Das DHB-Team tritt vorerst weiter bei der EM in Ungarn und der Slowakei an - der Deutsche Handballbund (DHB) hat aber eine Spielverlegung beantragt und will auch den Rückzug aus der EM prüfen. (BERICHT: Deutschland beantragt Spielverlegung bei EM)
Steigt Deutschland aus EM aus?
© AFP/SID/VLADIMIR SIMICEK
„Die Situation ist sehr dynamisch. Es kann durchaus sein, dass wir am morgigen Tag wieder eine andere Entscheidung treffen müssen. Wir werden die Lage jeweils neu einschätzen“, sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober am späten Mittwochabend.
Parallel lässt der Verband die Bedingungen für einen Rückzug aus dem Turnier bei der Europäischen Handball-Föderation (EHF) prüfen, teilte der DHB in der Nacht zu Donnerstag mit. (Die Handball-EM im LIVETICKER)
Am Donnerstagabend (18 Uhr im LIVETICKER) trifft die deutsche Mannschaft zum Hauptrunden-Auftakt auf Titelverteidiger Spanien. Wegen der coronabedingten Ausfälle von zwölf Spielern hat der Verband formal Antrag auf Spielverlegung eingereicht. (NEWS: Alles Wichtige zum Handball)
Handball-EM: Deutschland leidet unter Corona
Am Mittwochabend hatte der DHB nach drei weiteren Coronafällen im Team von Bundestrainer Alfred Gislason in einer Krisensitzung mit der Handball Bundesliga (HBL) einen EM-Rückzug zunächst ausgeschlossen.
„Es ist eine recht komplexe Entscheidung - wir haben sie nach medizinischen, sportlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen. So sieht verantwortungsvolles Handeln aus“, bekräftigte Schober. (DATEN Tabellen der Handball-EM)
Mittlerweile sind zwölf Spieler von Corona-Infektionen betroffen. Der DHB reagierte auf die Fälle zehn bis zwölf vom Mittwoch und nominierte Lukas Stutzke, David Schmidt (beide Bergischer HC) und Tobias Reichmann (MT Melsungen) nach.
Kühn kann noch nicht zurückkehren
Julius Kühn, bei dem die erste Infektion im deutschen Team während der EM aufgetreten war, ist derweil noch kein Thema für eine Rückkehr. Der PCR-Test des 2016er-Europameisters vom Mittwoch fiel positiv aus. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-EM)
Das verbliebene Team wird aber zunächst weiterspielen.
„Wir haben in der Mannschaft darüber gesprochen, wie wir das Turnier fortsetzen und zu Ende bringen können. Das ist unser klares Ziel, alles andere war nicht unser Thema“, sagte DHB-Kapitän Johannes Golla: „Auch wenn wir alle auf Abstand unterwegs sind - so einen Zusammenhalt wie in den vergangenen Tagen habe ich selten erlebt.“