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Champions League: Frankfurt glaubt an das Wunder von Neapel

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Champions League: Frankfurt glaubt an das Wunder von Neapel

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Warum das Eintracht-Wunder möglich ist

0:2 und Top-Stürmer Randal Kolo Muani verloren. Dennoch gibt es für Eintracht Frankfurt im Champions-League-Achtelfinale in Neapel noch fünf Hoffnungsschimmer.
Eintracht Frankfurt muss sich gegen Neapel in der Champions League geschlagen geben. Der Auftritt der SGE wirkte über 90 Minuten hinweg nicht abgezockt genug.
cmichel
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Die Ernüchterung bei Eintracht Frankfurt war groß nach der klaren Niederlage gegen Neapel.

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Die Hessen hatten sich viel vorgenommen im Hinspiel des Achtelfinales in der Champions League. Gelungen ist allerdings wenig, neben dem Ergebnis schmerzt vor allem die Rote Karte gegen Star-Stürmer Randal Kolo Muani.

Die Chancen auf das Weiterkommen sind zwar gering, doch noch hat die Eintracht im „Stadio Diego Armando Maradona“ mindestens 90 Minuten Zeit für ein „Wunder“.

Es gibt Gründe, den Kopf noch nicht in den Sand zu stecken.

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1. Das Oldie-Duo ist noch da

Makoto Hasebe und Kapitän Sebastian Rode (krankheitsbedingt) saßen gegen Napoli auf der Bank. Ihre Erfahrung und individuelle Klasse hat im Duell gegen die starke Offensive rund um Victor Osimhen, Khvica Kvaratskhelia und Hirving Lozano gefehlt.

Von Hasebe, so erklärte Trainer Oliver Glasner zuletzt, „profitiert die gesamte Mannschaft“. Der Plan, die Dreierkette von Kristijan Jakic anführen zu lassen, ging nicht auf.

Und Rode? Die ganz großen Partien auf europäischer Bühne waren für die Eintracht nur mit ihm möglich. Ob in Barcelona, im Endspiel gegen die Glasgow Rangers oder vor allem im letzten Champions-League-Gruppenspiel bei Sporting: Rode überragte und beeindruckte die Kontrahenten.

Ihn nur auf seine kämpferischen Fähigkeiten zu reduzieren, ist zu wenig. Der Ur-Hesse bringt auch fußballerische Qualitäten mit. Rode und Hasebe im fitten Zustand sollten für das zweite Duell gegen Napoli gesetzt sein.

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2. Die Europa-League-Helden könnten ihr Comeback feiern

Der Platzverweis gegen Kolo Muani bedeutet automatisch eine Chance für einen Mitspieler.

Rafael Borré wird in Neapel wohl von Beginn an in die Mannschaft rücken. Der Kolumbianer startete vergangene Saison im Endspurt vollumfänglich durch, seine Treffer gegen Barcelona, West Ham United und Glasgow ebneten den Weg zum Triumph in der Europa League.

Borré litt in der laufenden Spielzeit unter der Stärke seines Konkurrenten. Plötzlich könnte der Angreifer, der mit seiner Mentalität und Bissigkeit eine besondere Note ins Spiel bringt, ganz wichtig werden. Mit vier Treffern und zwei Vorlagen hat er sein Können auf internationaler Bühne durchaus schon unter Beweis gestellt.

Zudem versuchte Ansgar Knauff nach seiner Einwechslung Druck zu erzeugen. Der 21-Jährige war wie Borré in der vergangenen Saison Held und Schlüsselspieler.

Bei Aurelio Buta, der zunächst auf einer Wolke schwebte, tritt nach langer Verletzungspause vermuteter Alltag ein. Knauff hat gezeigt, dass er keine Angst hat. Eine Eigenschaft, die das Team dringend benötigt.

3. Der Kopf muss mitspielen

Sportvorstand Markus Krösche wirkte nach der Niederlage gegen Neapel gefasst, lobte den starken Gegner und erkannte die eigene Schwäche an.

Aufgeben ist für den 42-Jährigen aber keine Option: „Es ist noch alles möglich im Rückspiel. Ich bin überzeugt von den Jungs. Wir haben viele Dinge gedreht und wollen das auch tun.“

In der jüngeren Historie gab es in der Tat schon einige Sensationen. 2019 als die Eintracht ein 2:4 gegen Benfica Lissabon noch drehte. Der epische Sieg in Barcelona, der Last-Minute-Treffer gegen Betis Sevilla oder die Qualifikation für die K.o.-Phase bei Sporting zählen ebenfalls zur Kategorie „Wunder“.

Wie authentisch wirkt das noch? Angesichts der drückenden Überlegenheit in den ersten 90 Minuten klingt es nach Zweckoptimismus. Es gilt dennoch, diesen Glauben an das Unmögliche in den Köpfen zu verankern. Mentalität und Psyche sind dabei die Zauberwörter.

4. Torhüter in Topform

Kevin Trapp verhinderte ein Debakel gegen den bärenstarken Serie-A-Tabellenführer. Gehaltener Elfmeter, abgewehrte Torschüsse, Eins-gegen-Eins-Situationen gemeistert – es war herausragend, was der gebürtige Saarländer zeigte. Mit seiner Klasse kann er seine Mannschaft auch in einem Hexenkessel retten.

Zudem beherrschte Trapp die Kommunikation mit den Journalisten wie kaum ein Zweiter. „Wir wissen, dass wir es in der Vergangenheit schon geschafft haben, Spiele zu drehen. Die Mannschaft hat die Qualität“, sagte der Führungsspieler nach der Partie. Trapp wird alles dafür tun, diesen Glauben an die Mitspieler weiterzugeben.

5. Eintracht hat bislang schnell gelernt

Trainer Glasner war die Enttäuschung nach der Partie deutlich anzumerken. Die Parameter waren erdrückend: 5 zu 18 Torschüsse, eine Passquote von 76 Prozent gegen 89 Prozent, auch in Sachen Zweikampf (45 zu 55 Prozent) und Ballbesitz (30 zu 70 Prozent) chancenlos.

Allerdings haben die Eintracht-Spieler in dieser Saison nach Niederlagen oftmals die richtige Antwort gefunden und rasant gelernt. Glasner analysierte: „Wir haben nach dem ersten Champions-League-Spiel gegen Sporting mit einem 0:3 hiergesessen und es wurde gesagt, das Niveau ist zu hoch. Dann haben wir uns aber zusammengerauft und daraus gelernt. Wenn die Lernkurve nun so hoch ist, um mit zwei Toren Unterschied in Neapel zu gewinnen und zumindest in die Verlängerung oder ins Elfmeterschießen zu kommen, dann ziehe ich alle Hüte vor der Mannschaft.“

Er wisse, „dass die Jungs gewillt sind“. Gegen das reif auftretende Napoli wirkte die Eintracht zwar in vielen Situationen sehr grün. Möglicherweise hat es dieses Lehrgeld aber gebraucht, um an den richtigen Stellschrauben zu drehen.

Eintracht Frankfurt verliert gegen Neapel im Achtelfinale der Champions League. Dennoch bleibt die SGE optimistisch, dass das Viertelfinale für die Adler noch nicht abgeschrieben ist.
03:07
Frankfurt trotz Niederlage optimistisch: "Gehen nicht als Touristen nach Neapel"

Die Chancen auf das „Wunder von Napoli“ liegen gegen einen der aktuell wohl stärksten Gegner in Europa natürlich in einem minimalen Bereich, vor allem weil die Reise in ein fremdes Stadion geht.

In den vergangenen Jahren hat die Eintracht aber in Fußballtempeln wie San Siro oder Camp Nou dem Gegner mit viel Mut den Zahn gezogen. Möglicherweise wiederholt sich in drei Wochen Geschichte.