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Julian Weigl zurück in der Nationalmannschaft: Neues Abenteuer in alten Gefilden

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Julian Weigl zurück in der Nationalmannschaft: Neues Abenteuer in alten Gefilden

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Weigls neues Abenteuer

Julian Weigl ist zurück in der Nationalmannschaft. Er selbst hat nicht damit gerechnet, seine Leistungen sprechen aber für sich.
"MEINE 11 – Die Playlist der Stars" gewährt Einblick in den Musikgeschmack und die Persönlichkeit der Stars. Diesmal berichtet Julian Weigl über sein neues Leben bei Benfica Lissabon.
pberger
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khau
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von Patrick Berger, Kerry Hau

Um 17.31 Uhr war Julian Weigl im DFB-Quartier in Neu-Isenburg (bei Frankfurt) angekommen. Der Mittelfeldspieler schnappte sich seinen braunen Louis-Vuitton-Reisekoffer und wollte schon in die Hotel-Lobby verschwinden, als ihn ein paar treue Fans zu sich riefen. Weigl machte zwei Selfies, gab ein paar Autogramme und ging danach erst rein.

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Für den Star von Benfica Lissabon startet ein neues Abenteuer in alten Gefilden. Im März 2017, also vor ziemlich genau fünf Jahren, war Weigl nämlich letztmals bei der Nationalmannschaft dabei. Beim Abschiedsspiel von Lukas Podolski gegen England (1:0) wirkte er mit.

Mit guten Leistungen bei Borussia Dortmund empfahl sich das Top-Talent seinerzeit für fünf DFB-Einsätze. Möglich, dass in den nächsten Tagen zwei weitere dazukommen. In den Testspielen gegen Israel (26.3.) und drei Tage später in Amsterdam gegen die Niederlande könnte Hansi Flick den Mittelfeld-Strategen einsetzen.

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„Wir schauen auf der Sechser-Position immer, wer da auch ein Stabilisator sein kann und uns Absicherung bietet“, begründet der Bundestrainer Weigls überraschende Comeback-Berufung. „Jule kann gut organisieren und coacht seine Mitspieler. Wir brauchen neben Jo (Kimmich, Anm. d. Red.) eine verlässliche Alternative.“

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Julian Weigl trumpft bei Benfica Lissabon auf

Verlässlich gute Leistungen zeigte Weigl zuletzt bei Benfica Lissabon. Vergangenen Sommer wurde der gebürtige Bayer (Bad Aibling) beim 37-fachen portugiesischen Meister und 26-maligen Pokalsieger zum „Spieler des Jahres“ gekürt.

Auch in dieser Saison ist der Ex-BVB-Spieler wieder unangefochtene Stammkraft und Antreiber im Mittelfeld. Auf 41 Pflichtspiele (drei Tore, fünf Assists) bringt es Weigl in dieser Saison bislang. Zuletzt trug er maßgeblich dazu bei, dass Benfica gegen Ajax das Ticket fürs Viertelfinale der Champions League löste.

Julian Weigl (r.) bei seinem letzten Einsatz für Deutschland im März 2017 gegen England
Julian Weigl (r.) bei seinem letzten Einsatz für Deutschland im März 2017 gegen England

Bundestrainer Flick überrascht Weigl

Über seine Nominierung, von der Weigl per Anruf von Flick erst am Donnerstag erfahren hatte, muss der Benfica-Star total überrascht gewesen sein.

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Vorige Woche sagte er nämlich noch im „Tomorrow“-Podcast: „Es wäre eine riesige Überraschung, wenn ich noch auf den WM-Zug aufspringen würde. Er (Flick) hatte viele Länderspiele, in denen er auf seine Jungs gesetzt hat, oder welche ausprobiert, bei denen ich nie dabei war. Es wäre eine riesige Überraschung. Ich halte mich aber natürlich bereit, denn im Fußball geht es schnell. Wenn er anrufen würde, wäre ich bereit.“

Nun kam der Anruf schneller als erwartet und Weigl will sich in den Trainingseinheiten folglich für weitere Nominierungen sowie für das Winter-Turnier in Katar empfehlen. „Die WM ist natürlich ein großer Traum. Es sind die besten Spieler aus deinem Land dabei. Wir haben extrem gute Spieler in Deutschland. Du spielst immer um den Titel mit. Es wäre eine große Ehre, wenn ich dabei wäre.“

Benfica-Fans fordern das Trikot von Julian Weigl
Benfica-Fans fordern das Trikot von Julian Weigl

Bei Benfica avancierte der Ex-Dortmunder seit seinem Wechsel 2019 zum Top-Star. Am Tejo fühlen sich er und Ehefrau Sarah pudelwohl. Kürzlich erst zogen die jungen Eltern (eine zweijährige Tochter) aus Aroeira, das auf der anderen Seite des Flusses liegt, in Richtung Zentrum nach Belém.

„Wir wollen die Stadt und die Leute mehr kennenlernen“, erklärt Weigl, der in Lissabon noch Vertrag bis 2024 (mit 100-Mio-Ausstiegsklausel) hat, nach eigenen Aussagen mittelfristig aber wieder in einer europäischen Top-Liga spielen will.

Flick erhöht den Druck

Neben Weigl sind überraschenderweise auch Benjamin Henrichs (Leipzig), Julian Draxler (Paris) und Anton Stach (Mainz) beim ersten Lehrgang des WM-Jahres dabei. Der DFB-Neuling Stach trudelte um 19.09 Uhr aus dem benachbarten Mainz in Neu-Isenburg ein, Paris-Star Draxler kam 30 Minuten später gemeinsam mit Teamkollege Thilo Kehrer in einem schwarzen Mini-Van.

Flick erhöhte vor dem Start in den ersten Länderspiel-Lehrgang den Druck auf seine Spieler: „Wir nutzen die knapp zehn Tage, um uns ein Bild zu machen von Spielern, von denen wir wenig wissen, die aber die Qualität zu Nationalspielern haben. Wenn wir es jetzt nicht machen, dann brauchen wir es nicht mehr zu machen. Dann haben wir keine Zeit mehr.“

Außerdem fordert der Bundestrainer: „Jeder einzelne Spieler muss versuchen, an sich zu arbeiten! Nicht nur im technisch-taktischen Bereich, sondern auch physisch. Wenn wir in Katar erfolgreich sein wollen, dann ist das die absolute Grundvoraussetzung, dass alle Spieler topfit sind.“