Die Nachricht traf Tobias Sippel bis ins Mark. Daniel Farke, Trainer von Borussia Mönchengladbach, hat eine Entscheidung bei den Torhütern getroffen.

Jan Olschowsky heißt der neue Vertreter des etatmäßigen Stammkeepers Yann Sommer.

„Es gibt keinen Grund, ihn wieder aus dem Kader herauszunehmen. Es ist aber auch Verantwortung für ihn, das in jedem Training zu beweisen“, sagte Farke nach der 0:1-Niederlage gegen den FC St. Pauli am Samstag, bei der der 21-jährige Olschowsky 90 Minuten auf der Bank saß, während Sippel nicht einmal auf dem Spielberichtsbogen stand. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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„Tobi Sippel hat alle Chancen, mit guten Trainingsleistungen wieder in den Kader zu rücken. Jan hat aufgrund seiner guten Leistungen und der verletzungsfreien Zeit die Nase vorn. Aber den Platz muss er jeden Tag verteidigen, weil Tobi Sippel ein sehr guter Torhüter ist“, ergänzte Farke.

Olschowsky hatte am 8. November gegen den VfL Bochum sein Bundesliga-Debüt gegeben, da sowohl Sommer als auch Sippel verletzt fehlten. Auch beim 4:2-Sieg gegen den BVB am letzten Spieltag vor der WM stand er zwischen den Pfosten.

Sippel spricht erstmals

„Die Situation ist hart, ich muss damit jetzt erstmal klarkommen und es beobachten. Aber es klang jetzt nicht nach ‚Es ist vorbei‘. Es wurde auch immer betont, dass es an meinen Verletzungen lag“, sagte Sippel am Montag zu SPORT1. Der 34-Jährige laborierte zuletzt an einer Schulterverletzung und dann an einer Schambein-Verletzung. Jetzt ist er wieder fit.

2015 war Sippel vom 1. FC Kaiserslautern nach Mönchengladbach gewechselt - und bislang hinter Sommer immer die Nummer 2. Im März 2021 verlängerte Sippel seinen Vertrag bei der Borussia bis 2023. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

„Ich konnte zuletzt nur teilweise mittrainieren. Er (Olschowsky, Anm. d. Red.) hat jede Einheit mitmachen können und mir wurde gesagt, dass es unfair wäre, wenn er nach zwei guten Spielen wieder rausgenommen werden würde. Ich hätte aber die Chance zurückzukommen“, erklärt Sippel.

Sippel: Muss das erstmal sacken lassen“

Doch der Pfälzer ergänzt: „Ich bin schon lange im Fußballgeschäft dabei, weiß, wie es läuft. Ich muss das erstmal sacken lassen. Die ersten Tage waren schwer für mich. So richtig begreifen werde ich es erst am Samstag, wenn die Jungs ins Hotel fahren werden und ich nach Hause. Da wird es einen Knacks geben.“

Am Sonntag startet Borussia mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Bundesliga: Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen, So. ab 17.30 Uhr im LIVETICKER) in die Rückrunde.

Sippel will den Kopf aber nicht in den Sand stecken. „Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ich jetzt reagieren kann. Einerseits kann ich resignieren und denken: ‚Es macht alles keinen Sinn mehr‘ - oder ich kämpfe.“ Er hat sich für letztere Variante entschieden.

„Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich niemals hängen lassen würde. Ich werde jetzt keinen Ärger machen. Ich will es mir nochmal beweisen und dem Trainer auch. Ich werde nochmal richtig Gas geben.“

Warten bis zur Länderspielpause

Die ersten „drei, vier Wochen“ werde er erstmal außen vor sein, „aber dann muss ich schauen, was bis zur Länderspielpause passieren wird“. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Sommer wurde 2014 als Nachfolger von Marc André ter Stegen (wechselte damals zum FC Barcelona) verpflichtet und ist seitdem die unumstrittene Nummer 1 bei den Gladbachern.

„Man muss jetzt auch abwarten, was mit Yann wird. Das ist noch alles offen. Aber dann könnte die ganze Geschichte nochmal Fahrt aufnehmen“, sagt Sippel. „Wenn etwas passiert, dann in den nächsten beiden Tagen, denke ich.“

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Klar ist: Sommer steht weiter auf dem Zettel von Hasan Salihamidzic, dem Sportvorstand des FC Bayern. Die Münchner wollen den Schweizer Nationaltorwart als Ersatz für Manuel Neuer verpflichten.

Und Sippel? Der findet einstweilen Rückhalt bei seiner Familie.

„So langsam komme ich mit der Situation klar. Abends komme ich nach Hause und nehme meine Kids in den Arm und da denke ich nicht mehr darüber nach“, meint Sippel. „Das macht dann schon wieder Laune. Mir fehlt nur gerade ein Ziel, ich werde aber weiter alles geben.“