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Ricardo Pepi: So kam der Wechsel zum FC Augsburg zustande

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Ricardo Pepi: So kam der Wechsel zum FC Augsburg zustande

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Wie konnte Augsburg Pepi holen?

Der FC Augsburg hat in diesem Winter-Transfer das erste fette Ausrufezeichen in der Bundesliga gesetzt. Doch wie konnten sich die Fuggerstädter die Dienste von Ricardo Pepi sichern?
Es wird wieder heiß auf dem Wintertransfermarkt, denn die Klubs dürfen bald nach Verstärkungen suchen und Transferflops abgeben. Diese Topspieler könnten wechseln.
cmichel
cmichel

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ließ der italienische Transferexperte Fabrizio Romano die Transferbombe platzen. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

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Ricardo Pepi verlässt den FC Dallas – und wechselt zum FC Augsburg. Nicht zu Dallas‘ Partnerklub FC Bayern München! Nicht zum VfL Wolfsburg! Nicht zu einem Topklub ins Ausland! Nein, die Fuggerstädter griffen beherzt zu.

Wir freuen uns, dass sich Ricardo trotz Interesses zahlreicher internationaler Top-Klubs für einen Wechsel zum FCA entschieden hat“, sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter anlässlich des Transfers: „Wir haben ihm eine klare sportliche Perspektive für seine weitere Entwicklung aufzeigen können, die ihn überzeugt hat.“

Aber wie konnte dieser Coup gelingen? Diese Frage beschäftigte Fußball-Deutschland zu Beginn des neuen Jahres.

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FC Bayern hat kein Vorkaufsrecht und ist nicht am Pepi-Deal beteiligt

Die Augsburger haben den Transfer SPORT1-Informationen zufolge komplett eigenständig und ohne Einfluss des FC Bayern München gestemmt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Es gibt kein Vorkaufsrecht für die Münchner, nur Ex-Klub Dallas könnte unter bestimmten Umständen eine kleine Beteiligung erhalten. Manager Stefan Reuter hat an diesem Transfer wochenlang im Stillen mit heißer Nadel gestrickt und final die Wolfsburger, die als Favorit galten, ausgestochen.

Die Summe soll nicht bei den zunächst kolportierten 17 Millionen Euro liegen, aber die Augsburger investieren mehr als 13 Millionen Euro für den erst 18 Jahre alten Mittelstürmer.

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Es ist nicht der erste Deal, den der Bundesligist, der aktuell Tabellenplatz 15 belegt, mit Dallas abschließt. Carlos Gruezo kam im Sommer 2019 für rund vier Millionen Euro zum FCA. Die Kontakte waren somit schon geknüpft, der US-amerikanische Markt trotz geplatzter US-Tour (war für den Mai 2020 geplant, fiel aber wegen Corona aus) im Blickfeld von Reuter. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Pepi-Deal: Diese Rolle hat Investor Blitzer gespielt

Geholfen hat auch ein Schachzug der Augsburger, der im vergangenen Frühjahr in der Öffentlichkeit etwas unterging.

Klubchef Klaus Hofmann hatte einen US-amerikanischen Investor ins Boot geholt. David Blitzer erwarb für rund 5,5 Millionen Euro mit seinem Unternehmen „Bolt Football Holdings“ 45 Prozent der Anteile an der Hofmann Investoren GmbH, die 99,4 Prozent der ausgegliederten Augsburger Profiabteilung hält. Ob noch mehr Geld geflossen ist? Darüber kann nur spekuliert werden, was an dieser Stelle nicht passieren soll.

Mit seinem Privatgeld kauft sich Blitzer, der im Berufsleben für das Unternehmen Blackstone 34 Milliarden Euro verwaltet, bei Sportklubs ein.

Er hat zusammen mit seinem Partner Josh Harris Anteile bei den Philadelphia 76ers (Basketball), den New Jersey Devils (Eishockey) sowie im Fußball dem Premier-League-Klub Crystal Palace. Nun mischt er auch in Augsburg mit. „Ich liebe Fußball und die Bundesliga ist unglaublich“, wurde er im November im Manager Magazin zitiert.

Ziel: „Augsburg soll um Europa mitspielen“

Blitzer bestätigte dort: „Klaus Hofmann hat die volle Kontrolle. Wenn er mich anrufen will – fein.“ Die 50+1-Regel schreckt ihn nicht ab, das Ziel ist klar formuliert: „Ich möchte, dass Augsburg um Europa mitspielt.“ Trotz der Gelder, die er investieren könnte, hält sich der 52-Jährige offenbar noch zurück. Am Pepi-Deal hatte Blitzer jedenfalls auf andere Art und Weise seinen Anteil.

Wie SPORT1 erfuhr, gab er dem Stürmer, der auch mexikanische Wurzeln hat, ein gutes Gefühl.

Ricardo Pepi erzielte in dieser Saison 13 Tore in 27 Spielen für den FC Dallas
Ricardo Pepi erzielte in dieser Saison 13 Tore in 27 Spielen für den FC Dallas

Für Pepi war es vertrauensfördernd, dass er zu einem Verein wechselt, der von einem US-amerikanischen Investor begleitet wird. Er weiß aus seiner Zeit in der MLS, wie dort gearbeitet wird. Blitzer war daher für den Austausch ein sehr wichtiger Faktor.

FCA hat Eigenkapital in Höhe von über 50 Millionen Euro

Wirtschaftlich haben die Augsburger diesen Deal nach SPORT1-Informationen noch ohne finanzielle Hilfe von Blitzer über die Bühne gebracht.

Aus dem Corona-Jahr ging der FCA trotz Einbußen insgesamt finanziell deutlich gefestigter hervor als andere Klubs. Rund 53 Millionen Euro beträgt das Eigenkapital des sehr seriös wirtschaftenden Klubs. Hofmann sagte bei der Mitgliederversammlung: „Unsere Eigenkapitalbasis hat nicht nachgegeben. Außer Bayern und Freiburg kann das kein anderer Verein behaupten.“

Im vergangenen Sommer holten die Augsburger U21-Europameister Niklas Dorsch für sieben Millionen Euro, verkauften im Gegenzug allerdings Marco Richter (Hertha BSC) und Kevin Danso (RC Lens) für zusammen knapp 12,5 Millionen Euro.

Geld für einen größeren Wintertransfer lag also noch auf der hohen Kante. Mit Pepi werden die Augsburger aber Geduld haben.

FC Augsburg will Neuzugang Pepi geduldig heranführen

Für den siebenfachen Nationalspieler (drei Tore) ist der Sprung nach Europa ein gewaltiger.

Auch ein Robert Lewandowski, so lautet intern das Motto, ist nicht von heute auf morgen zum Weltstar herangereift. Pepi selbst will trotz langfristigen Vertrag zügig Fuß in der Bundesliga fassen.

„Es war mein Traum, nach der abgelaufenen MLS-Saison nach Europa zu wechseln“, freute sich Pepi. Beim FCA und in der Bundesliga sehe er das perfekte Umfeld, um viel Spielpraxis auf höchsten Niveau sammeln zu können.

Für Augsburg sprach die Chance auf Einsätze, die er so in München, bei Real oder Manchester City nicht erhalten hätte. Nun will Pepi seine Spuren hinterlassen – und Augsburg mit zum Klassenerhalt schießen.

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