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RB Leipzig beging bei Nagelsmann und Sabitzer Fehler - Holtkamp-Kolumne

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RB Leipzig beging bei Nagelsmann und Sabitzer Fehler - Holtkamp-Kolumne

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Ein Schlag in die Leipziger Magengrube

RB Leipzig kommt nicht in Tritt, weshalb der Druck auf Jesse Marsch wächst. Dieser hat nach einigen Fehlern im Sommer eine undankbare Aufgabe, findet SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.
Mit einem Tor in aller letzter Sekunde rettet die Eintracht noch einen Punkt gegen RB Leipzig. Zuvor hatten die roten Bullen gute Gelegenheiten ihre Führung auszubauen.
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Jesse Marsch hat im Sommer die vielleicht anspruchsvollste Aufgabe im deutschen Fußball übertragen bekommen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Übernehme einen Champions League-Klub, der sich zuletzt jedes Jahr verbessert hat (und den klaren Anspruch lebt, dies auch weiter zu tun), der mit Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté und Marcel Sabitzer aber drei gesetzte Leistungsträger abgegeben hat und dessen Trainer, den du nun beerbst, so ziemlich der inhaltlich stärkste und noch dazu beliebteste Vorgänger ist, den man sich wohl vorstellen kann.

Ist doch logisch: Marsch, noch nie zuvor Cheftrainer in der Bundesliga, nahm das Leipziger Angebot an. Die Chancen, eine gute Saison zu spielen, waren ja komplett gegeben. Und sind es auch immer noch.

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RB in allen Bereichen herausragend aufgestellt

Rasenball, das muss man attestieren, ist in allen Bereichen herausragend aufgestellt, überall arbeiten Experten, auch der Spielerkader ist so ziemlich das Beste, was die Bundesliga zu bieten hat.

Hinter den Bayern auf Augenhöhe mit Borussia Dortmund, qualitativ wahrscheinlich ein Stück vor Leverkusen und Wolfsburg.

Ein Top 4-Platz, so selbstsicher war auch Marsch, wird drin sein, egal, welche Schwierigkeiten hier und dort mal auftauchen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Doch der vergangene Sommer, das wurde seit Mitte August immer deutlicher, hat in Leipzig etwas verändert - und es hat den Anschein, als zöge sich das nun tief in die Saison.

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2 nach 10: Hier zeigt sich, dass die Bundesliga nur Mittelmaß ist
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Leipzig zu einer Zwischenstation geworden

RB Leipzig ist zu einer Zwischenstation geworden, dem nächsten Sprungbrett-Klub, oder eben härter formuliert: einer weiteren Durchreiche nach ganz oben.

In den exklusiven Bereich, dorthin, wo die Besten spielen wollen.

Dass gleich drei ihrer Top-Angestellten, neben Cheftrainer Nagelsmann eben Sabitzer und Upamecano, zum FC Bayern wechseln, war ein Schlag in die Leipziger Magengrube.

Nicht, dass sie damit nicht umgehen könnten und aus solchen Rückschlägen große Motivation entwickeln würden, aber, und das betrifft dann halt auch den an vielen Fronten geforderten Jesse Marsch, die neue Situation hat in den Köpfen der Spieler gearbeitet und tut das, so ist es zu hören, nach wie vor.

Wenig Kampfgeist bei Nagelsmann-Personalie

Viele hätten sich in der Personalie Nagelsmann einen größeren Kampfgeist der Leipziger Verantwortlichen gewünscht. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Dass der Trainer, der ja noch einen Arbeitsvertrag bis 2023, ohne Ausstiegsklausel, hatte, neulich das Gefühl äußerte, vielleicht gar nicht länger gewollt gewesen zu sein („Ich wäre auch keinem böse gewesen, wenn ich in Leipzig hätte bleiben dürfen“), hat den einen oder anderen, freundlich formuliert, stärker irritiert.

Denn dieser Trainer Nagelsmann war ja für viele auch ein entschiedener Faktor, warum sie sich für RB entschieden haben.

Leipzig hätte Sabitzer nicht abgeben dürfen

Dazu war auch Marcel Sabitzer ein Thema in der Mannschaft.

Gerade nach den großen Einnahmen für Nagelsmann, Upamecano und Konaté, angeblich über 100 Millionen Euro, hätte der Klub nicht auch noch den Kapitän abgeben - sondern als wichtigen Eckpfeiler mit in die Umbau-Saison nehmen müssen.

„Da geht es dann auch um ein Zeichen, wie wichtig neben jeder finanziellen Notwendigkeit auch der sportliche Erfolg ist“, findet der Berater eines Spielers, der im nächsten Sommer zum Transferobjekt werden könnte.

Jesse Marsch muss eine unruhige Leipziger Saison managen. In der er auch mit sich selbst noch einiges zu tun hat - der ganz große Fokus ist neu für ihn.

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Marsch soll nicht zur Disposition stehen

Zur Disposition soll der US-Amerikaner trotz schwachen Starts nicht stehen, selbst, wenn RB diesen Monat aus der Champions League fliegt.

Die Leipziger Chefs wissen um die Schwere der Aufgabe, für die sie ihn ausgewählt haben - und in der Bundesliga ist Platz vier nur zwei Punkte entfernt.

Marsch wäre geholfen, wenn die Route der letzten Wochen - 11 Punkte und 15:3 Tore aus 5 Spielen - beibehalten wird.

Am besten gleich Samstag gegen den BVB.

Tobias Holtkamp, der Autor dieses Textes, war in der Chefredaktion von Sport Bild und Chefredakteur von transfermarkt.de. Heute berät er Sportler und Marken in ihrer inhaltlichen und strategischen Ausrichtung. Für SPORT1 schreibt Holtkamp als Kolumnist die wöchentliche „Bundesliga-Kolumne“.

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