Nach dem blamablen Vorrundenaus bei der WM in Katar ist die Debatte um fehlende Führungsspieler beim DFB neu entbrannt. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Babbel wird bei Moukoko deutlich
Nun äußerte sich ein ehemaliger Nationalspieler zu dieser Thematik. „Es geht allen sehr gut, man muss sich als junger Spieler ja kaum noch etwas erarbeiten, dir wird drumherum wahnsinnig viel abgenommen“, sagte Markus Babbel im WM Doppelpass auf SPORT1.
Das Führungsspielerproblem ist für den früheren Nationalspieler und Europameister von 1996 tief in den Strukturen des DFB verwurzelt - und hängt auch mit der Nachwuchsarbeit zusammen.
„Wir regen uns immer auf, dass wir keine Leader mehr haben. Aber wenn ich in die Jugend hineinschaue: Wenn einer talentierter ist, dann wird er gleich in die nächste Jahrgangsstufe gesteckt“, kritisierte Babbel. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
WM 2022: Babbel legt den Finger in die Wunde
Der Knackpunkt dabei für den 50-Jährigen: „Da ist er dann immer der Jüngere und wird sich nie so entwickeln können und seinen Mund aufmachen.“ (NEWS: „Neuer ist nicht mehr unantastbar“)
Stattdessen wäre es gut, wenn ein Spieler in seinem Jahrgang in eine Führungsrolle hineinwachsen könne. „Dort müsste er doch Verantwortung übernehmen können. Aber so wird er sich nie zu einer Führungsperson entwickeln können“, fügte Babbel an und nannte auch ein prominentes Beispiel: Youssoufa Moukoko.
Der 18 Jahre alte Shootingstar von Borussia Dortmund hatte aufgrund seiner Leistungsstärke fast in seiner gesamten Jugend mit durchweg älteren Spielern zusammengekickt.
Doch eines blieb für Babbel dabei auf der Strecke: „Dass ein Moukoko mit 15 in einer U19 spielt, das ist für mich Wahnsinn! Wie soll sich Moukoko da zu einer Führungspersönlichkeit entwickeln?“