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Bundesliga: Was die Trainer beim Neustart in der Coronakrise erwarten

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Bundesliga: Was die Trainer beim Neustart in der Coronakrise erwarten

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So sehen die Trainer den Neustart

Unter strengen Hygiene-Auflagen und mit Regeländerungen legt die Bundesliga wieder los. SPORT1 hat den Trainern der Bundesliga die wichtigsten Fragen gestellt.
Hansi Flick spricht in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Union Berlin über mögliche Bedenken der Spieler zum Re-Start. Außerdem appelliert der Bayern-Coach an die Vorbildfunktion der Bundesliga.
von Florian Plettenberg, Patrick Berger

Gut zwei Monate nach dem letzten Abpfiff in der Bundesliga legt das deutsche Fußball-Oberhaus einen Re-Start hin. Das Ziel ist klar, die Bundesliga soll nach Möglichkeit bis zum 30. Juni beendet werden - trotz der Coronakrise.

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Bis dahin wird der Fußball nicht mehr so sein, wie alle ihn kennen. Die Bundesliga-Spiele finden allesamt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, die Deutsche Fußball Liga hat die Empfehlung ausgesprochen, nach Toren auf Körperkontakt zu verzichten. Ebenso steht Rudelbildung und Spucken auf dem Index. Zukünftig sind pro Spiel bis zu fünf Wechsel pro Team erlaubt.

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Was ist vom Neuanfang unter den gegebenen Bedingungen zu erwarten? Die SPORT1-Reporter haben bei den Trainern der Bundesliga nachgefragt.

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Wird nach Toren noch emotional gejubelt?

Marco Rose (Borussia Mönchengladbach): "Das werden wir wahrscheinlich nicht, außer die Jungs haben sich etwas einfallen lassen. Ich glaube schon, dass wir ein paar nette Anekdoten zum Schmunzeln zu sehen bekommen. Wir wissen, dass viele auf uns gucken. Ich hoffe aber nicht, dass es darauf hinausläuft, dass jeder ständig auf irgendwelche Fehler wartet. Man darf davon ausgehen, dass irgendwann ein Tor fällt, was dafür sorgt, dass das, was man spürt, fühlt oder in sich trägt, nach außen getragen werden muss und man sich vielleicht doch mal zu nahe kommt. Wenn ich meine Jungs in einer Sitzung aber darauf vorbereite, dass sie möglicherweise an die Wand gestellt werden, sobald sie einen Fehler beim Torjubel machen, dann kann ich das Toreschießen gleich verbieten. Wir haben darüber geredet und sie sensibilisiert. Ich hoffe, dass die Jungs gute Ideen haben."

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Werden die Trainer weniger Kommandos geben?

Bruno Labbadia (Hertha BSC): "Ich habe erfahren, dass keine Maskenpflicht bei den Spielen herrscht. Ich hätte mich drauf eingelassen, bin aber froh, dass es so entschieden wurde. Das Coaching selber, da werde ich keine Rücksicht nehmen, ob man etwas mehr hört, oder im Fernsehen mehr hört. Ich muss das genauso ausblenden wie die Spieler. Es geht darum, das anzusprechen, was ich sehe. Ich möchte ja auch, dass meine Spieler auf dem Platz reden. Auf dem Platz hört man natürlich mehr, aber das ist auch eine Chance, denn wenn man gut kommuniziert, kann man sich gegenseitig mehr helfen. Ich möchte der Mannschaft von außen helfen, indem ich Hinweise gebe. Insofern: Keine Veränderung."

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Werden zukünftig mehr Tore fallen, weil Defensiv-Reihen nicht eingespielt sind oder die Konzentration mangels Kraft leidet?

Julian Nagelsmann (RB Leipzig): "Das ist sehr hypothetisch. Ich glaube, wenn man gar keinen Rhythmus hat und lange nicht gespielt hat, dass man sich eher hinten reinstellt und versucht, Tore zu verhindern anstatt Tore zu schießen. Ich glaube nicht, dass viele Trainer sagen werden: 'Jetzt haben wir zwei Monate gespielt, jetzt machen wir alle offenes Visier und rennen nur nach vorne.' Ich glaube, dass die ersten Spiele dazu da sind, eher Tore zu verhindern als zu kreieren. Wenn es am Ende des Tages anders wird und die Spiele torreich enden, freue ich mich auch. Ist doch auch für die Zuschauer zu Hause schön, wenn viele Spiele 5:4 ausgehen."

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Wird es künftig weniger Fouls geben, weil ohne Zuschauer die emotionale Komponente fehlt?

Lucien Favre (Borussia Dortmund): "Ich weiß nicht, ob es weniger Fouls geben wird. Ohne Zuschauer wird es sehr speziell, das ist klar. Da müssen wir uns mental darauf vorbereiten. Bei einem Fehlpass oder -schuss sagt niemand etwas. Wir müssen das im Griff haben."

Wird es so fair wie nie zuvor ablaufen?

Markus Gisdol (1. FC Köln): "Das von außen erzeugte Adrenalin, die Stimmung, fehlt. Ob es Unterschiede geben wird? Das müssen wir erst noch beobachten. Ich glaube aber schon, dass die Emotionen trotzdem da sein werden. Wir wollen alle weiterhin erfolgreich sein und auch ohne Zuschauer so Fußball spielen, wie wir es vor der Unterbrechung getan haben. Ich glaube nicht, dass du in bestimmten Momenten nachdenken kannst. Emotionen gehören dazu und die sollen auch weiterhin da sein. Wenn es etwas zu ärgern oder zu feiern gibt, dann sollte man nicht noch nachdenken müssen. Dann muss man den Dingen freien Lauf lassen. Wenn ich aus der Emotion heraus noch nachdenken muss, ob ich meinem Gegenspieler mal einen Schubser geben kann, dann wird es schwer. Es soll alles, soweit wie möglich normal sein."

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Werden die Spieler mit Infektions-Angst in die Spiele gehen?

David Wagner (Schalke 04): "Die Sorge habe ich überhaupt nicht. Wir haben das im Vorfeld mehrfach thematisiert. Jochen Schneider (Sportvorstand, Anm. d. Red.) und ich haben zu den Jungs gesprochen. Wenn jemand Sorge hat, ist das vollkommen okay. Es soll keinerlei Gruppenzwang entstehen. Wenn einer aus persönlichen Gründen der Meinung ist, dass er nicht mitmachen möchte, dann finde ich das total menschlich und in Ordnung. Das war aber nicht der Fall. Jeder weiß, dass er sich uns öffnen kann. Es sind wirklich alle mit Feuereifer dabei."