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Bundesliga: Bayer Leverkusen kann dank Gerardo Seoane von Titeln träumen - Holtkamp-Kolumne

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Bundesliga: Bayer Leverkusen kann dank Gerardo Seoane von Titeln träumen - Holtkamp-Kolumne

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Seoane kann einen Fluch brechen

Gerardo Seoane leistet in dieser Saison mit Bayer Leverkusen hervorragende Arbeit. Die ‚Werkself‘ kann dank des Schweizers inzwischen von Titeln träumen.
Der FC Bayern München kommt gegen Leverkusen nur zu einem Unentschieden. Verkehrte Welt: Verteidiger Niklas Süle glänzt als Torschütze, Offensiv-Star Thomas Müller trifft ins eigene Tor.
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In der Schweiz, beim Spitzenklub BSC Young Boys, wurde am Montag David Wagner als Trainer entlassen. Weil die Berner in dieser Saison so schlecht dastehen wie schon lange nicht mehr. 15 Punkte Rückstand auf Tabellenführer FC Zürich - viel zu wenig für den noch amtierenden Meister, der über Jahre als Schweizer Über-Klub galt! (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Die letzte Saison hatten die Young Boys mit 31 (!) Punkten Vorsprung auf den Zweiten, FC Basel, für sich entschieden. Schon davor feierten sie drei Meisterschaften in Folge. Ihr Trainer bis Sommer hieß Gerardo Seoane.

So herausragend Bayer Leverkusen auf dem Spielermarkt scoutet, dazu habe ich Ende Januar an dieser Stelle geschrieben, so herausragend, das erkennt wohl jeder, der sich etwas intensiver mit der Mannschaft und ihrer Arbeit beschäftigt, haben sie das auch im Trainerbereich gemacht.

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Rolfes: „Wollen wieder angreifen“

Als im letzten Mai sowohl mit Seoane als auch den Bernern alles klar war, bis zu 2 Millionen Ablöse muss Bayer Leverkusen zahlen, erfolgsabhängig, da strahlte die Führungscrew um Simon Rolfes - und zwar übers ganze Gesicht. Der Schweizer, dessen Eltern aus Spanien kommen, war genau das Puzzlestück, das sie unbedingt noch bei sich haben wollten. „Mit ihm wollen wir wieder angreifen“, sagte Rolfes.

Sie hatten keinen Zweifel, dass Seoane, seine Art, die offensive Spielidee und erst recht sein großes Talent, junge Spieler auszubilden und anzuleiten, exakt zu dem Bayer Leverkusen passt, dass sie für die Zukunft bauen wollen.

Mit anderen Worten: Seoane soll in Leverkusen endlich den Vize-Fluch beenden. Die Führungsgeneration „nach Völler“, der Geschäftsführer Sport scheidet in diesem Sommer endgültig aus, sieht sich dazu berufen und eben auch auf jeder Ebene stark genug aufgestellt, mit dem Klub wieder Titel zu holen! Das, und darüber reden sie auch intern, treibt sie sehr an.

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Leverkusen wartet weiter auf Titel

1993 wurde Bayer Leverkusen zuletzt Pokalsieger. Der letzte Titel, fast 30 Jahre her. Was folgte, waren immer wieder Endspiele, sogar in der Champions League, oder eben das beinahe unglaubliche Meisterschaftsfinale 2000, als Bayer die Schale am letzten Spieltag in Unterhaching verspielte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Die neuen Leverkusener Fußball-Macher tragen diese Negativ-Erlebnisse, die ihren Verein prägten und zu „Vizekusen“ machte, nicht mehr in den Kleidern und schon gar nicht im Blut. Keine Rechtfertigung oder Erklärungsversuche, was damals denn falsch gelaufen oder anders entschieden hätte werden können. Woher sollen sie es wissen? Sie waren nicht dabei.

Für Rudi Völler, über 25 Jahre das Gesicht des Vereins, verging dagegen kein größeres Interview, kein Rückblick, in dem er nicht die Szenen dieser bitteren Niederlagen immer und immer wieder erklären musste. Bei allen großen Leistungen, die Bayer ja auch bot. So regelmäßig in Europa anzutreten, das war und ist bis heute absolut besonders - nur der Titel-Fluch, der lastete auf ihnen.

Seoane kann Mannschaft von sich überzeugen

Gerardo Seoane ist kein Vize-Trainer, darüber lächelt er. Für ihn scheint das Siegen selbstverständlich, und eben auch, in Leverkusen damit weiterzumachen. Er hat sich den Klub, die Möglichkeiten dort, sehr genau angeschaut im vergangenen Frühjahr. Intensiv vergleichen, auch mit anderen Optionen. Er hat einen klaren Plan, was er dort erreichen möchte.

In der Mannschaft, das erzählen Spieler, fühlen sie sich von Seoanes Arbeit und Überzeugung wahnsinnig gestärkt. Seinen Anspruch, ganz nach oben zu gelangen, vorne zu stehen, nach jedem Spiel, aber eben auch in der Tabelle, den lebt er tagtäglich vor. Nicht mit großen Druck, tatsächlich eher souverän und mit der nötigen Lockerheit. Er zwingt niemanden, möchte überzeugen, es gelingt ihm fast immer. Die richtigen Spieler, die sich in Leverkusen weiterbilden wollen und vor allem charakterlich passen, stellen Rolfes und sein Team zur Verfügung.

Donnerstag spielen sie im Achtelfinale der Europa League bei Atalanta Bergamo (Atalanta - Leverkusen ab 21 Uhr im LIVETICKER). Das Potenzial, in dem Wettbewerb weit zu kommen, haben Seoane und seine Spieler auf jeden Fall. Auch der Titelgewinn ist nicht illusorisch, Leverkusen ist für jede Mannschaft mittlerweile schwer zu bespielen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

So eine Trophäe im Mai - für Rudi Völler, die Legende, wäre sie das bei weitem beste Abschiedsgeschenk, das man ihm machen könnte ...

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