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Thomas Tuchel mit FC Chelsea in der Premier League im Abwärtstrend

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Thomas Tuchel mit FC Chelsea in der Premier League im Abwärtstrend

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Tuchels Ruf bröckelt

Der FC Chelsea wird von Corona arg gebeutelt - und auch sportlich läuft es nicht rund. Die Rolle von Thomas Tuchel wird in England hinterfragt.
Vor dem Spiel gegen Wolverhampton gibt Chelsea-Trainer Thomas Tuchel ein Update zu Kai Havertz und spricht über die rasant steigenden Corona-Zahlen, die die PL zurzeit in Atem halten.
Stefan Junold
Stefan Junold

Thomas Tuchel ist derzeit wirklich nicht zu beneiden.

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Vom Glanz des FC Chelsea, den der deutsche Trainer dem Verein durch den Champions-League-Titel verliehen hatte und der bis Anfang Dezember, als die Blues noch an der Tabellenspitze der Premier League standen, anhielt, ist nicht mehr viel übrig geblieben. (DATEN: Tabelle der Premier League)

Das Wort Krise fällt immer häufiger an der Stamford Bridge. Innerhalb von drei Wochen wurde aus einem knappen Vorsprung ein Sechs-Punkte-Rückstand auf Manchester City, auch der FC Liverpool hat sich an den Blues vorbeigeschoben.

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Chelsea-Fans pfeifen eigenes Team aus

Der Traum vom nächsten Titel, dem ersten in England seit 2017, droht schon vor dem Jahreswechsel zu platzen. Dieser Umstand und eine schlechte Leistung gegen den FC Everton trieb einige Fans zuletzt sogar schon zu Unmutsbekundungen in Form von Pfiffen.

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Die Gründe für die dürftigen Ergebnisse (nur fünf Punkte aus den vergangenen vier Partien) sind vielfältig. Zuletzt mangelte es in der Defensive an Stabilität - beim Triumph in der Königsklasse noch das Erfolgsrezept.

Chelsea kassierte in der Liga von Saisonbeginn im August bis Ende November lediglich fünf Gegentreffer, seit der Kalender Dezember anzeigt, sind es bereits deren sieben.

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"Ich bin sehr enttäuscht" Tuchel nach Everton-Match

Tuchel nimmt Spieler in die Pflicht

Dass die Blues keine Tormaschinen sind wie ManCity oder Liverpool ist bekannt, doch normalerweise verspielen sie nach Führungen keine Punkte mehr. Dies passierte zuletzt häufiger.

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„Die Herausforderung besteht darin, die Tür zu schließen, um diese Möglichkeit zu minimieren, und das ist sehr einfach - man muss ein höheres Niveau an Sprints, ein höheres Niveau an Intensität und ein höheres Konzentrationsniveau haben“, appellierte Tuchel bereits nach dem 3:3 in der Champions League bei Zenit St. Petersburg am letzten Spieltag, das den Gruppensieg kostete. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Champions League)

Doch seither ist nicht wirklich etwas besser geworden - im Gegenteil: Gegen die Mittelfeldteams Everton (1:1) und Wolverhampton (0:0) sprangen nur jeweils Unentschieden heraus.

Lukaku eher Problemfall als Tormaschine

Dabei mangelte es vor allem an Vollstreckerqualitäten. Die Überlegenheit Chelseas war teilweise erdrückend, doch die Tore fehlten.

Hier macht sich der Faktor Romelu Lukaku besonders bemerkbar - negativ. Seine Torausbeute hält sich mit drei Treffern in elf Partien in der Premier League seit seiner Rückkehr im Sommer sehr in Grenzen.

Nun fehlt der belgische Nationalspieler auch noch aufgrund einer Corona-Infektion. Womit wir beim vielleicht wichtigsten Argument für den Abwärtstrend Chelseas sind. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Premier League)

Corona beutelt Chelsea arg

Tuchels Team ist einer der Klubs in England, die am meisten unter der Verbreitung der Omikron-Variante leiden. Zuletzt mussten sieben Spieler wegen COVID-19 passen - darunter mit Lukaku, Timo Werner und Mateo Kovacic große Stars und Leistungsträger.

Der Antrag der Blues, Partien wie die von anderen Premier-League-Klubs zu verschieben, wurde von der Liga abgelehnt. So musste Tuchel mit einem Rumpfkader aufgefüllt mit Nachwuchsspielern antreten.

Der frühere Bundesliga-Coach hadert mit der Situation, versucht jedoch das Beste daraus zu machen.

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Nun wird ihm allerdings in der englischen Presse vorgeworfen, im Umgang mit seinen Spielern beim Thema Impfen unpassende Worte gewählt zu haben, die die Lage nicht verbessern würden.

Tuchel in der Kritik

Denn bisher vermied es der 48-Jährige, einen klaren Appell an seine Akteure zu richten, sich impfen zu lassen.

„Ich möchte nicht in diesen politischen Kram involviert werden. Wenn wir Fälle haben und trotzdem spielen müssen, dann machen wir das und geben unser Bestes“, sagte Tuchel vergangene Woche, als Omikron ein großes Thema auf der Insel wurde. (Alle News und Hintergründe zur Premier League)

Der britische Journalist Ian Herbert forderte deshalb in der Dailymail, Tuchel solle sich ein Beispiel an Wolverhamptons Coach Bruno Lage nehmen, der nach dem Remis seines Teams gegen Chelsea Klartext sprach: „Wir haben ein spezielles Sprichwort in Portugal. Wir sagen ‚Wenn es gratis ist, nehmen wir es‘.“

Dieses bläute der Portugiese auch seinen Spielern ein, die sich allesamt boostern ließen.

Duelle mit Liverpool und ManCity stehen an

Unter dem Strich fehle Tuchel diesbezüglich wahre Führungsqualität, konstatierte Herbert.

Auch ESPN sieht den Ruf des Deutschen bröckeln. „Thomas Tuchels Heiligenschein ist ein wenig verrutscht“, schrieb das Sportportal.

Um ihn wieder geradezurücken, wären Siege in den nahenden Top-Spielen gegen Liverpool (2. Januar) und bei ManCity (15. Januar) die besten Mittel.