war er am Freitagabend nur fünf Sekunden hinter dem Führenden. Samstagvormittag übernahm er dann die Spitze.

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Vom 9. bis 11. Juni steht mit der Rallye Italien auf Sardinien die nächste Schotter-Rallye auf dem Programm. Dort wird sich zeigen, ob Ogier und M-Sport die Fortschritte bestätigen und gegen Neuville bestehen können. "Wir können für ihn noch mehr aus dem Auto holen", ist Wilson zuversichtlich. "Er hat die perfekte Plattform für seinen nächsten WM-Titel." Und dieser WM-Titel ist das große Ziel von Ogier und M-Sport. Der Franzose will einerseits beweisen, dass er auch mit einem anderen Auto als dem Volkswagen Polo Weltmeister werden kann.

Malcolm Wilson: Stallregie, wenn notwendig

Und M-Sport wartet überhaupt noch auf die erste Fahrer-WM. 2006 und 2007 konnte das britische Team die Marken-WM für Ford gewinnen. Bei den Fahrern muss man noch weiter zurückblättern, um einen Ford-Weltmeister zu finden. Björn Waldegard gewann 1979 und Ari Vatanen 1981. Damals kam ein Ford Escort zum Einsatz. M-Sport wurde erst 1996 das Einsatzteam von Ford, viele Jahre lang auch mit Werksunterstützung.

Der Weltmeistertitel mit Ogier wäre für Wilson die Krönung seiner Karriere als Teamchef. "Ich möchte die Fahrer-WM gewinnen und das ist meine beste Chance. Und wie es derzeit aussieht, könnte es auch meine letzte Chance sein", so der ehemalige Rennfahrer bei 'Autosport'. Um dieses Ziel zu erreichen, würde er auch eine Stallregie einsetzen, um Ogier zu helfen. Bei der Rallye Argentinien pfiff Wilson aber nicht Tänak zurück, um Ogier Platz drei zu ermöglichen.

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Sollte es aber zu einer Konstellation kommen, in der Stallorder dem Franzosen helfen könnte, dann würde es Wilson auch machen. "Wenn ich es tun muss, werde ich es tun", gibt er unverblümt zu. "Ich finde, es wäre richtig, wenn man die Fahrer im Vergleich zu ihren Konkurrenten sieht. Wenn ich es tun muss, dann werde ich es zweifelsohne auch machen." Stallorder ist in der Rallye-WM schon oft vorgekommen. Vor allem als die Hersteller ihr Interesse vor die Fahrer stellten.

Wilson verweist auf die Vergangenheit, als er auch bei den Superstars Carlos Sainz und Colin McRae Stallorder angewendet hat. Das passierte bei der Akropolis-Rallye in Griechenland im Jahr 2000. Sainz hatte schon mehr als eine Minute Vorsprung auf Teamkollege McRae, als Wilson Sainz aufforderte, McRae vorbeizulassen. Kurz vor dem Ziel der letzten Prüfung wartete Sainz schließlich zwei Minuten und überließ McRae den Sieg. Das war zu diesem Zeitpunkt wichtig, um McRae in der WM auf Platz zwei hinter Richard Burns (Subaru) zu bringen. Am Ende wurde dennoch Marcus Grönholm im Peugeot Weltmeister.

© Motorsport-Total.com