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Rallye Deutschland: Ott Tänak feiert zweiten Saisonsieg

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Rallye Deutschland: Ott Tänak feiert zweiten Saisonsieg

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Rallye Deutschland: Ott Tänak feiert zweiten Saisonsieg

Ott Tänak gewinnt nach einer souveränen Vorstellung die Rallye Deutschland: Im Kampf um die WM punkten Sebastien Ogier und M-Sport
Ott Tänak feiert in Deutschland WRC-Sieg Nummer zwei
Ott Tänak feiert in Deutschland WRC-Sieg Nummer zwei
© xpbimages.com

Ott Tänak (Ford) ist der Sieger der Rallye Deutschland, zehnter Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2017 . Der Este, der bisher vor allem als Schotterspezialist bekannt war, zeigte beim deutschen WM-Lauf, dass er auch auf Asphalt vorne mitfahren kann und feierte im Ziel seinen zweiten Sieg in die WRC. Ein starker Andreas Mikkelsen fuhr für Citroen auf Platz zwei, Dritter wurde Sebastien Ogier (Ford). Damit und dank eines Ausfalls seines Titelrivalen Thierry Neuville (Hyundai) führt der Franzose nun die WM-Wertung wieder klar an.

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Die Rallye Deutschland machte ihrem Ruf als einer der schwierigsten WRC-Läufe auch in diesem Jahr wieder alle Ehre - vor allem am Freitag. Teilweise starker Regen sorgte in Verbindung mit Matsch auf der Fahrbahn für schwierige Bedingungen, was bei vielen Fahrern zu Fehlern führte. Tänak jedoch kam weitestgehend problemlos durch die Prüfungen in den Weinbergen der Mosel und eroberte am Freitagnachmittag die Führung.

Diese sollte der Este in der Folge nicht mehr abgeben. Mit einer souveränen Fahrt baute er seinen Vorsprung am Samstag und am Sonntagvormittag aus und konnte so relativ entspannt in die abschließende Powerstage gehen. Für Tänak war es nach seinem Premierensieg bei der Rallye Italien der zweite Triumph in der WRC, für sein Team M-Sport und Ford der erste Erfolg überhaupt bei der Rallye Deutschland.

Erster Ford-Sieg bei der Rallye Deutschland

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"Das ist ein tolles Gefühl, es lief von Beginn an perfekt, und dann mussten wir nur noch unsere Führung verwalten. Zum ersten Mal auf Asphalt zu gewinnen, fühlt sich cool an", sagt Tänak, der nun sogar in Sachen WM Morgenluft wittert. "Nach den 25 Punkten sehe ich keinen Grund, warum wir nicht um die Meisterschaft fahren sollten. Wir werden weiter kämpfen, und wenn wir weiter siegen, werden wir die Meisterschaft gewinnen." Bei 33 Punkten Rückstand auf Ogier ein ambitioniertes, aber nicht unmögliches Vorhaben.

Mit Rang zwei betrieb Mikkelsen bei seinem dritten Saisonstart für Citroen erfolgreiche Werbung in eigener Sache. Nach zwei enttäuschenden Auftritten auf Schotter zeigte der Vize-Weltmeister des vergangenen Jahres, dass er noch nichts verlernt hat und bescherte Citroen damit das zweite Podiumsresultat in dieser Saison. "Ein tolles Wochenende für mich, Andres (Jaeger, Beifahrer; Anm. d. Red.) und das Team", sagt Mikkelsen. "Gestern und heute habe ich ein paar Fehler gemacht, aber wir können damit zufrieden sein."

Im Kampf um den WM-Titel konnte Ogier bei der Rallye Deutschland einen wichtigen Teilerfolg verbuchen. Mit einer soliden Fahrt, die aber nicht ohne Fehler war, fuhr der amtierende Weltmeister auf Rang drei. Ogier wusste ab Samstagmorgen, dass er kein übermäßiges Risiko eingehen muss, nachdem sein WM-Rivale Neuville bei der elften Wertungsprüfung nach einem Aufhängungsdefekt ausgeschieden war.

Nullnummer führ Thierry Neuville in Deutschland

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"Es war nicht immer einfach. Nachdem Thierry nicht mehr da war, musste ich nicht mehr alles geben", sagt Ogier. "Das ist ein gutes Resultat für die Meisterschaft." Durch Platz drei und zwei Zusatzpunkte aus der Powerstage gewann Ogier 17 Punkte und liegt nun in der WM-Wertung mit 177 Punkten klar vor Neuville, der bei 160 Punkten bleibt.

Für den Belgier lief seine "Heimrallye", bei der er 2014 seinen ersten Sieg in der WRC gefeiert hatte, alles andere als nach Plan. Am Samstagmorgen war bei der Wertungsprüfung "Arena Panzerplatte 1" in einer langsamen Abzweigung ohne offensichtliche Ursache die linke Hinterradaufhängung seines Hyundai i20 WRC gebrochen, woraufhin Neuville nicht mehr weiterfahren konnte und die Punkteränge verpasste. Auch sein Ziel, bei der Powerstage Punkte zu gewinnen, verpasste Neuville als Sechster knapp.

Mehr noch als in der Fahrerwertung fiel in der Herstellerwertung einer Vorentscheidung im Kampf um die WM. Durch das Doppelpodium von Tänak und Ogier sowie das schwache Abschneiden von Hyundai hat M-Sport drei Rallyes vor Saisonende nun 64 Punkte Vorsprung auf das koreanische Werksteam, das die Rallye Deutschland so schnell wie möglich abhaken will. Vor Neuvilles Ausfall war am Freitag schon Dani Sordo abgeflogen, doch der Spanier rehabilitierte sich mit dem Sieg bei der Powerstage ein Stück weit. Hayden Paddons Rallye war von Fahrfehlern und technischen Problemen geprägt, wodurch der Neuseeländer nicht über Rang acht hinaus kam.

Zehn verschiedene Fahrer gewinnen Wertungsprüfungen

Im Lager von Citroen durfte neben Mikkelsen auch Craig Breen zufrieden sein. Der Ire schob sich bei der Powerstage noch an Elfyn Evans (Ford) auf Gesamtrang fünf vorbei und erzielte damit sein sechstes Top-5-Resultat in dieser Saison. Für Kris Meeke hingegen setzte sich die Seuchensaison 2017 auch in Deutschland fort. Bei der Zuschauerprüfung am Donnerstagabend in Saarbrücken zerstörte der Brite bei der Berührung einer Betonmauer die rechte Vorderachse seines C3 WRC, am Samstag zwang ihn ein Motorproblem zur Aufgabe und verhinderte auch einen Neustart am Sonntag.

Die Rallye Deutschland stand in diesem Jahr auch sinnbildlich für Ausgeglichenheit des WRC-Starterfeldes, denn bei den 21 Wertungsprüfungen gab es nicht weniger als zehn unterschiedliche WP-Sieger. Jedoch konnten nur bei Toyota alle drei Fahrer eine Wertungsprüfung gewinnen. Speerspitze des finnisch-japanischen Werksteams war Juho Hänninen, der mit Rang vier sein zweitbestes Saisonresultat erzielte und rechtzeitig zur "Silly Season" immer besser in Schwung kommt.

Jari-Matti Latvala verlor am Freitag durch Motorprobleme viel Zeit und wurde letztlich Siebter. Finnland-Sieger Esapekka Lappi zeigte nach einem Unfall am Freitag an den folgenden Tagen auf dem von ihm ungeliebten Asphaltbelag ermutigende Leistungen und unterstrich damit sein Potenzial.

Pontus Tidemand vorzeitig WRC2-Champion

Der einzige deutsche Starter in einem World-Rally-Car Armin Kremer wurde Neunter und gewann damit zwei WM-Punkte. Nach einem schwierigem Auftakt am Freitag kam der Routinier bei seinem ersten Start in einem 2017er-WRC-Auto immer besser zurecht und arbeitete sich vor allem dank einer fehlerfreien Vorstellung in die Top 10.

Die WRC2-Klasse gewann Eric Camilli (Ford), doch gejubelt wurde vor allem Skoda. Denn Klassenrang drei reichte Pontus Tidemand aus, um sich vorzeitig den WM-Titel in der "zweiten Liga" zu sichern, da sein WM-Rivale Teemu Suninen (Ford) nur auf Rang sieben der Klasse kam. Für ein Ausrufezeichen sorgte bei der Rallye Deutschland auch WRC2-Pilot Jan Kopecky (Skoda), der am Donnerstag die WRC-Elite düpierte und die Zuschauerprüfung in Saarbrücken gewann. Ohne Reifenschäden hätten sowohl Tidemand als auch Kopecky die Klasse gewinnen können.

Marijan Griebel (Skoda) wurde bei seinem Debüt in der WRC2 am Samstag durch einen Reifenschaden und darauf folgenden Unfall zurückgeworfen, konnte sich aber vor allem am Sonntag mit guten WP-Zeiten ein Szene setzen. Der Deutsche Meister Fabian Kreim, der mit einem Skoda Fabia R5, allerdings nicht in der WRC2-Wertung antrat, schied am Samstag nach einer Kollision mit einem Reh aus.

Sechs Wochen Pause bis zur Rallye Spanien

In der Fahrerwertung liegt Ogier bei noch drei zu fahrenden Rallyes nun mit 177 Punkten klar vor Neuville (160), Tänak (144) und Latvala (123) folgen auf den Plätzen drei und vier. In der Herstellerwertung führt M-Sport wie bereits erwähnt mit 325 Punkten vor Hyundai (261), Toyota (213) und Citroen (163).

Die Rallye-WM verabschiedet sich nun in eine sechswöchige Pause. Weiter geht es erst vom 6. bis 8. Oktober mit der Rallye Spanien, dem einzigen WM-Lauf, bei dem sowohl auf Schotter als auch auf Asphalt gefahren wird.

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