Die Royal Arena in Kopenhagen. Trotz ihrer Verortung in Dänemarks Hauptstadt haftet ihr der Ruf an, eher hinderlich für ein erfolgreiches Abschneiden dänischer Teams zu sein. Halbernst gemeinte Geschichten um einen Fluch für Heimteams ranken sich um die 25.000 Plätze bietende Sportstätte.

Doch genau diese Erzählungen sind seit spätestens gestern Abend eben nur noch das was sie sind - einfache Geschichten. Denn mit Heroic hat erstmals ein komplett aus dänischen Spielern bestehendes Roster ein S-Tier-Event auf heimischen Boden gewonnen.

BLAST Premier: Heroic vs. FaZe

Im Rahmen des BLAST-Premier-Fall-Finales trafen mit dem FaZe Clan und eben Heroic zwei Teams aufeinander, deren Ausgangsposition nicht unterschiedlicher hätte sein können.

Während das Heimteam nach einem starken zweiten Platz beim vor zwei Wochen stattgefundenen Major in Brasilien mit einer Menge Selbstvertrauen nach Dänemark gereist ist, stand das eigentliche Top-Team des FaZe Clans vor Kopenhagen am Scheideweg.

Auf der einen Seite legte man eines der dominantesten Jahre im CSGO-Geschäft hin und hat nach wie vor die Chance mit einem weiteren Sieg bei einem großen ESL-Event den Intel Grand Slam zu gewinnen und endgültig als eines der besten Teams aller Zeiten in die Geschichte einzugehen.

Zum anderen schied man völlig überraschend ohne Sieg in der Vorrunde des Rio-Majors aus.

Mit dem Finaleinzug im BLAST Premier wurden die an Finn „karrigan“ Andersen und Co zweifelnden Stimmen aber direkt wieder zum Schweigen gebracht.

Fluch gebrochen: Heroic schlägt FaZe in der Overtime

Das Finale selbst war einem Endspiel mehr als würdig. Während die erste Map Overpass noch relativ kontrolliert mit 16:11 an Heroic ging, war es auf Inferno bis zum Stand von 11:11 ein konstantes und atemberaubendes hin und her. Danach erlaubte FaZe dem Gegner nur noch einen einzigen Rundengewinn und entschied es am Ende mit 16:12 für sich. Folglich ging das Finale auf eine entscheidende dritte Map.

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Ganz anders als noch auf Inferno erlebten die Zuschauer auf Mirage zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten. Während die erste Hälfte sehr zur Freude des dänischen Publikums deutlich mit 11:4 an Heroic ging, war das Entsetzen groß, als der FaZe Clan dieses Kunststück in der zweiten Halbzeit ebenso wiederholte. Die Konsequenz war klar: Overtime!

Getragen von der überragenden Stimmung der Royal Arena gelang es Heroic diese klar mit 4:1 für sich zu entscheiden und letztendlich mit 19:16 nach Overpass auch Mirage für sich zu entscheiden.

Den entscheidenden letzten Kill erzielte ausgerechnet Heroics In-Game-Leader Casper „CadiaN“ Möller mit seiner AWP. Danach brachen bei dem 27-jährigen, der seit Jahren zu den Größen der CSGO-Szene zählt, aber nie einen großen Offline-Titel gewinnen konnte, alle Dämme.

Freudentränen und Ekstase pur.

Und ein vermeintlicher Fluch, der spätestens seit gestern endgültig Geschichte ist.