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Bundesliga, Union Berlin hat mehr als Max Kruse verkauft - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Bundesliga, Union Berlin hat mehr als Max Kruse verkauft - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Union hat mehr verkauft als nur Kruse

Mit dem Verkauf von Max Kruse schwinden die Chancen der Berliner, die aktuelle Saison zur besten in der Vereinshistorie zu machen. Stattdessen müssen sie sich Sorgen machen, sagt SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.
Der Wechsel von Max Kruse von Union Berlin zum VfL Wolfsburg hat Ende Januar für mächtig Wirbel gesorgt.
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Union Berlin hat im Januar mehr verkauft als nur Max Kruse. Diese Personalie war mehr als ein Transfer, sie war vor allem ein ziemlich ungutes Signal an die eigene Mannschaft. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Denn Union hat zwar viel Geld bekommen, fünf Millionen Euro Ablöse für einen 33-jährigen Spieler mit auslaufendem Vertrag sind ein klasse Geschäft.

Aber, und das ist dann leider auch entscheidend: Sie haben neben dem Spieler Kruse vor allem ein große Portion restromantische Hoffnung verkauft, vielleicht doch ein anderer Verein zu sein. Mit anderen, ja, besonderen Prinzipien.

Kruse-Transfer im Gegensatz zu gesetzten Zielen

Und, der wohl wichtigste Punkt: Union hat eine gute Aussicht auf sportlichen Erfolg dem wirtschaftlichen Triumph untergeordnet. Das arbeitet seitdem auch in vielen Spielern. Vorsichtig formuliert: Nicht jeder war glücklich mit der Entscheidung, plötzlich auch noch Kruse abzugeben.

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Gerade jetzt, wo sie sich so viel vorgenommen haben. Der Transfer, der im Mannschaftskreis für einige überraschte Whatsapp-Nachrichten sorgte, stand im Gegensatz zu den gesetzten Zielen.

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Union Berlin wollte, darum ging es in der Vorbereitung auf die Rückrunde noch einmal, Vereinsgeschichte schreiben in den nächsten fünf Monaten. Bis auf Platz vier hatten sie es schon geschafft, das „kleine“ Union, das tatsächlich längst viel größer agiert als von Außen wahrgenommen - genau diesen Vorteil wollten sie nutzen.

Der Qualifikation für die Conference League 2021 in diesem Jahr noch einen draufsetzen. Und das Pokalfinale erreichen! Im Viertelfinale (am 1. März gegen St. Pauli) sind sie ja schon. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Union Berlin sorgt sich plötzlich, etwas verlieren zu können

Zwei Niederlagen in Serie, wie jetzt nach dem Kruse-Verkauf, gab es für Union seit einem Jahr nicht mehr. Auf einmal ist die große Chance, etwas Außergewöhnliches erreichen zu können, der Sorge gewichen, im Frühjahr noch viel verlieren zu können.

Innerhalb von fünf Monaten hat Union Berlin die „Säulen“ Robert Andrich (nach Leverkusen), Marvin Friedrich (Mönchengladbach) und Max Kruse (Wolfsburg), ihren absoluten Topscorer, zu Geld gemacht und die Mannschaft sportlich geschwächt.

Gar keine Frage, dass es im Profifußball vor allem darum geht, Geld zu verdienen. Und dass Max Kruse im Sommer sehr wahrscheinlich ablösefrei gewechselt wäre. Aber, das hat Sportchef Oliver Ruhnert betont, sie wollten ihn nicht gehen lassen. Erst das viele Geld habe, neben dem Wunsch des Spielers, den Ausschlag gegeben.

Samstag bei Arminia Bielefeld hat Union alle Chancen, den Trend zu stoppen. Der Druck, bevor es am 5. März gegen Wolfsburg und Kruse geht, ist plötzlich groß. Denn es droht eine auf vielen Ebenen schwierige Rückrunde - und ein anstrengender Neuaufbau, als relativ normaler Bundesligaklub. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Tobias Holtkamp, der Autor dieses Textes, war in der Chefredaktion von Sport Bild und Chefredakteur von transfermarkt.de. Heute berät er Sportler und Marken in ihrer inhaltlichen und strategischen Ausrichtung. Für SPORT1 schreibt Holtkamp als Kolumnist die wöchentliche „Bundesliga-Kolumne“.

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