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Bundesliga, Hertha BSC: Wofür wurden die Millionen von Lars Windhorst investiert?

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Bundesliga, Hertha BSC: Wofür wurden die Millionen von Lars Windhorst investiert?

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Was wurde aus Windhorsts Millionen?

Lars Windhorst macht keinen Hehl daraus, dass er sein Investment in Hertha BSC im Nachhinein bereut. Doch wofür wurden seine 375 Millionen Euro ausgegeben? Eine Spurensuche.
Lars Windhorst hat sein Engagement bei Hertha BSC als Fehler bezeichnet. Der Klub zeigt sich über die Aussage verwundert.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Die meisten Menschen werden dieses Gefühl in ihrem Leben nicht spüren, doch von 375 Millionen Euro trennt man sich offenbar ungern - auch wenn man Lars Windhorst heißt und sich wohl trotzdem noch jeden Tag zwei warme Mahlzeiten inklusive Nachtisch leisten kann.

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„Ich lasse mir von niemandem dort 375 Millionen Euro verbrennen und werde darum niemals aufgeben und das Investment zum Erfolg führen, auch wenn es viel länger dauern wird als ursprünglich geplant“, hatte der deutsche Unternehmer jüngst im Wirtschaftsmagazin Capital klargestellt. Er räumte ein, dass sein Investment bei Hertha BSC ein Fehler gewesen sei, gab sich aber eben auch kämpferisch.

Genau diese 375 Millionen Euro hat Windhorst mittlerweile in den Hauptstadtklub investiert und ist damit mit 66,6 Prozent an der KGaA beteiligt. Doch der „Big City Club“, der entstehen sollte, ist nicht in Sicht. Stattdessen kämpft Hertha praktisch seit Windhorsts Einstieg im Juni 2019 gegen den Abstieg aus der Bundesliga.

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Sieben von Herthas Top-10-Transfers in der Windhorst-Ära

„Er muss nicht Fußball spielen, daher ist alles okay. Ich konzentriere mich auf den Sport“, hatte Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic den verbalen Rundumschlag von Windhorst nach der üblen 1:6-Klatsche gegen RB Leipzig am Sonntag kommentiert.

Aber wenn sich bei der Hertha tatsächlich alle Verantwortlichen auf den Sport konzentriert hätten, wäre dann die Situation nicht eine andere? Oder anders gefragt: Wohin sind die Millionen von Windhorst denn geflossen? (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Fakt ist, dass ein großer Teil in neue Spieler investiert wurde. Doch wer wurde alles mit den Windhorst-Millionen geholt und was ist aus ihnen geworden?

Beeindruckend: Gleich nach der Ankunft von Windhorst holten die Herthaner vier Spieler, welche heute die ersten vier Plätze bei den Rekordtransfers des Klubs belegen. Insgesamt stammen sieben der Top-10-Transfers der alten Dame aus der Windhorst-Ära. Sie alle bringen eine unterschiedliche Geschichte mit.

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Dodi Lukebakio

Er war einer der ersten, der mit den Windhorst-Millionen in die deutsche Hauptstadt gelockt wurde. Lukebakio kam für 20 Millionen Euro vom FC Watford, bei Fortuna Düsseldorf hatte er zuvor auch schon seine Bundesliga-Tauglichkeit nachgewiesen. Sein Start bei der Hertha war verheißungsvoll, gleich am ersten Spieltag der Saison 2019/20 traf er bei dem überraschenden 2:2 beim FC Bayern.

Seine erste Saison war mit sieben Toren und sieben Vorlagen in der Bundesliga insgesamt ordentlich, doch in der Folge wurden seine Leistungen immer schwächer. Einen „Fehleinkauf von Michael Preetz“ nannte Jürgen Klinsmann ihn schließlich in seinem 22 DIN-A4-Seiten umfassenden Bericht, den er Windhorst vorlegen sollte.

In dieser Spielzeit ist Lukebakio nach Wolfsburg ausgeliehen. Ob er danach einen Platz in Berlin findet, ist ungewiss.

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Eduard Löwen

Ganze sieben Millionen Euro blätterte Hertha im Sommer 2019 für die Dienste des vorherigen Nürnbergers Löwen hin. Wenige Monate später wurde er nach Augsburg ausgeliehen, mittlerweile spielt er leihweise in Bochum.

Für die Hertha hat der ehemalige U21-Nationalspieler nur 14 Pflichtspiele absolviert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Lucas Tousart

Im Januar 2020 rüstete die Hertha mit einigen der Windhorst-Millionen kräftig nach. Einer der Neuzugänge war Tousart, der auch Angebote von Top-Klubs gehabt haben soll. Allerdings wurde der Franzose zunächst für ein halbes Jahr an seinen vorherigen Klub Olympique Lyon ausgeliehen.

Seit der zentrale Mittelfeldspieler in Berlin ankam, ist er Stammspieler, allerdings bei Weitem nicht der dominante Mittelfeld-Stratege, den man sich erhofft hatte. Mit einer Ablösesumme von 25 Millionen Euro ist er Herthas Rekordtransfer.

Krzysztof Piatek

Mit Piatek kam ein polnischer Angreifer direkt im Januar 2020 zur Hertha - und zwar nur für eine Million weniger als Tousart. Der Mittelstürmer konnte aber nie dauerhaft das große Potenzial abrufen, das er zuvor beim FC Genua und teilweise auch beim AC Mailand gezeigt hatte.

Im Januar 2022 folgte nach 13 Toren in 58 Pflichtspielen die Leihe nach Florenz. Die Fiorentina besitzt eine Kaufoption von 15 Millionen Euro.

Matheus Cunha

Der Brasilianer kam im Januar 2020 als Last-Minute-Deal von RB Leipzig. Die Berliner überwiesen 18 Millionen Euro nach Sachsen, und der Mittelstürmer erwies sich zunächst als große Verstärkung. Seit der Rückrunde der Spielzeit 2020/21 traf Cunha aber immer seltener und zeigte sich unzufrieden mit der Situation in Berlin.

Außerdem leistete er sich Disziplinlosigkeiten, die der damalige Hertha-Coach Pal Dardai nicht mehr akzeptieren wollte. Im Sommer 2021 durfte er dann gehen, Atlético Madrid überwies 26 Millionen Euro. Diese Windhorst-Millionen hat die Hertha also immerhin vermehrt.

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Santiago Ascacíbar

Beim Kaufrausch im Januar 2020 kam auch ein Argentinier für das zentrale Mittelfeld nach Berlin. Zehn Millionen Euro machte die Hertha für den ehemaligen Stuttgarter locker.

Seither stellt Ascacíbar eine Stammkraft dar, wenn er fit ist. Stabilisieren kann er die Defensive des Hauptstadtklubs aber vor allem in dieser Spielzeit selten.

Jhon Córdoba

Mit Córdoba kam ein Stürmer im Sommer 2020 nach Berlin, der nicht einmal ein volles Jahr blieb. Der Kolumbianer wurde für 15 Millionen Euro vom 1. FC Köln losgeeist, um dann für 20 Millionen Euro nach Krasnodar weiter zu ziehen.

Auch hier fuhr die Hertha also Gewinn ein, doch eine sportliche Bereicherung war Córdoba mit seinen sieben Toren in 21 Einsätzen nur kurz.

Alexander Schwolow

Im Sommer 2020 wurde mit Schwolow auch eine neue Nummer eins verpflichtet. Zunächst zeigte er die soliden und fast fehlerfreien Leistungen, die man von ihm aus Freiburg kannte.

In dieser Spielzeit unterlaufen ihm aber ungewöhnliche und teils haarsträubende Fehler. Ein sicherer Rückhalt ist Schwolow momentan nicht.

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Suat Serdar

Der Top-Transfer der Berliner im Sommer 2021 hieß Suat Serdar. Acht Millionen Euro überwies die Hertha dem FC Schalke 04 für die Dienste des zentralen Mittelfeldspielers. Wenn er fit ist, stellt er durchaus eine wichtige Stütze im Team dar.

Doch auf Strecke überzeugen konnte Serdar in dieser Spielzeit bislang auch noch nicht. Derzeit ist er einer von vielen Hertha-Spielern, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Marco Richter

In den letzten Wochen war der Außenstürmer einer der Lichtblicke bei den Herthanern. Er hat sich einen Stammplatz erarbeitet und ordentliche fünf Saisontore erzielt. Sieben Millionen Euro hatten sich die Berliner die Dienste von Richter kosten lassen und diese Summe nach Augsburg überwiesen.

Es könnte sich um eine gute Investition in die Zukunft gehandelt haben. Richter hat mit seinen 24 Jahren noch viel Potenzial.

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