Er kam als Heilsbringer und ist jetzt auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Premier League: Frank Lampard droht mit Everton nach 64 Jahren in der Liga erstmals abzusteigen
Premier League: Frank Lampard droht mit Everton nach 64 Jahren in der Liga erstmals abzusteigen
Everton droht das Unvorstellbare
Nach seinem frühen Aus beim FC Chelsea wollte sich Frank Lampard als Trainer in der Premier League mit der schwierigen Aufgabe beim FC Everton rehabilitieren - und ist bis jetzt krachend gescheitert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Ein kleiner Rückblick: Die Chelsea-Legende übernahm 2019 das Traineramt bei den Blues und musste nach nur 19 Monaten und einer enttäuschenden Statistik von nur 1,79 Punkten pro Spiel seinen Stuhl wieder räumen. Thomas Tuchel wurde sein Nachfolger - und gewann direkt sensationell die Champions League.
Wer gehofft hatte, die Herausforderung Chelsea sei für Lampard lediglich zu früh gekommen und er könne mit dieser Erfahrung im Rücken den Abwärtstrend Evertons stoppen, sieht sich bis jetzt eines Besseren belehrt.
Evertons Ausbeute: Nur 0,6 Punkte pro Liga-Spiel
Auch bei den Toffees scheint seine Arbeit keine Früchte zu tragen. Vier der ersten fünf Premier-League-Spiele unter Lampards Regie gingen verloren, zuletzt setzte es eine derbe 0:5-Klatsche gegen Tottenham. 0,6 Punkte pro Liga-Spiel und insgesamt 22 Punkte nach 25 Spielen sprechen zudem eine eigene Sprache. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Bei noch 13 ausstehenden Spielen liegt Everton nur noch einen Punkt vor einem Abstiegsplatz. Und die nächsten Gegner sind fünf der sechs besten Teams der Premier League - keine guten Aussichten. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Die Toffees sind seit 1954 durchgängig in der ersten englischen Liga vertreten, der Abstieg wäre eine Katastrophe für Verein und Fans gleichermaßen.
Und es droht weiteres Ungemach. Everton riskiert einen Punktabzug in der Premier League. Die Liverpooler haben gegen die Gewinn- und Nachhaltigkeitsregeln der Liga verstoßen, nachdem sie zwischen 2017 und 2020 über 260 Millionen Pfund Verluste verzeichnet haben - 155 Millionen mehr, als in einem Dreijahreszeitraum erlaubt ist. Everton erklärt dies mit unvorhersehbaren finanziellen Folgen der Corona-Pandemie.
Lampard „nicht mit Zauberstab gekommen“
Doch Lampard schreckt das nicht, er gibt sich kämpferisch: „Ich bin nicht mit einem Zauberstab in das Gebäude gekommen. Ich bin absolut zuversichtlich, deshalb bin ich ja hier.“ Zudem könne er die nächsten Spiele kaum erwarten: „Ich werde bereit sein, und die Spieler werden bereit sein, sie müssen es sei“, betonte er.
Eins ist klar: Frank Lampard steht vor den wichtigsten Spielen seiner bisherigen Trainer-Laufbahn.