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Eintracht Frankfurt nach BVB-Pleite: Glasner und seine Probleme

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Eintracht Frankfurt nach BVB-Pleite: Glasner und seine Probleme

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Diese Probleme treffen Glasner mit voller Wucht

Eintracht Frankfurt stolpert mit dem neuen Trainer Oliver Glasner in die Saison. Der Österreicher muss nach dem Debakel in Dortmund schnellstens Lösungen präsentieren. Positive Aspekte sind rar.
Trotz zweier Tore und zwei Vorlagen bei der 5:2-Gala der Dortmunder, gibt es für Erling Haaland nicht nur Lob. BVB-Coach Marco Rose erklärt, an was der Stürmerstar noch arbeiten muss.
cmichel
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Der Saisonstart von Eintracht Frankfurt? Er war Oliver Glasner förmlich ins Gesicht geschrieben.

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Der neue Trainer der Hessen wirkte angesichts der 2:5-Pleite bei Borussia Dortmund angeschlagen, er erlebte bereits den zweiten Nackenschlag nach dem Pokal-Aus bei Waldhof Mannheim. Die guten Eindrücke aus der Vorbereitung? Weg!

Kurzum: Die Eintracht muss schon früh gegen den Begriff Krise ankämpfen.

Eintracht Frankfurt: Einstellung stimmt wieder nicht

“Wenn du nur 32 Prozent deiner Zweikämpfe gewinnst, dann ist es egal, in welcher Kette du spielst”, wischte Glasner auf SPORT1-Nachfrage eine Systemdiskussion zwar weg. Doch was das Thema Einstellung betrifft: Tatsächlich fiel wiederholt auf, dass die Frankfurter nicht in die direkten Duelle kamen.

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Nach Ballgewinn konnte der BVB problemlos durch die Mitte marschieren, das Sturm-Trio Marco Reus, Thorgan Hazard und vor allem Erling Haaland überrollte die hilflos wirkende SGE. (Haaland: Das irre Minuten-Protokoll)

Wenn indes schon die Basics wie Zweikampfhärte, Kompaktheit und Mentalität nicht stimmen, dann wird die Eintracht auch in den kommenden Wochen und Monaten gravierende Probleme bekommen.

BVB viel zu schnell für die Eintracht

“Wir waren mit dem Tempo überfordert. Im eigenen Ballbesitz hatten wir drei Pressingbälle gegen Haaland, weil wir uns so viel Zeit gelassen haben”, monierte Glasner.

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Die Eintracht kam im ersten Durchgang kaum aus der eigenen Hälfte heraus, ein geordneter Spielaufbau fand nicht statt.

Der Ausgleichstreffer? Zufall, weil Felix Passlack das Leder beim Klärungsversuch am starken Torhüter Gregor Kobel vorbeischob. Ansonsten durfte sich Dortmund über viele Lücken freuen und diese bespielen.

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Mit dem Tempo der Borussia konnten die Hessen nicht mithalten – weder mit den Beinen noch mit dem Kopf.

Wurde Glasner ausgecoacht?

“Wir erwarten den BVB mit Raute”, hatte Glasner bei der Pressekonferenz vor dem Spiel noch gesagt. Es kam anders, BVB-Trainer Marco Rose schickte sein Team in einem 4-3-3-System ins Rennen und überrumpelte die Eintracht damit.

Die Hessen blieben ohne Mittel – gegen den Sturm, aber auch gegen das flexibel agierende Dortmunder Mittelfeld mit Mo Dahoud im defensiven Mittelfeld und Giovanni Reyna und Jude Bellingham als Achter. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Bereits in Mannheim wirkte es so, als habe das Team nicht mit der Aufgabe gerechnet, die gestellt wurde. Im Pokal war es der Drittligist, der die Eintracht mit langen Bällen auf die schnellen Angreifer knackte.

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Diesmal besiegten sich die Hessen selbst beim Versuch, in den offenen Schlagabtausch zu gehen. “Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, dem Gegner drei Tore aufgelegt”, stellte Glasner fest.

Doch wenn die Herangehensweise ist, dass die Verteidiger so hoch pressen sollen, dann entstehen zwangsläufig Lücken, die ein Klasseteam wie Dortmund nutzt. (Haaland: “Ich hatte Gänsehaut”)

Die Systemfrage muss gestellt werden

“Dreier-, Vierer- oder Fünferkette? Wenn du so einlädst, dann ist eine Kettendiskussion müßig”, wollte sich Glasner nicht auf eine Debatte einlassen. Doch ist dem wirklich so? Im zu Beginn gewählten 3-4-3-System gelang den Hessen rein gar nichts.

Der einzige Torschuss landete nur mit Dortmunder Hilfe im Netz, hinten war die Eintracht offen wie ein Scheunentor, es brannte stets im eigenen Sechzehner. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Erst nach der Pause wurde der Auftritt der Frankfurter griffiger, auch wenn die Defensive über 90 Minuten im Gesamtpaket überfordert war. Glasner registrierte immerhin: “Wir haben Torgefahr entwickelt und einige gute Chancen herausgespielt.”

Die fehlende Kompaktheit konnte dadurch nicht wett gemacht werden, doch im nun angeordneten 4-2-3-1 wirkte der Auftritt dennoch verbessert. “Wir haben in dieser Formation erstmals gespielt und haben das dann ganz gut gemacht”, so der Coach.

Die Lichtblicke

In den ersten 45 Minuten erreichte dagegen kein Eintracht-Spieler das geforderte Bundesliga-Niveau, erst danach wurde es ein Duell, an dem die Frankfurter teilnahmen.

Stürmer Rafael Borré kam zu ersten Großchancen, vor allem die beiden Offensivspieler Jens Petter Hauge und Jesper Lindström erhöhten den Druck auf die Borussia, die plötzlich gefordert war in der Defensive.

Jens Petter Hauge (l.) gab sein Debüt für Eintracht Frankfurt
Jens Petter Hauge (l.) gab sein Debüt für Eintracht Frankfurt

“Es freut mich für Jens Petter Hauge, der erst seit drei Tagen im Training war”, lobte Glasner, der auch Lindströms Qualität hervorhob: “Mit dem Tempo und Speed von Jesper haben wir Räume gefunden.” (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Auch Olympia-Teilnehmer Ragnar Ache machte auf sich aufmerksam, der Stürmer verlängerte direkt nach seiner Einwechslung die Ecke in den Fuß von Hauge, der den Treffer zum 2:5 erzielte.

Fazit nach 180 Minuten unter Glasner

So oder so: Die Baustellen liegen offen vor dem Eintracht-Coach. Kompaktheit herstellen, die Lücken zwischen den Ketten verkleinern und die richtige Einstellung vermitteln – es gibt viel zu tun für Glasner. (SERVICE: Bundesliga-Spielplan zum Ausdrucken)

Als Mutmacher dienen die Neuzugänge in der Offensive, die erkennen lassen, dass der Abgang von André Silva durchaus auf eine andere Art und Weise kompensiert werden kann.

Glasner jedenfalls lässt sich eine Prognose offen, in welche Richtung es gehen kann: “Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es noch schwieriger für uns wird.”

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