Der deutsche Fußball muss sich nach Ansicht von Matthias Sammer genau überlegen, wofür die Nationalmannschaft stehen soll.
Sammer von DFB-Fehler entsetzt
„Haben wir eigentlich noch eine Identität in unserem Fußball? Diese Frage würde ich bei der Analyse in den Mittelpunkt stellen“, sagte der Europameister von 1996 bei MagentaTV am Freitag: „Wir haben super Spieler, aber wir müssen das in die richtige Richtung bringen.“ (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Die Mannschaft und die Spieler seien gut genug, trotz des erneuten Ausscheidens in der WM-Vorrunde. „Es fällt aber auf: Die Brutalität eines Turniers bestimmt die Pace. Schon vor 50 Jahren, heute, in 50 Jahren auch“, sagte Sammer. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Sammer von DFB-Fehler entsetzt
Präsident Bernd Neuendorf vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erwartet von Bundestrainer Hansi Flick und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff in den kommenden Tagen eine erste Analyse. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Sammer meinte hinsichtlich etwaiger personeller Konsequenzen in der DFB-Führungsriege: „Wir sollten auf inhaltlicher Ebene besprechen, nicht gleich über Köpfe reden. Das gefällt mir nicht, dafür bin ich auch nicht zu haben. Wir müssen Inhalte in den Mittelpunkt stellen.“
Dennoch hatte der Berater von Borussia Dortmund auch einen Personal-Vorschlag parat. „Ein Sportsystem ohne einen übergeordneten sportlichen Leiter - das ist das Bild des Deutschen Fußball-Bundes.“
Er selbst war einst in genau dieser Rolle für den DFB (2006 - 2012) tätig gewesen. „Ich habe genug Fehler gemacht in meinem Leben. Aber den Fehler, diese Position abzuschaffen, auf die Idee musst du erstmal kommen.“
Sammer macht sich für Matthäus stark
Er hoffe, dass diese Entscheidung revidiert werde: „Ein Sportdirektor gibt die großen Linien vor und sie brauchen für meine Begriffe alle zwei Jahre ein Korrektiv, um an den kleinen Stellschrauben in die richtige Richtung zu drehen.“
Und Sammer wäre nicht Sammer, wenn er nicht auch schon einen Kandidaten für die Rolle im Kopf hätte: Er nannte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus als möglichen Mann für den Job.
Auch er selbst sei zur Mithilfe in anderer Rolle bereit, allerdings nicht mehr als Sportdirektor.
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