Joshua Kimmich stapfte am Samstagabend als einer der ersten Bayern-Spieler wütend in den Teambus, Julian Nagelsmann wirkte bei den Interviews mächtig angefressen und Oliver Kahn brodelte zuvor auf der Tribüne.
Endlich Spannung an der Spitze
Das Bild, wie der Titan nach dem 2:2-Ausgleichstreffer von Anthony Modeste in der fünften Minute der Nachspielzeit schreiend in seinem Sitz versinkt und mit den Händen gegen die Brüstung schlägt, ist im Netz schon jetzt ein Hit. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Die Bayern „verlieren“ mit 2:2 in Dortmund – anders kann man den Ausgang dieses verrückten „Klassikers“ nicht beschreiben.
BVB am FC Bayern dran
Wann hat der Rekordmeister mal einen 2:0-Vorsprung aus der Hand gegeben? Kaum zu glauben. Während die Bayern sich ärgerten, feierten die BVB-Spieler als hätten sie die Deutsche Meisterschaft gewonnen. (NEWS: Schicksalsschlag für Terzic)
Ist die Bayern-Krise nach einem 4:0 gegen Leverkusen und einem 5:0 gegen Pilsen doch noch nicht abgehakt? Verstehen die Stars ihren in die Kritik geratenen Trainer Julian Nagelsmann nicht richtig? Fehlt ohne Superstar Robert Lewandowski vorne doch der letzte Punch?
So verwundbar wie am Samstagabend in Dortmund hat man die Bayern schon lange nicht gesehen. Wäre der BVB abgezockter und hätte er noch Erling Haaland gehabt, die Partie wäre wohl anders ausgegangen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Wie blank die Nerven bei den Bayern liegen, zeigten die Wut-Interviews nach dem Spiel, der Frust der Spieler und der schreiende Kahn, der sofort Alarm schlug: „Wir müssen jetzt schnell in die Puschen kommen, weil wir uns nicht darauf verlassen können, dass die Mannschaften über uns immer unentschieden spielen oder verlieren.“
Kahn mit Forderung an Bayern-Stars
Kahns unmissverständliche Forderung an die Stars: „Wir müssen schnell auf Platz eins kommen!“ (NEWS: Kehl kontert Nagelsmann)
Auf diesem steht zurzeit überraschend Union, das punktgleich mit Freiburg ist. Beide Mannschaften können ihre Führung heute auf vier Punkte ausbauen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
An der Spitze herrscht dank der strauchelnden Bayern endlich mal Spannung. Für alle Fans, die nicht den Bayern die Daumen drücken, heißt das: Hoffnung! Lasst uns die Spannung an der Spitze genießen, so lange das noch geht…
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In dieser Saison hat man mal das Gefühl, dass sich im Titelkampf was tun kann. Auch wenn man damit rechnen muss, dass die Bayern irgendwann wieder zu gewohnter Stabilität finden, muss die Konkurrenz an sich glauben und den Druck aufrechterhalten.
Leipzig und Leverkusen schwächeln
Schade, dass Leverkusen und Leipzig – die beide schon ihre Trainer entlassen haben – straucheln und weit weg sind.
Es wird also auf Strecke wohl wieder auf den BVB ankommen. Er hat gezeigt, zu was er mit einer geschlossenen Teamleistung, einem großen Glauben und seinen verrückten Fans im Stande ist.
Der zwischendurch schon als Fehleinkauf abgestempelte Modeste hat es richtig formuliert: „Wir wollen Meister werden!“